Donnersberger Echo Post für die Linde und jede Menge Vereinswünsche

Der Zellertaler Ortschef Christian schickt Grüße an die Niefernheimer Linde.
Der Zellertaler Ortschef Christian schickt Grüße an die Niefernheimer Linde.

Den Germanen diente die Linde als Friedensbaum, und auch spätere Generationen nutzten das weit ausladende und heimelig wirkende Gehölz gerne als Treffpunkt: Unter der Linde wurde getanzt, beraten und – ganz früher – gerichtet. Die Beliebtheit des Baumes spiegelt sich wider in zahlreichen Namen, wie Gerlinde oder Gieslinde. Und in wie vielen Orten steht ein Gasthaus „Zur Linde“? In der keltischen Baumsymbolik steht die Linde dann auch für ein sanftes Wesen, kontaktfreudig und gelassen, ungezwungen und offen.

Kein Wunder also, dass die Dorfmitte und der Treffpunkt in vielen Orten bis heute da sind, wo die Linde steht. Hier sitzen jene, die es wirklich interessiert, wie es den Nachbarn geht, die wissen wollen, was aus ihrem Heimatort wird, und die fragen, was sie dafür tun können. Auch in Niefernheim ist das so. Der Arbeitskreis Niefernheim, übrigens von der Besetzung her identisch mit dem Förderkreis Niefernheimer Glockenturm (mit anderen Worten sind es oft dieselben, die „die Ärwet schaffen“), heckt auch heute noch unter der Linde so manche Idee aus. Beispielsweise die, dass man dem Türmchen ein Glockenspiel einverleiben könnte, ein echtes Alleinstellungsmerkmal für einen Ort in der Größenordnung von Niefernheim. Eine tolle Idee!

Als Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung für seinen Dienst an der Gemeinschaft wurden an den Niefernheimer Lindenbaum früher sogar Postkarten geschickt. Und da der Baum nun mal nicht lesen kann, lasen diese Karten dann jene vor, die ohnehin im Schatten der Linde bei einem Glas Wein oder Wasser den Tag ausklingen ließen. Doch die Postkarten wurden weniger in den vergangenen Jahren, an die Dorflinde – und die, die darunter sitzen – dachte im Urlaub offenbar keiner mehr, Corona tat ein Übriges.

Doch jetzt will Ortschef Lauer diesen schönen Brauch wieder in Erinnerung rufen. Zumindest, solange es noch Postkarten gibt und die nicht vollständig von Facebook-Posts ersetzt wurden. Dass die alte Linde irgendwann einen Whatsapp-Account eröffnet, gilt jedenfalls als unwahrscheinlich. Und obwohl sie rein klimatisch betrachtet sogar als Zukunftsbaum gilt, dürfte sie in diesem Sinne nicht allzu fortschrittlich sein. Doch eines ist gewiss: Die Niefernheimer Linde war schon ein soziales Medium, bevor man von „Facebook“ oder „Whatsapp“ jemals gehört hat.

Ran an die Kröten

Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Genauer gesagt: Man kann sich – Corona lässt es zu – wieder mit leibhaftigen Menschen treffen und ungeachtet jedweder Aerosole mitander reden. Und man kann das Internet mit seinen Stärken für gute Zwecke nutzen. Genau das geschieht derzeit bei der Crowdfunding-Aktion, die der Energieanbieter EWR für Vereine in seinem Verbreitungsgebiet (dazu zählt die VG Kibo) macht. Sei es Zuschuss zum Zeltlager, die neue Ausstattung für das Kinderturnen oder eine Flutlichtanlage für den Sportplatz. Wer ein Projekt hat, für das er Unterstützer braucht, kann sich auf der Internetadresse erw-crowd.de anmelden.

Nach einem bestimmten Schlüssel werden die Spenden – um die sich die Projektstarter selbst kümmern – durch die EWR aufgestockt. Bereits abgeschlossen ist die Aktion des TV Dautenheim, dem Sportverein eines Alzeyer Stadtteils, der 6500 Euro für ein Kleinfeld für die Fußballjugend brauchte. Statt der erwünschten Spendensumme sind sogar 7640 Euro eingegangen. In Nach-Corona-Zeiten klammer Vereinskassen können so dann doch noch Wünsche wahr werden. Also nichts wie ran an die Kröten: 11.000 Euro sind noch drin im EWR-Fördertopf. Der steht auch für Projekte in der VG Kirchheimbolanden offen, und sicher hätte mancher Verein noch eine Idee, was er damit anstellen könnte.

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