Donnersbergkreis Rheinhessische Energieunternehmen EWR und ERP fusionieren

Der Hauptsitz der neuen EWR wird künftig in Worms sein. In Alzey werden die Netzgesellschaft und die EWR Neue Energien GmbH ange
Der Hauptsitz der neuen EWR wird künftig in Worms sein. In Alzey werden die Netzgesellschaft und die EWR Neue Energien GmbH angesiedelt. Rund 640 Mitarbeiter werden in dem Unternehmen beschäftigt sein.

Verhandelt wurde seit zweieinhalb Jahren, nun haben die rheinhessischen Energieunternehmen EWR AG aus Worms und die ERP GmbH aus Alzey fusioniert. Wie der Wormser Oberbürgermeister und EWR-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Kissel am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Worms sagte, haben das Bundeskartellamt und auch alle Gremien einer Fusion ihre Zustimmung gegeben. An der ERP GmbH sind auch die Stadt und Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden beteiligt.

Antwort auf „tiefgreifenden Wandel“



Die Fusion sei eine „Antwort auf den tiefgreifenden und weiterführenden Wandel in den Rahmenbedingungen der Energieversorgung“, so Kissel. Vor zweieinhalb Jahren habe man Gespräche bezüglich einer Kooperation aufgenommen, habe eine Potenzialanalyse anfertigen lassen. Das Ergebnis: „Nur eine Fusion schafft Synergien“, sagte Kissel.

Kommunale Mehrheit



Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird dazu führen, dass die Kommunen mehrheitlicher Anteilseigner werden. Dafür erwerben die Stadt Alzey über ihre Beteiligungs- und Veranstaltungs GmbH und die Stadt Kirchheimbolanden über ihre Projekte und Service GmbH Anteile am Unternehmen. Weitere Gesellschafter der ERP sind die Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden und Alzey-Land sowie die Thüga AG München. Die EWR gehörte bislang zu jeweils 50 Prozent der Stadt Worms und der RWE-Tochter Innogy. Thüga und Innogy haben sich bereiterklärt, Anteile zu verkaufen. Künftig werden die kommunalen ERP-Gesellschafter 18 Prozent der Aktien halten, die Stadt Worms ist mit 32 Prozent beteiligt. Thüga und Innogy teilen sich hälftig 50 Prozent minus eine Aktie des neuen Unternehmens.

ERP wird in EWR verschmolzen



Im Fusionsprozess wird die ERP gesellschaftsrechtlich aufgelöst und mit der EWR AG verschmolzen. Der rechtsgültige Termin der Fusion soll Ende Oktober/Anfang November sein. Bis dahin wirken EWR und ERP als Einzelunternehmen. „Es war nicht einfach, beide Unternehmen sind kerngesund und am Markt etabliert. Wir wollen aber die Wertschöpfung der Unternehmen nachhaltig in der Region halten und uns lieber gegenseitig stärken anstatt im Wettbewerb zu schwächen“, sagte der Alzeyer Stadtbürgermeister Christoph Burkard, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der ERP.

Keine Entlassungen



Geführt wird die neue EWR künftig vom EWR-Vorstand Stephan Wilhelm, dem derzeitigen ERP-Geschäftsführer Udo Beckmann und von Dirk Stüdemann als EWR-Vorstandsnachfolger von Günter Reichart. Im neuen Unternehmen werden rund 640 Mitarbeiter beschäftigt sein. Aufgrund der Verschmelzung wird es keine Entlassungen geben, wie Beckmann betonte. Hauptsitz wird in Worms sein, die Netzgesellschaft und die EWR Neue Energien GmbH werden in Alzey angesiedelt. 21 Mitglieder werden künftig im Aufsichtsrat sitzen, sieben Vertreter der Arbeitnehmer, jeweils fünf Mitglieder der Stadt Worms und der kommunalen Gesellschafter der heutigen ERP sowie je zwei Mitglieder von Thüga und Innogy. Neben dem Aufsichtsrat soll ein Kommunalbeirat als ergänzendes Gremium gegründet werden.

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