Donnersbergkreis Neubeginn nach Brand

Bei dem Brand in der Nacht zum 2. Mai wurde die Inneneinrichtung komplett zerstört.
Bei dem Brand in der Nacht zum 2. Mai wurde die Inneneinrichtung komplett zerstört.

„Ich vermisse meine Arbeit“, sagt Roswitha Nitz, Inhaberin des Therapie-Zentrums. Über ihre Gemütslage erzählt sie, dass sie „todtraurig“ sei. „Gerade als es anfing zu laufen mit dem Therapie-Zentrum, kam der Brand. Ich muss jetzt wieder ganz von vorn anfangen.“ Lange wird die Physiotherapeutin jedoch ihre Arbeit nicht mehr vermissen müssen. Die Sanierungsarbeiten im Gebäude sind abgeschlossen. Sie dauerten acht Monate – ursprünglich war von einem bis anderthalb Jahren ausgegangen worden. Das Gebäude in der Hauptstraße in Hettenleidelheim war bei einem Brand in der Nacht zum 2. Mai völlig ausgebrannt, die Inneneinrichtung komplett zerstört worden. Die Polizei sprach damals von mindestens 500.000 Euro Sachschaden (wir berichteten). Roswitha Nitz hofft, dass die Behörden ihr Anfang Januar grünes Licht geben, damit es wieder losgehen kann. Im Einzelnen sind es das Bauamt, das darauf achtet, dass die Brandschutzvorschriften eingehalten worden sind und die Sanierung den Bauplänen entspricht, das Gewerbeaufsichtsamt, das auf die Trennung von Elektrik und Heizung einen Blick wirft, sowie das Gesundheitsamt, das die Einhaltung von Hygienestandards überprüft. Sobald das erfolgt ist, möchte Nitz das fehlende Inventar bestellen, damit sie so früh wie möglich wiedereröffnen kann. In den vergangenen Monaten sei das Gebäude – der Boden, die Decke, Elektrizität, Wasseranschlüsse – komplett saniert worden. Die Arbeiten haben mit 480.000 Euro zu Buche geschlagen, das Inventar werde noch 200.000 bis 250.000 Euro verschlingen. Nitz musste nach dem Brand ihre sechs Mitarbeiter entlassen. Nach der Wiedereröffnung rechnet sie damit, dass rund die Hälfte wiederkommt. Die Übrigen seien woanders untergekommen und müssten durch neue Mitarbeiter ersetzt werden, berichtet sie. Wie die Staatsanwaltschaft Frankenthal auf Anfrage der RHEINPFALZ mitteilt, sind die Ermittlungen zur Brandursache noch nicht abgeschlossen. Aber dass sie solange andauerten, sei ein Anzeichen dafür, dass Anhaltspunkte für eine Brandstiftung gegeben sind, so der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der RHEINPFALZ. Das Gebäude tauchte bereits Anfang März in den Polizeimeldungen auf. Damals verschafften sich Unbekannte Zutritt zum Therapie-Zentrum und erbeuteten rund 300 Euro Bargeld. Anschließend versuchten die Täter, Feuer zu legen, wahrscheinlich um so Einbruchsspuren zu vertuschen. Damals entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro, die Ermittlungen der Polizei brachten keinen Erfolg. Zur Person Roswitha Nitz ist gelernte Physiotherapeutin. 2009 eröffnete sie in Eisenberg ihre erste Einrichtung, zog dort zwei Mal um, wobei sie jedes Mal vergrößert habe, wie sie sagt.

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