Donnersbergkreis Individuelle Lösungen für Kleingartensiedlung

Individuelle Lösungen sollen für die Kleingartensiedlung „In den Langwiesen“ gefunden werden. Das verkündete Biedesheims Ortsbürgermeister Holger Pradella auf der letzten Gemeinderatssitzung in dieser Legislaturperiode im Dorfgemeinschaftshaus. Außerdem informierte er über das zusätzliche Ruftaxi-Angebot als Ersatz für den Wegfall der Buslinie 455 (wir berichteten).

Zum Entwurf eines Bebauungsplans, der aufgestellt werden soll, um zumindest einen Teil der am Brübelbach illegal errichteten Gebäude, Terrassen und Einfriedungen im Nachhinein zu genehmigen, hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd Stellung genommen. Bauliche Anlagen im Zehn-Meter-Schutzstreifen entlang des Bachs bedürfen demnach grundsätzlich einer wasserrechtlichen Genehmigung. Wie Pradella informierte, kann eine nachträgliche Erlaubnis aber erteilt werden, wenn ein Abstand von mindestens fünf Metern zum Gewässer eingehalten worden ist. „Auch Zäune und Mauern dürfen dort nicht stehen und müssten entsprechend zurückgesetzt werden“, so der Ortschef. Sein Vorschlag: Nach der Kommunalwahl sollte der neue Bauausschuss mit jedem Betroffenen bei einem Ortstermin klären, wie die Forderungen der SGD Süd erfüllt werden könnten. Dieser Idee stimmte der Rat einmütig zu. Erfreut zeigten sich die Mitglieder des Gremiums über eine Mitteilung der Kreisverwaltung zum ÖPNV. Der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft hat grünes Licht für vier zusätzliche Ruftaxiverbindungen gegeben. Ab dem Fahrplanwechsel zum 8. September soll montags bis freitags ein Taxi um 9.18 Uhr und um 13.18 Uhr fahren. Dieses ist dann jeweils fünf Minuten später in Kindenheim, wo man nach weiteren fünf Minuten Wartezeit in den Bus nach Grünstadt einsteigen kann. Die Rückkehr aus der Stadt ist um 12.05 Uhr und um 16.10 Uhr möglich. Das Angebot gilt zunächst für ein Jahr. Bis 1. Juli muss die Ortsgemeinde mit einer Dorfmoderation begonnen haben. Diese Bedingung steht im Bewilligungsbescheid des Innenministeriums für einen Zuschuss in Höhe von 12.000 Euro aus dem Dorferneuerungsprogramm. Den Rest der Gesamtkosten von 15.000 Euro muss die Kommune tragen. Aufgrund seiner positiven Erfahrungen mit Martin Theodor vom Landauer Beratungsbüro Kobra plädierte Pradella dafür, ihm den Auftrag zu erteilen. Das fand ungeteilte Zustimmung bei den Ratsmitgliedern, von denen zwei geehrt wurden. Für ihr ausdauerndes kommunalpolitisches Engagement erhielten Kurt Bentz (20 Jahre Ratsmitglied) und Beigeordneter Karlheinz Brosch (30 Jahre) Urkunden vom Gemeinde- und Städtebund. Bevor Pradella sich bei allen für die „konstruktive, sachliche Zusammenarbeit“ in den letzten fünf Jahren bedankte, berichtete er von einer Untersuchung der Innenentwicklung des Dorfes: Ohne Neubaugebiete ausweisen zu müssen, könnte die Gemeinde demnach um 242 Personen (knapp 40 Prozent der jetzigen Bevölkerung) in 121 Wohnungen wachsen. Das mehrseitige und bunt bebilderte, nicht ganz billige Heftchen werde von der Verwaltung vor der Fortschreibung von Flächennutzungsplänen verlangt. Abgesehen davon, dass Mitarbeiter eines Mannheimer Stadtplanungsbüros, ohne den Bürgermeister und Ratsmitglieder zu informieren, durch den Ort gewandert seien, sei jede Baulücke, ungenutzte Fläche und Scheune auf dem Papier zu Wohnraum „umfunktioniert“. „Was soll ich damit anfangen?“, fragte Pradella und bemerkte spitzzüngig: „Da gehen also unsere Umlagen hin.“ (abf)

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