Donnersbergkreis Jano und Marlon machen den Opa gelassener

Imsweiler. Ein Tag ohne seine beiden Enkel, den gibt es bei Erich Schmidt nur selten. Seit Jano und Marlon auf der Welt sind, sieht der 58-Jährige viele Dinge gelassener, wie er sagt. Ein Wesenszug, der manchmal auch im Amt des Bürgermeisters einer Verbandsgemeinde nicht schlecht sein kann. Genau das will Schmidt werden – Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler. Wir haben ihn und seine Enkel besucht.

Jano muss noch einmal vorbeischauen. Einen kleinen Spalt weit öffnet er die Tür, streckt sein Kopf in die Küche, in der normalerweise Mama Sarah kocht. Heute sitzt Opa Erich dort. Der wiederum ist der Papa von Sarah (31). Dass der Opa da ist, findet der zweijährige Jano klasse. Wie immer. Jano und Opa sind ein gutes Team. Das gilt auch für Janos kleinen Bruder Marlon (8 Monate), der aber gerade mit Oma Petra schmust. „Eigentlich bin ich jeden Tag da“, erzählt Erich Schmidt. „Ich war mit 21 Vater. Heute sagt meine Frau, ,wenn du dich so um deine Kinder gekümmert hättest’.“ Sein Sohn Andreas (36) lebt in Leipzig. Seine beiden Enkel, die mit Tochter und Schwiegersohn in Imsweiler wohnen, haben den 58-Jährigen verändert, wie er sagt. „Ich lege ein ganz anderes Wesen an den Tag. Dinge, über die ich mich früher aufgeregt habe, sind heute nebensächlich.“ Wobei das nicht heißen soll, dass Schmidt einen entspannten Wahlkampf angeht. Als die Anfrage von Christian Ritzmann, dem FDP-Kreis- und VG-Verbands-Vorsitzenden kam, suchte Schmidt das Gespräch mit seiner Frau. Die Urlaubsplanung war schon gemacht. Trotzdem fiel die Entscheidung für eine Kandidatur. „Es war klar, dass es einen Blitzwahlkampf geben wird. Mir macht es Spaß“, erzählt der in Gundersweiler wohnende Schmidt. Dass er eine Verwaltung führen kann, daran zweifelt er nicht. Beim Polizeipräsidium Westpfalz ist er im Bereich Schwerkriminalität tätig, hat zudem ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt. „Ich komme aus einer Behörde mit 1500 bis 2000 Mitarbeitern.“ Der Handlungsspielraum eines Bürgermeisters einer Verbandsgemeinde ist begrenzt, ist Schmidt überzeugt. Im Falle einer Wahl wäre es ihm wichtig, dass das Personal in der Verwaltung weiter qualifiziert wird. „Der Leiter eines Ordnungsamtes wird irgendwann Jurist sein.“ Das Ehrenamt würde er gerne stärken, die Feuerwehr sieht er hier als „riesen Thema“. „Die Kommunalreform wird die Herausforderung der nächsten Jahre sein“, sagt der 58-Jährige. Er selbst steht für größere Einheiten. Das gelte auch für den Donnersbergkreis, den er zu kleinteilig findet, ihn aber gerne als Ganzes in eine größere Einheit mitnehmen würde. Dass er als Kandidat nicht in der Verbandsgemeinde Winnweiler lebt, ist für Schmidt kein Problem. Seine Freizeit verbringe er überwiegend dort, war Vorsitzender des ASV Winnweiler und schiebt dort noch regelmäßig Thekendienst im Vereinsheim. „Dass ich drei Kilometer außerhalb der VG wohne, ist nicht spielentscheidend.“ Gerade auch durch seine Zeit bei der Polizei kenne er sich dort bestens aus. Grundsätzlich ist er überzeugt, dass die Verbandsgemeinde eine bessere Zukunft hat als andere in der Westpfalz. Gerade auch dank des Autobahnanschlusses. „Winnweiler wird noch weiter Aufschwung erfahren.“ Jetzt ist aber wieder Zeit für Jano. Der darf gleich sogar auf Opas Motorrad sitzen. Ein weiteres großes Hobby von Schmidt – nach den Enkeln natürlich...

x