Sankt Alban Fanfarenzug gibt auf – zum Abschied noch eine Spende

Genau 4655 Euro und 39 Cent hat der Verein im Zuge seiner Vermögensauflösung an den Förderverein für tumor- und leukämiekranke K
Genau 4655 Euro und 39 Cent hat der Verein im Zuge seiner Vermögensauflösung an den Förderverein für tumor- und leukämiekranke Kinder Mainz gespendet. Von links: Edwin Becker, Andrea Geelhaar, Björn Weilacher.

Seit Jahrzehnten gilt der Fanfarenzug Sankt Alban auf vielen Festen im Umkreis als musikalischer Botschafter des Appeltals. Doch jetzt hat der Verein seinen Betrieb offiziell eingestellt und sein Vereinsvermögen gespendet.

Der Verein wurde in diesem Jahr offiziell aufgelöst – Musik erklang allerdings schon vor 2017 nicht mehr. Es fehlte ein musikalischer Leiter, und es fehlte auch musikalischer Nachwuchs, wie Andrea Geelhaar, seit 2008 amtierende letzte Vorsitzende, mitteilt. Gegründet wurde der Fanfarenzug am 15. Januar 1967 auf Initiative des Bauunternehmers Willi Weilacher. Er war auch Vorsitzender bis 1974, ihm folgten Willi Boldt, dann Hans-Jürgen Scheid, Edwin Becker, Petra Becher und Andrea Geelhaar nach. Erster musikalischer Leiter war Otmar Busch, der erste Auftritt war beim Sportfest in Niederhausen.

Zunächst ging es mit dem Fanfarenzug musikalisch aufwärts. Kontakte zu anderen Ensembles wurden geknüpft. Bereits drei Jahre nach Gründung wurde der erste Preis des Fanfarenwettstreits in der Klasse A aus Bexbach nach Delwe gebracht. Bei den Landesmeisterschaften 1970 in Alzey belegte die Musikgruppe den zweiten Rang. Die gute Nachwuchsarbeit hatte ihren Anteil daran, die Erfolgsgeschichte fortzusetzen. In Koblenz wurde der Landesmeistertitel in der Fanfarenklasse A geholt. Weitere Podestplatzierungen folgten, sowohl landes- wie auch bundesweit. So gelang es dem Jugendzug 1974, den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften zu erreichen, der Seniorenzug wurde Fünfter.

Vereinsvermögen wird bei Auflösung gespendet

Nach dem Erwerb eines eigenen Grundstücks wurde 1974 binnen sieben Monaten ein Vereinsheim in Eigenleistung errichtet. Aus finanziellen Gründen wurde es 1992 der Gemeinde übertragen und heute als „Delwer Bürgertreff“ und VG-Kindertagesstätte genutzt. Im gleichen Jahr starb der Hauptinitiator, Gründer und langjährige Vorsitzende Willi Weilacher. Musikalische Reisen führten in den 1990er Jahren nach Spanien und Italien, aber auch in der Nordpfalz wurde der Verein als Kulturträger geschätzt. Der Fanfarenzug beteiligte sich zudem an örtlichen Veranstaltungen wie Glühweinfest, Brunnenfest, Kerwe, Gemeindenachmittagen oder dem Schafkopfturnier.

Bereits in den 1980er-Jahren ging es mit den Mitgliederzahlen und den Aktiven allerdings bergab. Nachdem sich die Hoffnungen auf Besserung endgültig zerstoben hatten, wurde 2020 aus dem verbliebenen Vereinsvermögen dem Team des Arbeiter-Samariter-Bundes 5000 Euro für die Anschaffung eines Wünschewagens gespendet. Genau 4.655 Euro und 39 Cent des restlichen Vermögens wurden jetzt von Andrea Geelhaar, Edwin Becker und Björn Weilacher an den Förderverein für tumor- und leukämiekranke Kinder Mainz gespendet.

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