Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Gästekarte soll Tourismus stärken

Der neue Geschäftsführer des DTV, Simon Lauchner, im Gespräch mit seinen Mitarbeiterinnen Nathalie Groen (li) und Daniela Häusle
Der neue Geschäftsführer des DTV, Simon Lauchner, im Gespräch mit seinen Mitarbeiterinnen Nathalie Groen (li) und Daniela Häusler im Tourismus-Büro am Kreishaus.

Pfalz-Card wird zum 1. April eingeführt – DTV-Geschäftsführer Lauchner zum Stand des Fremdenverkehrs im Kreis

Die Touristiker setzen große Erwartungen in sie – das Projekt hat auch Jahre gebraucht bis zu seiner Verwirklichung: Die Pfalz-Card wird zum 1. April nun eingeführt. Gäste bekommen sie in ihrem Hotel oder ihrer Ferienwohnung und erhalten damit auch im Donnersbergkreis für die Dauer ihres Aufenthaltes vielerorts freien Eintritt oder können kostenlos Busse und Bahnen nutzen. Darüber und über die Entwicklung des Tourismus im Kreis sprachen wir mit dem neuen DTV-Geschäftsführer Simon Lauchner. „Das wird jetzt massiv beworben“, sieht Lauchner, seit Sommer DTV-Geschäftsführer, die neue Gästekarte im Fokus der Touristiker stehen. Dabei sein ist aus seiner Sicht wichtig, „denn wenn wir da nicht auftauchen, dann finden die Gäste uns nicht“. Im Donnersbergkreis seien momentan zehn Beherbergungsbetriebe dabei, bislang sieben Freizeiteinrichtungen stünden Card-Nutzern neben dem ÖPNV kostenlos zur Verfügung, von Freibädern bis zur Bergbauerlebniswelt. Das klingt zunächst nach wenig, doch merkt Lauchner an, dass im Donnersbergkreis ohnehin viele Angebote – wie etwa die Museen – bei freiem Eintritt genutzt werden könnten . Lauchner setzt nun auf einen erfolgreichen Anlauf der Card, der auf noch unentschlossene Anbieter einen Mitzieheffekt ausüben könnte. Die Gastbetriebe, die jetzt schon dabei seien, hätten immerhin den Vorteil, eine geringere Umlage zahlen zu müssen. Die Card, getragen von der eigens gegründeten Pfalzcard GmbH mit Pfalz.Touristik und Pfalz.Marketing als Gesellschaftern, finanziert sich über ein Umlagesystem. Die Beherbergungsbetriebe zahlen ein, und die Freizeiteinrichtungen, die sich beteiligen, erhalten aus diesen Mitteln einen Ausgleich für Einnahmeeinbußen. Pfalzweit liege die Anzahl der angeschlossenen Übernachtungsbetriebe momentan bei rund 100, so Lauchner. Wesentliches Moment ist die Ausgabe durch die Gastbetriebe. Wenn beispielsweise Gäste auf Rundreisen ihre Herberge wechseln, müssen sie die Karte bei der Weiterreise wieder zurückgeben und erhalten beim nächsten Gastbetrieb eine neue. Dass der Beherbergungsbetrieb im Mittelpunkt steht, liegt letztlich in der Grundintention, den Aufenthalt attraktiver zu machen. „Ein Motiv dahinter ist ja, die Verweildauer in den Betrieben zu erhöhen.“ Momentan blieben Gäste im Durchschnitt 2,1 Tage im Donnersbergkreis, ein Wert, der seit Jahren relativ stabil in dieser Größenordnung erreicht wird. Die Pfalz-Card ist ein Marketing-Mittel, das im Moment stark im Vordergrund steht und dem viel Potenzial eingeräumt wird. Auf die Frage nach weiteren, auch flankierenden Ansätzen verweist Lauchner auf große Anstrengungen im Digitalen. „Ich bin der Meinung, dass unsere Werbung im Netz besser werden muss“, sagt er. Bei der Homepage sei Luft nach oben, Bilder mit ihrem Potenzial, den Betrachter zu fesseln, sollten eine noch stärkere Rolle spielen. Auch gehe es momentan um den Aufbau eines datenbankgestützten touristischen Informationssystems mit sofort verfügbaren Angaben zu Anbietern und Angeboten. „Wir sind auch dran, damit Gastgeber und Angebote über unsere Plattform direkt buchbar sind.“ Besonders wichtig sei, „dass der Donnersbergkreis als Teil der Pfalz wahrgenommen werde und von der Strahlkraft dieser Destination profitiert“. Aktuelle Zahlen zur Entwicklung des Fremdenverkehrs im Gesamtjahr 2017 hat Lauchner noch nicht vorliegen, die Zahlen bis November ließen indes eine Zuwachsrate von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr erkennen. 2016 seien rund 66.000 Gäste gezählt worden, auf die 134.000 Übernachtungen entfielen. Lauchner sieht dabei durchaus Steigerungspotenzial für den Tourismus im Landkreis. „Natürlich hoffen wir, dass wir die Gäste- und Übernachtungszahlen kontinuierlich steigern können. Zum einen, indem wir die Werbung für die Donnersbergregion als Urlaubs- und Freizeitziel verbessern und zum anderen, indem die Angebotsqualität Stück für Stück verbessert wird.“ Viel verspricht er sich etwa vom Thema Genuss und Kulinarik: „Veranstaltungen und Aktionen wie Donnersberger Glanrindwochen, Open Friday im Zellertal und das Donnersberger Weinforum werden immer populärer“, stellt er fest. Große Bedeutung misst Lauchner auch dem Austausch und der Zusammenarbeit mit den Tourismusbeauftragten der Verbandsgemeinden zu – „um Ressourcen zu bündeln und Mehrfachstrukturen zu verhindern“.

x