Donnersbergkreis Störche, Nackthühner und jede Menge Hunde

Ob die Störche, die sich im Lohns-bachtal angesiedelt haben, der Steuersünder Uli Hoeneß oder die Fußball-Frauen des ASV Winnweiler: Die Teilnehmer des Oktobermarkumzugs haben ihre Kreativität eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bei trockenem Wetter hat sich der farbenfrohe und ideenreiche Umzug am Sonntagnachmittag vom Hainzenthal durch den Winnweilerer Ortskern geschlängelt.

Den Anfang machte die Werbegemeinschaft Winnweiler mit einem Pferdegespann unter dem Motto „Flair und Mehr“, während die Straußjugend auf großen Lettern „Wir waren dabei“ verkündete und den zahlreichen Besuchern am Straßenrand ihren prächtigen Kerwestrauß präsentierte. Eugen Werner und seine Mitstreiter haben die „Lohnsfelder Neubürger“ – die Störche aus dem Lohnsbachtal – nachgestellt und in ihrem weißen Federkleid versprochen, dass sie aus ihrem Winterquartier im Süden wieder in die Nordpfalz zurückkehren. Der seit 2009 bestehende Imsbacher Trillerclub – eine Seltenheit in unserer Region – war ebenfalls mit einem Motivwagen dabei, das Arbeits- und sozialpädagogische Zentrum (ASZ) Kaiserslautern hat Einblicke in sein Angebot gewährt. Auf den immer mehr in Mode kommenden Hundeführerschein hat der Schäferhundeverein Winnweiler aufmerksam gemacht – von Welpen bis Suchhunden war in ihren Reihen alles vertreten. „Wir bringen Euch zum Singen“, versprach die Sängervereinigung Winnweiler und stimmte auf ihrem Wagen so manches Lied an. Verschiedene Hunderassen präsentierte der Verein der Hundefreunde aus Rodenbach, der das Geschehen mit Hundegespannen und schön geschmücktem Handwagen bereicherte. „Wir sind Kolping“: Unter diesem Motto wies die Kolpingfamilie Winnweiler auf ihr 90-jähriges Bestehen hin. Ein örtlicher Finanzberater und Versicherungsagent zeigte anhand von Fahrzeugen und Gebäuden die Vielfalt von Versicherungsmöglichkeiten. „Brot, das wie Brot schmeckt“, versprach eine Bäckerei aus Schweisweiler, während ein Winnweilerer Geflügelzüchter seltene Hühner – darunter Nackthühner – mitgebracht hatte. Auf ihr schulisches Angebot und ihre Leistungsstärke machte die Albert-Schweitzer-Realschule plus mit einer Fußgruppe aufmerksam. Ihr 130-jähriges Bestehen feiert die Vereinigte Turnerschaft Rockenhausen, die für brasilianisches Flair in den Straßen sorgte: Die Tanzgruppe „Explosion“ zeigte zu Sambaklängen, aber auch zu europäischen Rhythmen ihr Können. Nicht nur geturnt, sondern ebenfalls getanzt wird auch beim Turnverein Winnweiler – das zeigten die Fünf- bis Achtjährigen der Mädchenturngruppe ebenso wie die Gardemädchen mit ihren fasnachtlichen Tanzschritten. Einmal mehr als kreativ erwiesen sich die Montagsturner: Als Zollbeamte und Polizisten haben sie sich auf die Spuren von Uli Hoeneß begeben, um hinterzogene Steuerbeträge aufzutreiben. Auf ihre Beiträge zur Stärkung der Gemeinschaft im Ort haben die Mitglieder der Dorfgemeinschaft Potzbach-Leithöfe hingewiesen. Die „Holder-Gang“ war mit verschiedenen Traktor-Fabrikaten vertreten, während ein Tandem-Fahrrad ein seltener Blickfang war. Eine in Langmeil angesiedelte Pension spielte die „Musik laut, lauter, sehr laut“, derweil Spieler des ASV Geld für die Hochwasser-Opfer im und um das Moscheltal sammelten. Die Bambinis versprachen, fleißig für die Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2030 zu trainieren, mehrere Jugendmannschaften zeigten ihre Ballkünste. „Fußball ist (k)ein Männersport“ haben die Fußballerinnen des ASV verkündet, für den guten Ton beim Umzug haben die Musikvereine aus Winnweiler und Dörnbach sowie aus der französischen Partnergemeinde Saint-Laurent-Nouan gesorgt. Im Anschluss hat die Kerwerednerin Selina Fischer – unterstützt von Mundschenk Carsten Klemm – einige amüsante „Stickelscher“ aus dem Ortsgeschehen zum Besten gegeben. So erinnerte sie an den „großen Clou“, als beim Diebstahl der Kugel auf dem Denkmal diese sich selbständig gemacht hatte und den Berg hinunter gerollt war. Erst nachdem sie ein Garagentor durchschlagen und großen Schaden angerichtet hatte, war sie schließlich liegen geblieben. Auch die eigene Straußjugend hat die „Kerweparrerin“ nicht verschont und das Geheimnis um einen treuen Kameraden gelüftet. Und dann war da noch der Einsatz der Winnweilerer Feuerwehr, die ihren Imsbacher Kollegen Nachbarschaftshilfe geleistet und deren Feuerwehrgerätehaus gerettet hatte. Den Brand eines Wasserboilers hatten die „Gäste“ aus Winnweiler mit einem Feuerlöscher beendet. (llw)

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