Rockenhausen Ingenieure von morgen messen sich bei First Lego League

 Das Team „The Rockys“ (linke Spielhälfte) von der IGS Rockenhausen im hektischen Wettstreit.
Das Team »The Rockys« (linke Spielhälfte) von der IGS Rockenhausen im hektischen Wettstreit.

Ganz im Zeichen kleiner Roboter aus bunten Klemmbausteinen: In der Donnersberghalle veranstaltete die IGS Rockenhausen an zwei Tagen regionale Wettkämpfe der First Lego League (FLL). Mit dabei waren zwei Schulteams aus dem Donnersbergkreis.

In rotem Strickpullover steht Paula Lenhard völlig perplex auf dem Schulhof. Ringsherum Hunderte von Teilnehmern. Eigentlich steht jetzt die Preisverleihung auf der Tagesordnung. Doch zunächst muss die Schülerin aus der vierten Klasse der Paula-Best-Grundschule Imsweiler in der Kälte ausharren. Ein defekter Rauchmelder hat Feueralarm ausgelöst und das Veranstaltungsgebäude leergefegt. Erst als die Feuerwehr Entwarnung gibt, kehren alle auf ihre Plätze zurück.

Auch soziale Kompetenz wird gefördert

Aus der Grundschule Imsweiler sind insgesamt 18 Schüler dabei, die Hälfte davon sind Mädchen. Aufgeteilt in drei Gruppen mit dem Namen „Die fleißige Legogruppe“, „Die Legostars“ und „Lego Masters“ sind sie die einzigen Grundschüler aus dem gesamten Donnersbergkreis und Repräsentanten einer neuen Generation: der Generation Mint. „Mint“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Vermutlich sind dies nicht die Lieblingsfächer aller Schüler. Doch kombiniert mit Lego, Robotik und einem Wettbewerb wird daraus ein freudiges Unterfangen. Unter dem Dach der „First Lego League“ wird ein internationaler Wettbewerb für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren ausgetragen.

„Aufregende Monate der Vorbereitung liegen hinter uns. Wir sind zum dritten Mal dabei“, erzählt Aline Dahlem, Lehrerin an der Paula-Best-Grundschule. „Die Schüler sind immer vollauf begeistert. Sie lernen viel über Technik und eignen sich nebenbei soziale Kompetenzen an. Schließlich müssen sie sich als Team zusammenfinden, ein Poster zum Forschungsthema gestalten und ihr Projekt eigenständig vor einer Jury präsentieren.“

Preis für energie-autarke Konzertarena

Die Grundschüler aus Imsweiler wetteifern in der Kategorie „First Lego League Explore“ mit neun weiteren Teams aus der angrenzenden Region. Als Aufgabe muss jedes Team aus einem Baustein-Set etwas konstruieren, das ein bewegliches Teil enthält, welches mit einem Robotik-Set motorisiert werden muss. „Die Legostars“ haben eine Konzert-Arena geschaffen, die ihren benötigten Strom über ein Windrad erhält. Dies hat ihnen die Auszeichnung für die beste umweltfreundliche Idee eingebracht. Auch die anderen Teams der Paula-Best-Grundschule wurden für ihre Kreativität und Arbeit geehrt.

„In der Explore-Liga geht niemand leer aus. Alle erhalten eine Medaille und eine Urkunde. Das motiviert die Kinder, und alle freuen sich immer so schön“, ergänzt Heiko Baumann, IT-Lehrer und treibende Kraft hinter der Robotik-AG an der IGS Rockenhausen, die nur mit einer siebenköpfigen Mannschaft dabei sind. Sie nennen sich „The Rockys“ oder Team 1303, allesamt Schüler der sechsten und siebten Klassenstufe, und treten in der Kategorie „First Lego League Challenge“ gegen neun andere Schulteams aus der Region an – keines davon aus dem Donnersbergkreis.

3-D-Kino, Mischpult und mehr

In dieser Challenge wetteifern die Neun- bis 16-Jährigen, und nur die beiden besten Teams in der Gesamtwertung kommen in die nächste Runde. Karolin Funk, Lehrkraft und gleichzeitig Coach der IGS-Schüler, weiß um die Anstrengungen ihrer Schützlinge: „Wir haben in den Sommerferien mit dem Projekt begonnen. Auch wenn eine Spielrunde nur zweieinhalb Minuten dauert, die Vorbereitungszeit dauert Monate. Und da ist noch unheimlich viel drum herum.“

Punkten musste das Team unter anderem beim Robot-Game. Dieses bestand diesmal – unter dem Motto „Masterpiece“ – aus einem Dutzend Stationen der Unterhaltungsindustrie, wie etwa einem 3-D-Kino oder einem Mischpult. Das Spielfeld ist 1,14 Meter mal 2,36 Meter groß und für alle gleich. Es werden zwei Runden gespielt. Daneben gibt es Test-Runden und die Möglichkeit, an Übungstischen an der eigenen Strategie zu feilen. Es stehen immer zwei Spielflächen nebeneinander, wobei jedes Team alleine auf seinem Feld agiert. Mit dabei ist eine sogenannte Koop-Aufgabe, bei der sich die Konkurrenten kurz untereinander abstimmen.

Finale in Davos

Um Punkte zu erhalten, müssen die Schüler verschiedene Technologien auf dem Spielfeld mit autonom fahrenden Robotern auslösen – beispielsweise indem diese einen Hebel umlegen oder durch einen Gegenstand neu positionieren. Die „Fahrer“ im Team betätigen dabei die Knöpfe am Roboter, der daraufhin sein programmiertes Programm ausführt. Doch das Robot-Game macht nur ein Viertel der Gesamtpunktzahl aus. Die restlichen Punkte gibt es zu je einem Viertel für das Vorstellen des Forschungsprojekts, die Bewertung der Teamwerte und das Roboter-Design. Bei letzterem haben „Die Rockys“ klar die Nase vorn und gewinnen dafür einen verdienten Pokal.

Am zweiten Wettkampftag waren es dann letztlich die „EllyBotiX“ von der Elly-Heuss-Schule Wiesbaden und die „HFG-RoboS“ vom Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch, die sich für das Finale am 13. und 14. April 2024 im schweizerischen Davos qualifizierten.

 „The Rockys“ an einem der Übungstische während des Turniers. Von links nach rechts: Fabian Merz, Arik Leppin, Nils Schmidt, Coa
»The Rockys« an einem der Übungstische während des Turniers. Von links nach rechts: Fabian Merz, Arik Leppin, Nils Schmidt, Coach Karolin Funk, Michel Steller, Till Bastian, Luisa Kolter, Alexander Strauss.
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