Albisheim Gemeinde lädt zum Vortrag über archäologische Grabungen ein

Grabungsleiter Sascha Hornbach mit einem der jüngsten Funde.
Grabungsleiter Sascha Hornbach mit einem der jüngsten Funde.

Im vergangenen Herbst waren Archäologen in Albisheim zugange, um die Vorgeschichte ans Tageslicht zu bringen. Am Donnerstag gibt es einen Vortrag darüber im Dorfgemeinschaftshaus.

Ahnen konnte man es ja schon seit vielen Jahren, spätestens seit bekannt ist, dass es beim Heyerhof dereinst ein römisches Landgut gab. Seit dem vergangenen Herbst ist es aber auch amtlich: Albisheim ist weitaus älter als bisher angenommen. Tatsächlich reicht die Geschichte des Ortes nicht nur weit über die erste urkundliche Erwähnung im neunte Jahrhundert, sondern auch weit über die Römerzeit hinaus in die tiefen Schichten der Vergangenheit. Das haben großflächige archäologische Ausgrabungen ergeben.

Die menschlichen Spuren, die gefunden wurden, reichen bis in die Zeit der allerersten sesshaften Bauern, der Bandkeramiker, vor rund 7000 Jahren zurück. Zwar traten keine Schätze und auch kein kostbares Geschmeide zutage, dafür aber Pfostenlöcher von Häusern, Keramik, Werkzeuge, Speisereste – und menschliche Knochen, vor allem aus der Bronzezeit (ca. 2000 bis 800 v. Chr.). Auch eine frühere steinzeitliche Epoche, die sogenannte Michelsberger Kultur (4400 bis 3500 v. Chr.), ist mit Resten der für diese Zeit charakteristischen Töpferwaren gut vertreten. Mit Graphit überzogene Keramiken stammen aus der frühen Eisenzeit, die in Europa um das Jahr 800 v. Chr. angesetzt wird.

Neubaugebiet musste warten

Nötig wurden all diese Grabungen, weil die Ortsgemeinde ein Neubaugebiet ausweisen wollte. In einem solchen Fall untersucht die Landesarchäologie bereits in der Planungsphase und noch vor der eigentlichen Bebauung die benötigten Flächen, vor allem dann, wenn es einen begründeten Verdacht gibt, dass sich dort archäologisch interessante Überreste im Boden befinden könnten. Um diese Bodendenkmäler untersuchen zu können und gleichzeitig die Entwicklung des Baugebiets zu ermöglichen, werden in einem solchen Fall die archäologischen Befunde erst an Ort und Stelle dokumentiert und danach ausgegraben.

Für die Gemeinde hat dies nicht nur einen Baustopp bedeutet, sie muss auch für die Kosten der Ausgrabungen aufkommen, was sich später beim prognostizierten Grundstückspreis jenseits der 300 Euro pro Quadratmeter bemerkbar machen wird. Trotzdem ist man in Albisheim auch interessiert an der weit zurückreichenden Vergangenheit und an den illustren Funden. Um die Bevölkerung und interessierte Nicht-Albisheimer auf den neuesten Stand zu bringen, laden die Ortsgemeinde und der Geschichts- und Heimatverein für Donnerstag, 18. Januar, 19 Uhr, zu einer Präsentation ins Dorfgemeinschaftshaus, Friedrich-Brubacher-Platz 1, ein.

Skelett aus der Bronzezeit.
Skelett aus der Bronzezeit.
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