Donnersbergkreis Gelbe Westen für die „Löschlöwen“

Aufmerksam schauen die Kleinen zu, als die Warnwesten ausgeteilt werden.
Aufmerksam schauen die Kleinen zu, als die Warnwesten ausgeteilt werden.

Auch Stetten hat jetzt eine Bambini-Feuerwehr. Ende des vergangenen Jahres gegründet, wurde sie in dieser Woche im Rahmen einer Gründungsversammlung im Sportheim offiziell mit Urkunde bestätigt. Außerdem wurden die Jugendfeuerwehren Bolanden und Marnheim unter neuer Leitung wiedereröffnet. Alles ging eigentlich sehr schnell. Die Idee zur Gründung einer Bambini-Feuerwehr wurde von Wehrführer Johannes Grzes und der für die Leitung des jungen Nachwuchses vorgesehenen Feuerwehrfrau, Elke Herber, Ende Oktober dem Gemeinderat vorgestellt. Die Initiative ging von der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden aus, die im vergangenen Jahr in den Grundschulen dafür geworben hat. So auch in Marnheim, wo Herber unterrichtet. Ihr gefiel die Idee, die sie als Feuerwehrfrau bei der Stettener Wehr umsetzen wollte. Denn eine wichtige Voraussetzung zur Führung von Bambini-Wehren ist eine pädagogische Ausbildung. Ihr Konzept gefiel dem Gemeinderat, sodass bereits im November zu einem Informationsabend für Kinder und Eltern eingeladen wurde. Waren es beim ersten Treffen 20 Kinder, so sind es inzwischen 35. Es gibt sogar bereits einen Aufnahmestopp – denn mehr geht im Augenblick nicht. Neben Kindern aus Gauersheim und Ilbesheim, die die Stetter Grundschule besuchen, kommen auch Kinder von der Grundschule Marnheim – wie der achtjährige Mio Siebert – nach Stetten. „Ich komme hierher, weil mir die Stunden so gut gefallen und meine Lehrerin Frau Herber die Gruppe leitet“, sagt er. Ziel von Bambini-Feuerwehren ist es, Kinder zwischen sechs und zehn Jahren spielerisch an die Fragen des Brandschutzes heranzuführen – eine Art erweiterte Brandschutzerziehung durch Spiel und Spaß. Ab dem zehnten Jahr können die Bambini in die Jugendfeuerwehr wechseln. Dass es eine Feuerwehr wieder einmal gewagt habe, eine Bambini-Gruppe zu gründen, sei „ein ganz wichtiger Schritt“, sagte der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes, André Luipold. Stetten zähle nun zu den zirka 180 Bambini-Wehren in Rheinland-Pfalz. Ihm sei es wichtig, dass die Bambini-Gruppe als Vorstufe und Vorbereitung zur Jugendfeuerwehr gesehen werde und daher volle Unterstützung erfahre. Wichtig sei auch, dass jede Bambini-Feuerwehr neben der bestehenden Jugendfeuerwehr als eigenständiger Bereich in die Feuerwehr eingebunden werden soll. Die Ausbildung in der Jugendwehr könne und dürfe mit der Ausbildung der „jungen Wilden“, wie Luipold die Bambini nannte, nicht gleichgestellt werden. Das spielerische Element, Spaß und Freude sollten stets im Vordergrund stehen. Die vier Säulen der Feuerwehr – Retten, Bergen, Löschen und Schützen – erweiterte Luipold um eine Fünfte: die Nachwuchsgewinnung. Das spielerische Element steht auch für den stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteur Christian Füllert zunächst im Vordergrund. Dem schloss sich auch der Kreisjugendwart des Kreisfeuerwehrverbands, Hermann Jung, an und überreichte neben einem Feuerlöscher, der nur zum Spendensammeln dient, Spiele- und Unterrichtskoffer. Wie die Kinder spielerisch an die Brandschutzerziehung herangeführt werden, erzählte stolz und mit strahlenden Augen der siebenjährige Luis Angermayer. Er habe schon gelernt wie man mit Streichhölzern umgeht und diese richtig anzündet. Dafür habe er sogar eine Urkunde – einen Streichholzführerschein – erhalten. Auch einen Namen hat die Bambinigruppe schon. In Anlehnung an das Stetter Gemeindewappen nennen sie sich künftig „Sterrer Löschlöwen“. Diesen Namenszug tragen sie auch auf ihren gelben Warnwesten, die ihnen VG-Bürgermeister Axel Haas und der Moderator der Veranstaltung, der erste Jugendfeuerwehrwart der VG, Daniel Krell, überreichten. Dafür bedankten sich die Kinder mit dem „Feuerwehrlied“, bekannt aus der Fernsehsendung „Sendung mit der Maus“. Haas begrüßte, dass durch die vorhandene pädagogische Leitung die hohe Hürde zur Führung einer Bambini-Feuerwehr genommen werden konnte. Mit Herbers Lebensgefährten Markus Braun steht den „Löschlöwen“ als Betreuer sogar ein zweiter Pädagoge zur Seite. Da auch Bolanden und Marnheim mittlerweile wieder genügend Kinder und Jugendliche für eine Jugendfeuerwehr haben, ernannte Haas Lars Frieß (Bolanden) und Philipp Brandmeyer (Marnheim) zu Jugendfeuerwehrwarten. Zum stellvertretenden Jugendwart in Marnheim wurde Christian Dahlum ernannt. Die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden hat nun mit den „Sterrer Löschlöwen“ und den bereits bestehenden „Kleeblattbambini“ aus den Gemeinden Dannenfels, Bennhausen und Jakobsweiler zwei Bambini-Feuerwehren. Im Landkreis gibt es sieben Nachwuchswehren.

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