Winnweiler/Steinbach Nach Steinbacher Petition: Auch Räte machen mobil gegen Auflagen für Kerweumzüge

Der Verbandsgemeinderat hofft, dass die Kerwen in den Gemeinden, wie hier in Sippersfeld, weiterhin durchgeführt werden können –
Der Verbandsgemeinderat hofft, dass die Kerwen in den Gemeinden, wie hier in Sippersfeld, weiterhin durchgeführt werden können – ohne viel organisatorischen Aufwand.

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen bei Kerweumzügen lassen die Gemeinden nicht los. Nun setzt auch der Verbandsgemeinderat Winnweiler ein Zeichen.

Bei den Auflagen des Landes geht es unter anderem um kostenpflichtige Tüv-Prüfungen und Begleitpersonen. „Es ist fast unmöglich, einen Umzug mit Fahrzeugen durchzuführen“, sagt Sören Damnitz, SPD-Fraktionsvorsitzender im Winnweilerer VG-Rat. Sowohl finanziell als auch organisatorisch sei es für die ehrenamtlichen Helfer in den Ortsgemeinden schwer, diesen Teil der Kerwe noch zu stemmen. Ein Kerweumzug sei in der VG Winnweiler deswegen schon abgesagt worden.

Aus diesen Gründen hat die SPD-Fraktion einen Antrag für eine Resolution gestellt, die dann auch einstimmig vom Verbandsgemeinderat verabschiedet wurde. „Wir wollen damit ein Zeichen als Verbandsgemeinde setzen“, sagt Damnitz. In der Resolution wird das Verkehrsministerium des Landes aufgefordert, den Erlass zum Einsatz von Fahrzeugen bei örtlichen Brauchtumsveranstaltungen anzupassen. „Wir haben den Eindruck, dass da an die großen Rosenmontagsumzüge gedacht wurde und nicht an die kleinen Ortsgemeinden“, führt Damnitz aus. Eine vernünftige Lösung für sichere und durchführbare Kerweumzüge im ländlichen Raum solle unbedingt gewährleistet werden.

Auch Ortsgemeinden und ihre Kerweborsch wehren sich gegen die neuen Vorgaben. Zuletzt gab es eine Petition aus Steinbach, die schnell 2000 Unterschriften gewonnen hatte. Zusätzlich hat der dortige Gemeinderat ebenfalls eine Resolution verabschiedet, berichtet Ortsbürgermeisterin Susanne Röß. Bei allem Fokus auf nötige Sicherheitsvorkehrungen brauche es auch „den Blick auf Erleichterungen bei der Organisation und Durchführung von Brauchtumsumzügen“. Der Rat fordert eine Balance zwischen Risikovorbeugung und Förderung von Brauchtum sowie weniger Bürokratie – und dass die Auflagen reduziert werden.

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