Donnersbergkreis Gemeinsam für Unwetter-Opfer

Für Roland Döring, sozusagen den Oberspatz, war es gar keine Frage. „Wir müssen helfen“, sagt er kurz und knapp. Ein Telefonat – und schon kam die Sache ins Rollen. Döring klingelte bei Siegmar Portz, dem Ortsbürgermeister von Ruppertsecken, und bot ihm an, dass die Nordpfälzer Spatzen ein Sonderkonzert am 7. September zugunsten der vom Unwetter betroffenen Menschen in Gerbach, Sankt Alban, Marienthal und dem zu Ruppertsecken gehörenden Schwarzengraben geben wollen. „Das ist eine tolle Aktion der Spatzen“, freut sich Portz – und schiebt nach: „Ich hoffe, dass viele Menschen kommen und so unter Umständen ein kleiner Teil des verlorenen Hab und Gutes ersetzt werden kann. Manchen hat es ja die letzten Schuhe weggeschwemmt.“ Petra Becher, Ortsbürgermeisterin von Sankt Alban, denkt nur ungern an diese verheerende Nacht Ende Juli zurück, als das Unwetter kam und das Wasser teilweise über einen Meter hoch in den Ortsgemeinden im oberen Appeltal stand: „Die Ohnmacht war einfach das Schlimmste. Das Wasser lief, man konnte nichts machen, konnte nicht helfen. Und dann die Tage danach ...“ Auch sie ist froh, dass die Spatzen ihre Hilfe angeboten haben. Genauso wie Klaus Hofmann, der Gerbacher Ortschef: „Die geschädigten Bürger der Gemeinden sollen auf diese Art eine Spende erhalten, um zumindest für das Notwendigste eine Investition tätigen zu können.“ Wie wichtig genau das ist, hat Hofmann in den Tagen nach dem Unwetter erlebt. Manche, so erzählt er, haben praktisch ihr ganzes Hab und Gut verloren. Und um denen zu helfen, rücken die betroffenen Gemeinden zusammen, haben in den vergangenen Tagen gemeinsam mit den Spatzen diesen Benefiznachmittag geplant. Los soll es am Sonntag, 7. September, um 15 Uhr gehen. Bei schönem Wetter im Schlosspark in Rockenhausen, bei schlechtem wird in die Donnersberghalle ausgewichen. Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald und Verbandsbürgermeister Michael Cullmann haben ebenfalls Unterstützung zugesagt. Genauso wie die eine oder andere Firma. Der Eintritt wird frei sein, die Bewirtung übernehmen Helfer aus den Gemeinden. Zudem möchte auch Oliver Sauer vom Schmitterhof, der Fasnachter, der sich als „Molli“ einen Namen gemacht hat und mittlerweile mit einem Comedy-Programm auf Tour ist, mithelfen, dass der Nachmittag möglichst erfolgreich wird. Er wird mit Ausschnitten aus seinem Programm auf der Bühne zu sehen sein – und sicher auch den einen oder anderen Saarländerwitz raushauen. Von den Nordpfälzer Spatzen gibt es derweil ein Showprogramm mit bekannten Melodien der Volksmusik. Vielleicht lenkt dieser Nachmittag auch für ein paar Stunden von den schrecklichen Bildern ab, die einige Menschen noch heute im Kopf haben. „Für viele war erschreckend, dass in Marienthal schon zu Beginn des Tals solche Wassermassen waren“, erinnert sich Rudolf May, der stellvertretende Ortsvorsteher. „Das war wie in einem Horrorfilm.“ May denkt bereits an die Zukunft: „Wir stellen uns schon die Frage, wie man das Wasser künftig zurückhalten kann. Man bräuchte etwas Nachhaltiges für das ganze Appeltal.“ Dagegen hätte sicher keiner der Ortsbürgermeister etwas einzuwenden. „Ich hoffe, dass wir so etwas nicht wieder erleben müssen“, sagt Petra Becher. (ssl)

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