Rockenhausen Landesstraße 386: Sanierung rückt in kleinen Schritten näher

Wenn die L386 zwischen Rockenhausen (im Hintergrund) und der Abzweigung nach Dörnbach (rechter Bildrand) saniert wird, soll entl
Wenn die L386 zwischen Rockenhausen (im Hintergrund) und der Abzweigung nach Dörnbach (rechter Bildrand) saniert wird, soll entlang der Straße auch ein 1,4 Kilometer langer Radweg gebaut werden.

In einer Rangliste der sanierungsbedürftigsten Donnersberger Straßen wäre die L386 zwischen dem westlichen Rockenhausener Stadtausgang und der Grenze zum Landkreis Kusel bei Rudolphskirchen weit oben angesiedelt. Seit Jahren laufen die Planungen, damit die Fahrbahn auf drei Abschnitten erneuert werden kann. Zumindest bei einem Teilstück könnte es 2022 einen wesentlichen Fortschritt geben.

Insgesamt sollen rund 4,5 der fast exakt zehn Kilometer langen Strecke ausgebaut werden. Dafür hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Worms als Auftraggeber Kosten von zirka 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Konkret geht es um den Bereich zwischen Rockenhausen und der Abzweigung der K7 Richtung Dörnbach, den Ausbau der Ortsdurchfahrt Rathskirchen/Rudolphskirchen und das sich anschließenden Stück bis zur Kreisgrenze.

Seit langem, man kann sagen seit Jahrzehnten von Kommunalpolitikern und Bürgern gefordert, hat das Land in der jüngeren Vergangenheit seine Bemühungen in dieses Projekt – besser gesagt die Projekte – merklich intensiviert. Allerdings: Für keines der Vorhaben liegt bereits Baurecht vor; ganz zu schweigen von Aussagen, wann das Land die benötigten Finanzmittel bereitstellt.

Verfahren nicht eingeleitet

Voran geht es allenfalls in kleinen Schritten. Und selbst bei diesen kommt es immer mal wieder zu Verzögerungen: Für die beiden Abschnitte in und bei Rathskirchen konnte im Vorjahr nicht wie ursprünglich vorgesehen das sogenannte Abstimmungsverfahren eingeleitet werden. Dieses ist gegenüber dem Planfeststellungsverfahren der in der Regel unkompliziertere und deshalb auch schnellere Weg zum Erlangen des Baurechts.

Bezüglich der 890 Meter langen Ortsdurchfahrt von Raths- und des Ortsteils Rudolphskirchen – für die Sanierung werden Kosten von 1,75 Millionen Euro erwartet – „konnten noch nicht alle Grunderwerbsfälle einvernehmlich geklärt werden“, teilt der Wormser LBM-Leiter Bernhard Knoop auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. „Verbindliche Zusagen und Einverständniserklärungen der Betroffenen“ seien jedoch Voraussetzung für den Erfolg dieser Methode.

Entwässerung überarbeitet

Für die einen Kilometer langen Etappe zwischen Rudolphskirchen und der Kreisgrenze vor Nußbach sei „die Planung noch nicht final abgeschlossen“, so Knoop weiter. Hier ist für eine Million Euro „ein grundhafter Ausbau mit geringfügiger Verbesserung der Linienführung“ vorgesehen. Vor allem die Entwässerungssituation habe grundlegend überarbeitet werden müssen, was Umplanungen notwendig machte. In beiden Fällen hofft der LBM-Leiter, dass nun bis Sommer tatsächlich das Verfahren eingeleitet wird.

Deutlich näher an der Umsetzung ist die größte der drei Maßnahmen: Bei geschätzten Kosten von 4,9 Millionen Euro soll die L386 zwischen Rockenhausen und der Einmündung der Kreisstraße 7 aus Richtung Dörnbach am ehemaligen Schacherhäuschen erneuert werden. Darin enthalten ist auch der Bau eines Kreisels mit einem Durchmesser von 38 Metern an den Einmündungen Pfingstborn/B-48-Zubringer sowie eines 1,4 Kilometer langen Radwegs. Dieser endet laut Planung an der „oberen“ Zufahrt nach Dörnbach über die Straße „Am Lämmerwald“.

Koblenz ist am Zug

Für dieses Gesamtpaket versucht der LBM die Genehmigung zum Bau über ein Planfeststellungsverfahren zu erreichen. Dieses gliedert sich in zwei Teile: Bereits im Vorjahr abgeschlossen war die Phase der Anhörung, während der die Pläne öffentlich auslagen. Danach hat der LBM „die Stellungnahmen zu den Einwendungen bearbeitet und der Planfeststellungsbehörde mit Sitz in Koblenz übersandt“, so Knoop.

Diese prüfe und entscheide im derzeit laufenden Beschlussverfahren, „ob eine zusätzliche Erörterung in einem Termin notwendig wird oder nicht“. Der LBM-Leiter verweist darauf, dass die Koblenzer Behörde unabhängig ist, der LBM Worms daher „auf die Dauer des Verfahrens keinen Einfluss hat“. Er rechnet jedoch damit, dass noch in diesem Jahr der Planfeststellungsbeschluss – und damit im positiven Fall Baurecht – vorliegen wird.

„Wissen um Bedeutung“

Grundsätzlich verweist Knoop darauf, der LBM wisse „um die Bedeutung der L386 für die Region“. Man arbeite an den geplanten Maßnahmen „mit unseren eigenen und mit den verfügbaren Ressourcen der Ingenieurbüros“, zudem stelle der Landesbetrieb „derzeit viel neues technisches Personal ein“. Allerdings sei „das Planungsgeschäft mit den notwendigen Ab- und Zustimmungen Dritter ein zeitaufwendiges“. Dennoch sei er für den Fortgang der Planungen in Sachen Landesstraße 386 „zuversichtlich“.

x