Donnersbergkreis Orts-Chef hält die Fäden zusammen

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Nach 21-jähriger Fasnachts-Abstinenz in Oberwiesen lud jetzt der Feuerwehr-Förderverein zum „Närrischen Abend“ ein. In nur 40 Minuten waren die Karten dafür ausverkauft. Ohne Elferrat, An- und Abmoderation – einfach nur der Spaß an der Freud herrschte vor. Was zum Funktionieren des Programmablaufs gebraucht wurde, war ein Mann für alle Fälle, ein Allrounder wie Ortschef Andreas Thoni, der alle närrische Fäden zusammenhielt.

Larissa Klippel, Samira Herrmann, Gina Weber, Lisa Wirt, Chiara Gamber und Lea Weber vom MKC Mörsfeld nutzten die Gunst der Stunde und eroberten im Sauseschritt Bühne wie Zuschauerherzen. Mit ihren im Tanz errichteten Pyramiden, die bis unter die Decke reichten, lösten sie tosenden Beifall aus. Die erste von vielen Rakete wurde gezündet – Stefanie Markwart durfte sich rühmen, einzige Frau einer Feuerwehr zu sein, die eine eigene „Raketenabschussbasis“ unterhält. Mit Reklame für „Mama Diät“ zeigte Mark Leon Meyer auf, was man alles auf einen Teller packen kann, wenn man ihn am Buffet richtig auflädt. Für gutes Essen kann er alles andere vergessen. Weil sein Teller oftmals überladen ist, hat er sich mit Plastiktüten und Päckchen ausgestattet, um immer Herr der Lage zu sein, was ihm das Publikum mit dem Gesang „Pommes mit Majo-(näse)“ dankte. Als bedauernswerte alleinstehende Frau zeigte Rosemarie auf, was sie alles unternahm, um endlich einen Mann für sich gewinnen zu können. Im Spiegel findet sie sich wunderschön mit einer Portion Holz vor der Hütte. Was an ihr herumhing, habe sie ins Korsett geschnallt, trotzdem ist ihr Freund fortgerannt. Vom Mitleid gerührt, spendeten die Besucher Judith Krämer in der Bütt herzerweichenden Applaus. Mit einer Nacht im Museum ertanzten sich die „Paradise Girls“ unter der Leitung von Elke Wahl, Jessica Baldauf und Nicole Haas die Sympathien der Zuschauer. Nachdem die tanzenden Schattengestalten bei einer Razzia ihre schwarzen Overalls abgeworfen hatten, erfreuten elf Mädchen mit knackigen Model-Figuren die wie wild applaudierenden Besuchermassen. Als einsame Spitze wurden die Erlebnisse gewertet, die Ingo Grebner als Hubschrauberpilot zum Besten gab. Als ihm durch Entzug des Führerscheins die Fortbewegung mit einem Auto verboten worden sei, habe er sich einen Helikopter gekauft, was ihn zum Besuch im Etablissement „Pinguin“ animiert habe. Dort hätten die Damen Ohringe getragen, wo sie gar keine Ohren gehabt hätten. In kleinen Schritten, mit denen er den Gang der Pinguine nachahmte, verschwand er unter großem Gelächter von der Bühne. Was Eltern an den Rand des Wahnsinns bringen kann, demonstrierten die Familienmitglieder der Robis und der Weids, auch Fin-Ole Stephan als junger Gott sowie Melanie Mayer, Eva Körper und Herbert Kratz beteiligten sich an dem großangelegten Sketch, der die Sorgen und Nöte ganz normaler Familien glossierte, vom Tragen von Reizwäsche über die Zahnspange bis zum Komasaufen wurden alle Entwicklungsstufen humorvoll dargeboten, auch als die 15-Jährige mit ihrem Baby dazu kam, weil sie die Pille vergessen hatte, nahm der Applaus kein Ende. Als süße Mädels aus dem Candy-Land demonstrierten, dass Süßwaren nicht dick machen, zeigten sie doch mit ihren schlanken, trainierten Figürchen, mit Zuckerwatte und Lutschern winkend, dass sie auch einen akrobatischen Gardetanz auf die Bühne legen konnten. Zum Einstöpseln von Oropax forderte Mario Müller auf, da er nicht singen könne und ihm das Spielen eines Instruments früh untersagt worden sei. Gleich welcher Vortrag – die Pointen erwiesen sich als frisch und knackig. Die „Owerwisser Danceboys“ tanzten sich durch den wilden Westen. Häuptlinge und Cowboys, auf dem Rücken der Mittänzer reitend, Friedenspfeife rauchend, im Saloon steppend, fielen alle beim ersten Schuss aus einem Colt flach auf die Bühne. Die Frage, wer ist Pferd, wer Reiter in der Western Szene, können womöglich nur Stefanie Markwart und Kerstin Wink beantworten, sie hatten den turbulenten Sketch einstudiert. Was sich Vater Torsten Kaul und seine pubertierende Tochter Mandy Kaul zu erzählen wussten, war so ganz im Sinne der Zuhörer. Sah doch die Tochter den Elferrat auf dem Dach, weil ihr zugesagt worden wäre, die Getränke gingen aufs Haus. Der Vater klagte, er habe eine Strafandrohung erhalten, weil er seine Badehose im Freibad falsch getragen habe. Wie er sie getragen habe?, wollte die Mandy wissen. In der Hand, war die lapidare Antwort des Vaters. Die „flotten Schrubber“, eine Hausfrauen-Garde, putzte alles sauber, ob nass oder trocken: Nach der Melodie „Das bischen Haushalt, sagt mein Mann“ wurde die Bühne blankgefegt, um auch das Finale sauber über die Bühne zu bekommen. Fazit: Es soll keine 20 Jahre mehr dauern bis zum nächsten „Närrischen Abend. (sdl)

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