Donnersbergkreis Sieger, Windmacher und Federvieh

Viele Themen aus der eigenen Heimatgemeinde gab es an der Höringer Kerwe nicht nur bei der Rede, sondern auch beim Umzug.

Etwa beim Umzugswagen vom Lebensraum Dorf. Mit dem Motto „So sehen Sieger aus“ wurde gleich auf zwei besondere Ereignisse des Jahres aufmerksam gemacht: den Weltmeistertitel der DFB-Elf und die sechs Sitze im Gemeinderat Höringen, die der „Lebensraum Dorf“ bei den Kommunalwahlen Höringen ergattert hat. „Wind könnt ihr mache, aber kä Räe“, stand dagegen in großen Buchstaben über einer historischen Getreide-Reinigungsmaschine aus dem Jahr 1930, ein landläufig als „Windmühle“ bezeichnetes Gerät. Auf dieses eisenbereifte Pferdefuhrwerk hatte sich SPD-Ortsbürgermeister Helmut Eisenbeiß gesellt. Weiteres lokales Thema im Umzug: der Wagen des ASV Höringen zum Vereinsheim mit der Frage „Letzte Runde?“. Echter Farbtupfer des Umzugs war der erste, im vorigen Jahr gegründete, Kleintierzuchtverein. Es wurden Federvieh und Nager durch die Ortsstraßen chauffiert; besondere Bewunderung genossen dabei die Nackthalshühner. Die Jugend der Tischtennisabteilung im ASV präsentierte sich als Fahrradgruppe, die lauffreudigen Landfrauen verteilten essbare Geschenke an die zahlreichen Zaungäste. Dass die ehemaligen Straußburschen noch immer für Stimmung sorgen können, bewiesen sie auch dieses Jahr wieder und präsentierten sich als Weltmeister ihrer Art. Auf ihr Kerwefest Ende September machte die Dorfgemeinschaft Potzbach-Leithöfe aufmerksam; mit dabei war auch eine Delegation der Straußjugend aus Dörnbach. Zwei Wanderreiter rundeten das Umzugsbild ab. Premieren-Kerweredner Timon Bohlander und Mundschenk Lukas Gebhardt, die beim Umzug gut gepolstert in einer großen Frontschaufel eines Traktors saßen, trugen, lautstark unterstützt von der Straußjugend, die Stickelscher der Höringer in der Kerwerede vor. Etwa über die Höringerin, die es geschafft hat, innerhalb nur eines Jahres zwei Pkw zu zerlegen. Es wurde vermutet, dass sie mehr Blechschäden fabrizieren könne als in einer ganzen Rennserie der Formel 1. Viel gelacht wurde auch bei der Episode eines Hundebesitzers, der sich zu später Stunde zum Gassigehen aufgerappelt hat. Allerdings nicht ganz ohne Eigennutz. Auf dem Dorfplatz war ein Bierzelt aufgebaut und noch genügend Gerstensaft vorhanden. So lange wie an diesem Abend soll noch kein Spaziergang mit dem Hund gedauert haben Begonnen hatte die Kerwe am Freitag im Bürgerhaus mit der recht gut besuchten Partynacht unter dem Motto „Safari“. Die Zeltkerwe im Ortskern wurde am Samstag eröffnet, anschließend unterhielt die Band „Dolce Vita“. Mit Frühstück, Frühschoppen, Umzug, Rede und gemütlichem Beisammensein gab’s am Sonntag volles Programm. Am Montag haben es sich nicht wenige nehmen lassen, mit einem langen Frühschoppen die Kerwe ausklingen zu lassen. (llw)

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