Donnersbergkreis Kurs auf Hagen

2021 soll das erste Schiff der Reederei KD an der Wormser Rheinpromenade anlegen. Rund 350.000 Euro will das Unternehmen investi
2021 soll das erste Schiff der Reederei KD an der Wormser Rheinpromenade anlegen. Rund 350.000 Euro will das Unternehmen investieren.

100 Schiffe sollen dann jedes Jahr in Worms haltmachen. Dieses Ziel nennt Köln-Düsseldorf (KD)-Vorsitzender Achim Schloemer, der die Pläne bei einem Pressegespräch vorstellte. „Sagenumwobene Burgen, pulsierende Metropolen und romantische Weinregionen“: So bewirbt die Reederei ihre Acht-Tages-Fahrt von Basel über Rüdesheim und Köln nach Amsterdam. Als weitere Station soll sich hier künftig die Nibelungenstadt einreihen. Die Tour soll dann eventuell um fünf Tage aufgestockt werden. Voraussetzung sei allerdings, dass das Angebot vor Ort stimme, betonte Schloemer. Die Branche boome, die Bedürfnisse der Gäste hätten sich jedoch gewandelt, erläuterte der KD-Chef. Landausflüge und individuelle Angebote vom touristischen Partner vor Ort seien heute gefragt. „Die Leute wollen etwas Lokales sehen und erleben“, sagte Schloemer. Der Zielort müsse in der Lage sein, ein bis zwei Schiffe pro Woche und deren Gäste „immer wieder zu bedienen und willkommen zu heißen“. Graen: Chance für die Stadt Beigeordnete Petra Graen (CDU), die bereits mit Akteuren vor Ort an einem Tourismuskonzept für Worms feilt, sprach von einer „Chance für die Stadt“. Sie ist überzeugt, dass es gelingt, für Ausflugsgäste ein breitgefächertes Programm zusammenzustellen. Diese sollen die Stadt kennenlernen, auch Weinproben direkt beim Winzer seien denkbar. Die Rheinpromenade rund um das Hagen-Denkmal soll mit einer Schatzinszenierung gestaltet werden, der Rosengarten als blühender Willkommensgruß wiederhergestellt werden. Derzeit seien einige Reedereien auf der Suche nach Landeplätzen entlang des Rheins, berichtete Achim Schloemer. Sein Unternehmen sei für die nautisch-technische Seite der Kreuzfahrtschiffe zuständig. Die Firma kümmere sich um den Bau der Schiffe, deren Ausstattung, suche Routen und Anlegestellen aus, rekrutiere die jeweilige Besatzung und kümmere sich um die Infrastruktur vor Ort. Für die finde KD in Worms gute Voraussetzungen vor, meinte Bernd Leitner, Leiter der Touristinformation der Stadt. An der geplanten Anlegestelle seien Strom und Wasser bereits vorhanden, „auch das Abwasser kann entsorgt werden“. Den Gastronomie- und Hotelbereich an Bord übernehme eine Schwestergesellschaft mit Sitz in Basel, erklärte Schloemer. Derzeit seien 90 Schiffe im Einsatz auf Rhein, Donau und Elbe, einige wenige auch in Frankreich. „Es ist allerdings einfacher, die Schiffe zu bauen, als Anlegeplätze zu bekommen“, sagte Schloemer. Feste, sichere Landebrücken seien die Voraussetzung, um eine Route durchtakten zu können. Ein Anlegen an fremden Plätzen koste zwischen 6 und 24 Uhr ab 800 Euro – und sei zudem mit Unsicherheiten verbunden. Bau soll 2020 beginnen Die exakte Position des Landeplatzes zwischen Viking-Anleger und Strandbar werden die Ingenieure der Firma zusammen mit der Wasser- und Schifffahrtsbehörde nun auswählen. Rund 300.000 bis 350.000 Euro werde die KD investieren, mit bis zu 25 Jahre Nutzung rechne das Unternehmen, berichtete Schloemer. Etwa ab 2020 soll mit dem Bau begonnen werden, das erste Schiff soll möglichst 2021 anlegen. Petra Graen wies auf das „bedeutende Jahr“ für Worms hin. 2021 jährt sich der Reichstag, auf dem Reformator Martin Luther den Widerruf seiner Schriften verweigert hatte, zum 500. Mal. Leitner gab sich optimistisch, dass man für die Kreuzfahrtgäste ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm vorlegen könne.

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