Donnersbergkreis Fastbreakers-Weste nicht mehr weiß

BAD BERGZABERN. Die weiße Weste in der Basketball-Oberliga ist weg: Nach drei Siegen zum Saisonstart kassierte der BBC Fastbreakers Rockenhausen am Samstagabend seine erste Niederlage. In einem tempogeladenen und am Ende dramatischen Pfalzderby gewann der TV Bad Bergzabern nach Verlängerung mit 84:82 (75:75, 48:34). Die BBC-Cracks hatten nach einem starken Schlussspurt eigentlich den Sieg vor Augen

Dabei bestimmten lange Zeit die Kurstadt-Korbjäger das Match. Die Einheimischen hatten ein deutliches Übergewicht im Kampf um die wichtigen Rebounds. Auch im Angriff passte vieles. Mit großem Tempo und schnellen Kombinationen fanden der TVB immer wieder erfolgreich den Weg zum BBC-Korb. Nach zehn Minuten stand es 25:16 für die Südpfälzer, die im zweiten Viertel den Vorsprung ausbauten. Nach dem Seitenwechsel drehten sich dann aber die Vorzeichen und Spielanteile. Rockenhausen wurde stärker, profitierte auch von dem aus beruflichen Gründen erst verspätet in der Südpfalz eingetroffenen Jeremy Jordan. Zunächst hielt der TVB zwar noch die Punkte-Distanz, verlor jedoch sichtbar die Sicherheit und auch Dominanz gegen die stärker werdenden Fastbreakers. Nach einem ausgeglichenen dritten Durchgang (17:17) stand es 65:51 in der letzten Viertelpause. Selbst in der 33. Minute fühlte sich Bergzabern bei einer 70:57-Führung noch sicher. Wie schnell ein solch komfortabler Vorsprung weg sein kann, zeigte die Schlussphase. Die Truppe um Spielertrainer Charles Stanley drehte mächtig auf, verteidigte aggressiver und zog aus den vielen Ballgewinnen eiskalt Profit. Bergzabern verlor die Linie, der Basketballclub wurde dagegen immer frecher. Zwischen der 34. und 36. Minute verkürzten die Fastbreakers mit einer 11:0-Blitzserie auf 70:68. Die TVB-Basketballer gaben zwar zum 75:70 noch einmal die passende Antwort, doch die letzten 120 Sekunden der regulären Spielzeit gehörten eindeutig den Gästen. Zunächst versenkte der erst letzte Woche aus Neustadt zu den Fastbreakers gekommene Neuzugang Kai Fest einen Dreier, anschließend traf Topscorer Tracey Murray zum 75:75-Ausgleich. Damit nicht genug: Die Stanley-Schützlinge aus Rockenhausen hatten sogar noch den letzten Angriff und hätten die Partie mit einem finalen Treffer auf den Kopf stellen können! „Durch unseren größeren Druck ging Bergzaberns Sicherheit verloren. Das war richtig stark, dass wir im Laufe des Spiels noch einmal so zulegen konnten“, freute sich Kapitän Jürgen Manz im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Wir leisteten uns nach der Halbzeit zu viele Ballverluste, nahmen die Intensität aus dem Spiel und bauten defensiv wie offensiv ab“, haderte dagegen TVB-Coach Florian Hatt. „Dadurch haben wir den Gegner stark gemacht. Wir wollten zu früh auf Ergebnissicherung spielen, und das geht eben im Basketball nicht gut.“ Die Nachspielzeit blieb turbulent, Rockenhausen riss sogar zum 81:80 und wenig später zum 82:81 die Führung an sich. Doch der nervenstarke Stefan Kastner brachte mit zwei Freiwurftreffern in den Schlusssekunden den TVB wieder auf Kurs. Ein anschließender Rockenhausener Ballverlust sowie ein verwandelter TVB-Freiwurf entschieden schließlich den packenden Samstagabend-Krimi, in dem Bergzaberns 2,08-Meter-Riese Philipp Behrendt herausragte. Seine deutliche Reboundhoheit war letztendlich für den kleinen, aber feinen Unterschied genau so entscheidend wie die TVB-Defensivumstellung in der Verlängerung auf eine Zone, mit der die Fastbreakers mangels starker Schützen von den Außenbahnen Probleme hatten.

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