Donnersbergkreis Repowering: Kaputte Wege befürchtet

Die erweiterte Nutzung von Lautersheimer Wirtschaftswegen für die Aufstellung der neuen Kerzenheimer Windkraftanlagen war ein ausgiebig diskutierter Punkt der Lautersheimer Ratssitzung am Donnerstag. Etliche Räte fürchten um den Zustand der Wege.

Wie Bürgermeister Thomas Mattern erläuterte, wird von der Firma Juwi voraussichtlich ein weiterer Wirtschaftsweg auf Lautersheimer Gemarkung benutzt werden müssen, um die Repowering-Maßnahmen der beiden Windkraftanlagen auf Kerzenheimer Gemarkung durchzuführen. Bereits im Mai hatte der Gemeinderat dem Unternehmen die Genehmigung erteilt, zwei Lautersheimer Wirtschaftswege für den Abtransport der alten und die Lieferung der neuen Windkraftanlagen zu nutzen. Nun wurden von den Ratsmitgliedern Befürchtungen laut, dass es bei der Nutzung des weiteren Weges zu großen Schäden kommen könnte – insbesondere in dem Bereich, wo dieser Zufahrtsweg von dem geteerten Weg, der vom Kerzenheimer Friedhof nach Lautersheim führt, gekreuzt wird. Dieser geteerte Wirtschaftsweg sei für das Gewicht landwirtschaftlicher Fahrzeuge gebaut worden, nicht aber für die viel schwereren Baustellenfahrzeuge, die Bauteile für die neuen Windräder transportieren. So forderten einige Räte, dass der Kreuzungsbereich vor Beginn der Arbeiten durch Verlegung von großen Platten zur Umverteilung der Traglast geschützt werden solle. Vor allem sollte sichergestellt werden, dass alle Folgeschäden, die durch die Nutzung des Wirtschaftsweges entstehen, von Juwi zügig beseitigt werden und die Wege wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht werden. Ortsbürgermeister Thomas Mattern berichtete, dass es mit der Wiederherstellung der Wirtschaftswege in der jüngsten Vergangenheit Probleme gegeben hätte. Die Pfalzwerke hätten bislang nur unzureichend die Lautersheimer Wirtschaftswege wieder in Ordnung gebracht, in die sie Kabel verlegt hatten. Erst nach einem Gespräch, in dem seitens der Ortsgemeinde energisch auf die vertraglich zugesicherten Rechte gepocht worden sei, hätten die Pfalzwerke weitere Ausbesserungen veranlasst. Aufgrund dieser schlechten Erfahrungen schlugen einige Ratsmitglieder vor, bei einem neuen Vertragsabschluss für Wegenutzungen gleich von vornherein eine Kaution festzulegen. Der Rat schloss abschließend die Genehmigung der Nutzung des weiteren Weges durch Juwi nicht aus, sofern sichergestellt werden kann, dass Weg und Kreuzungsbereich zügig und einwandfrei wiederhergestellt werden. Unverständnis äußerte Ulli Bauer von der FWG über das – seiner Meinung nach – eigenmächtige Vorgehen des Ortsbürgermeisters im Bezug auf die Windkraftanlagen Kerzenheim. So hätte das im Juni vom Gemeinderat beschlossene Treffen von Bürgermeister, Beigeordneten und Fraktionsvorsitzenden, um die offenen Fragen zu den Repowering-Maßnahmen zu klären, nicht stattgefunden. Dabei sollten, wie in der Ratssitzung besprochen, noch technische Details wie Messung von Schallemissionen, Beleuchtung der Anlage und auch finanzieller Ausgleich für die negativen Auswirkungen mit den Kerzenheimern besprochen werden. Stattdessen hätte Mattern, ohne andere zu kontaktieren, das Schreiben mit den Lautersheimer Bedingungen für die Zustimmung an die Kerzenheimer verfasst. Der Bürgermeister rechtfertigte seine Vorgehensweise mit dem Zeitdruck, der eine rasche Stellungnahme erfordert hätte. (kaib)

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