Donnersbergkreis Erfrischendes Tempo, rührende Klänge

„Ja, da war schon viel Gutes dabei“: Dieses Zitat haben die zahlreichen Besucher beim Adventskonzert des Akkordeonorchesters Keiper in der protestantischen Kirche in Rockenhausen des Öfteren zu hören bekommen. Der Satz stammt von Jürgen Dorsch, musikalischer Leiter des Ensembles, und scheint zwischen ihm und „seinen“ Musikern ein geflügeltes Wort für „kleinere“ Übungsdefizite zu sein. Mangelnde Disziplin bei vorangegangenen Proben waren nun beim öffentlichen Vorspiel für die Zuhörer allerdings nicht auszumachen: Technisch einwandfrei und auf gewohnt hohem musikalischen Niveau hat das Orchester im Publikum eine teils andächtige, teils beschwingte vorweihnachtliche Stimmung entfacht.

So ertönte „Rudolph, das rotnasige Rentier“ mit Dixie-Rhythmen, auch „Auld lang syne“ hatte erfrischend viel Tempo und bewegte die Gäste. Ein wortwörtlich launisches Spiel gaben die Ensemble-Musiker bei den „Jeux capricieux“ aus den Harlekinaden von Adolf Götz. Im Gegensatz dazu die anrührenden Klänge von „Meine Zeit steht in deinen Händen“, die Tochter Johanna zusammen mit ihrem Vater Jürgen Dorsch vortrug. „Das Orchester existiert seit nunmehr 43 Jahren; es ist mir ein Anliegen, die Jugend an die Musik heranzuführen“, sagte Vorsitzender Willi Stein in seiner Begrüßung. Er lobte die intensive Jugendarbeit, allen voran von Dirigent Jürgen Dorsch, als Grundstock für den Erfolg und warb zugleich um weiteren Nachwuchs zur Sicherung des Weiterbestands. Als „etwas Neues“ kündigte Stein dann den Auftritt von Yunus Kirik an: Dieser lebt seit 38 Jahren in Rockenhausen und hat erstmals bei einem Konzert des Orchesters mehrere türkische Volkslieder auf der Baglama, einer Langhalslaute, präsentiert. Waren die orientalischen Klänge auch für manchen im Publikum ungewohnt, so hob Stein doch den „mutigen Schritt“ und den Versuch hervor, hier lebende Menschen anderer Nationen und Kulturen aktiv in das gesellschaftliche Leben einzubinden. Weitere Premiere zum Abschluss: Erstmals in der langen Konzerttradition des Orchesters durften die Besucher zusammen mit den Musikern zur Einstimmung auf Weihnachten „Macht hoch die Tür“ singen. (wama)

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