Donnersbergkreis Kein Anschluss unter 116117

Die vor einiger Zeit eingeführte bundesweit einheitliche Telefonnummer 116117, unter der man den ärztlichen Bereitschaftsdienst (früher „Notdienstzentrale“) erreicht, der mittwochs und am Wochenende den Hausarzt vertritt, ist zurzeit in Teilen des Donnersbergkreises gestört. Erst eine Nachfrage der RHEINPFALZ bei der für den Dienst verantwortlichen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) rief dort die Techniker auf den Plan – die nach einigen Nachforschungen bestätigten: Ja, die Nummer ist seit mindestens einer Woche gestört.

RHEINPFALZ-Leserin Rosemarie Traut aus Gauersheim hatte sich in der Redaktion gemeldet. Sie hatte vergangenen Mittwoch vergeblich versucht, unter dieser Telefonnummer Hilfe zu bekommen: „Mir ging es nicht gut, ich hatte wieder einmal zu hohen Blutdruck“, sagt Traut. Normalerweise geht sie dann zu ihrem Hausarzt, lässt sich entsprechende Medikamente verschreiben. Aber am vergangenen Mittwoch war der ja nicht da. „Ich habe deshalb die neue Nummer der Bereitschaftsdienstzentrale, die ja auch in der RHEINPFALZ steht, angerufen, aber da bin ich nicht weiter gekommen. Es kam immer nur eine Ansage, dass die Nummer nicht erreichbar ist“, sagt Traut. Mehrmals versuchte die Gauersheimerin durchzukommen – ohne Erfolg. Sie war verzweifelt, beschloss schließlich, im Krankenhaus anzurufen, wo die Bereitschaftsdienstzentrale in Kirchheimbolanden untergebracht ist. „Dort sagte man mir, dass schon andere Leute angerufen hätten, weil sie Probleme mit der neuen Nummer hatten.“ Schließlich fuhr Rosemarie Traut einfach selbst in die Bereitschaftsdienstzentrale – und bekam endlich die notwendige ärztliche Versorgung. Seit zwei Jahren hat die Kassenärztliche Vereinigung die bundesweit einheitliche Telefonnummer 116117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst eingeführt. Mehr Kundenservice wolle man damit bieten, heißt es von Seiten der KV, einfacher und schneller soll es mit der Nummer gehen – ähnlich wie mit den zentralen Telefonnummern für Polizei, Feuerwehr oder Notarzt. Auch in Kirchheimbolanden wird diese Nummer seit einiger Zeit propagiert. Wählt ein Patient die 116117, wird er an die entsprechende Bereitschaftsdienstzentrale weiterleitet. „Ein Computer soll erkennen, aus welchem Vorwahlbereich der Anruf kommt und leitet den Anrufer dann automatisch an die zuständige Bereitschaftsdienstzentrale weiter“, erklärt ein Sprecher der KV Rheinland-Pfalz auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Erkennt der Computer keine Nummer (etwa weil der Hilfesuchende vom Handy oder mit unterdrückter Nummer anruft), muss der Anrufer via Telefontastatur seine Postleitzahl eingeben. Scheitert auch das, wird der Anruf an ein bundesweites Call-Center übergeben, dessen Mitarbeiter dann schließlich weiterverbinden. Vorausgesetzt, sie wissen und verstehen auch, woher der Anrufer wirklich kommt. Normalerweise solle das laut KV aber problemlos funktionieren. Warum es nun zu der Störung kam, und wieso niemand etwas davon bemerkte, werde nun geprüft. Guido Eduard Jack, Allgemeinmediziner und für den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Kirchheimbolanden zuständig, rät, auch die bisherige und weiterhin gültige Nummer 06352 19292 zu nutzen. Sie ist zwar nicht kostenfrei und muss mit Vorwahl gewählt werden, dafür landet man zu den Öffnungszeiten (mittwochs ab 14 Uhr bis Donnerstag, 7 Uhr, freitags ab 16 Uhr bis Montag, 7 Uhr) direkt in der Kirchheimbolander Bereitschaftsdienstzentrale. So erspare man sich langwierige Nachfragen, woher man anrufe. Auch die RHEINPFALZ wird künftig in ihrem Serviceteil „Auf einen Blick“ die direkten Nummern für Kirchheimbolanden und Rockenhausen wieder mit angeben. Für akute oder lebensbedrohliche Notfälle gilt natürlich weiterhin ständig die Nummer des Rettungsdienstes 112.

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