Donnersbergkreis Fans lassen sich das Singen nicht verbieten

Startelfdebüt beim ASV Winnweiler: Ricki Schander.
Startelfdebüt beim ASV Winnweiler: Ricki Schander.

«WINNWEILER.» Neun Saisonspiele, acht Niederlagen, sechs davon zu Hause. Ein Torverhältnis von 10:47. Die Bilanz des ASV Winnweiler spricht eine deutliche Sprache. Am Samstagnachmittag kassierte der Landesliga-Absteiger die nächste Packung und ging vor bestens gelaunten Zuschauern, die die Oktoberkerwe feierten, mit 0:10 gegen den neuen Tabellenführer TSC Zweibrücken baden.

„Unsre Heimat, unsre Liebe…“. Felix Angne stimmte im Fan-Block nach dem Schlusspfiff noch einmal ein ASV-Lied an. Der Winnweilerer Zweitmannschaftsspieler zog sein Trikot auf links und heizte die kerwefreudigen und singlustigen Anhänger auch während der Partie mächtig ein. Die tatkräftige Unterstützung des „Zwölften Manns“ war aus sportlicher Sicht aber auch das einzige, worüber sich der Landesliga-Vorletzte am Samstag erfreuen konnte. Fast schon entschuldigend bedankten sich vereinzelt sprachlose Kicker bei den Fans. Auf dem Kunstrasenplatz hatte der in Weiß gekleidete ASV gegen den TSC Zweibrücken zuvor nämlich nichts zu melden. Pascal Hertel musste beim Warmmachen passen, fehlte ebenso wie Jan Giehl, Nick Pfannenstein, Srdjan Savic, Sebastian Bleckmann und Elias Hühn. Philipp Vogel wurde nach 27, Tim Giehl nach 45 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt. Die A-Jugendlichen Julian Herrgen und Ricki Schander gaben ihr Startelf-Debüt. In dieser bot Winnweiler gleich fünf Akteure auf, die noch keine 20 Jahre alt sind; Kapitän Christian Vollmer ist mit 25 der älteste Feldspieler. Die routinierten Südwestpfälzer, die aufgrund des Unentschiedens zwischen Baumholder und Rodenbach nun von der Tabellenspitze grüßen, kamen zu einfachen Toren und spazierten zum Kantersieg. Schon nach einer halben Stunde gingen die Gäste durch Treffer von Jan Tüllner, Jan-Patrick Buchheit und Torjäger Dennis Gerlinger mit 3:0 in Führung. Die Messe war gelesen. TSC-Trainer Sanel Nuhic zeigte sich mit der ersten Halbzeit allerdings nicht zufrieden und grantelte: „Da war zu wenig Bewegung, zu wenig Ernsthaftigkeit.“ Sieben weitere Treffer folgten im „wesentlich besseren Durchgang zwei“. Nuhic: „Ein Pflichtsieg, aber zehn Tore musst du auch erstmal schießen.“ Mächtig bedient war sein Kollege auf Seiten des ASV, Bassirou Boukari: „Da bekommst du direkt wieder solche Gegentore, die Moral ist gebrochen, und du hast quasi schon verloren“, schüttelte er den Kopf. Boukari, Trainer der zweiten Mannschaft, übernahm kurzerhand nach der 0:6-Niederlage des B-Klasse-Vertreters gegen Albisheim auch das Coaching der „Ersten.“ Jürgen Giehl fehlte kurzfristig aus privaten Gründen. 3:4, 1:5, 0:8, 1:4, 1:7, 0:10: Die Heimbilanz des ASV in der laufenden Landesliga-Saison ist desaströs. Die Giehl-Truppe steht nach neun Spieltagen auf dem vorletzten Platz. Drei Zähler, resultierend aus der Auftaktpartie in Ixheim, vor dem noch punktlosen SV Herschberg. Dort gastiert Winnweiler am Sonntag . „Wenn man noch zwei Teams hinter sich lassen will, muss da gewonnen werden“, stellt Boukari klar. Der Abstand zum rettenden Ufer ist (noch) nicht groß… so spielten sie ASV Winnweiler: Assel - Günther, Vogel (27. Schubing), Schönmajer, Steigerwaldt - Kilian (62. Mandel), Vollmer, Herrgen, Giehl (46. Canalp) - Schander, Jito Tore: 0:1 Tüllner (14.), 0:2 Buchheit (24.), 0:3 Gerlinger (30.), 0:4 Hirt (48.), 0:5 Dudka (55., Foulelfmeter), 0:6 Buchheit (57.), 0:7 Gerlinger (65.), 0:8 Gerlinger (72.), 0:9 Hirt (76.), 0:10 Hirt (80.) - Beste Spieler: Gerlinger, Hirt, Buchheit - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Michel (Mainz).

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