Donnersbergkreis Eine ganz dunkle Stunde für den ASV Höringen

WINNWEILER. Ein Derby für die Annalen war das. Und zugleich auch eine ganz dunkle Stunde für den ASV Höringen. Denn die genaue Recherche ergab: So entgeistert, so chancenlos wurde noch kein anderer Lokalrivale in der Bezirksliga Westpfalz Nord in Grund und Boden gespielt. Nach dem saftlosen Auftritt in Rockenhausen (4:9) vor einer Woche kassierte der ASV gegen Titelanwärter TTC Winnweiler ein 0:9. Es ist die höchste Derby-Pleite der Geschichte. Ganze zwei Sätze holten die Höringer.

ASV Höringen – TTC Winnweiler 0:9.

Florian Haag und Wolfgang Frohs hielten sich zäh. Es war das erste Spiel des Abends, Auftaktdoppel. Als die beiden Höringer mit 12:10 den 2:2-Ausgleich markierten, ahnte aber keiner, dass es der letzte siegreiche Satz für den ASV sein sollte. Und das am Anfang. 2:3 verlor Haag mit Frohs gegen Gunter Franck und Christian Müller. Die anderen acht Partien: Für den Aufsteiger, zu allem Unglück ohne Nummer eins Martin Seib sowie Fabian Rubel an den Tischen, nur zum Vergessen. Da wir mit Ersatz spielen mussten, war klar, dass da nichts drin ist. So haben wir auch gespielt. Ohne jegliche Motivation. Da ging gar nichts“, gestand Spielführer Frohs eine gewisse Lethargie in seinen Reihen. Was geschah: Höringen fing sich die deutlichste Bezirksliga-Schlappe in einem Donnersberg-Derby ein. Winnweiler, ebenfalls mit Aushilfe am Start, gab in den anderen beiden Doppeln und in allen Einzeln nicht einen Satz ab. „Da gibt’s nicht viel zu sagen. Ich weiß nicht, ob Höringen uns böse war, weil wir nicht verlegt haben. Unter der Woche können wir halt nicht“, sagte Franck. „Das war, wie wenn 2. Pfalzliga gegen Bezirksklasse spielt.“ Der ASV, weiter Vorletzter, braucht dringend Verstärkung. In der Winterpause kommt Marcel Dohmen.Punkte TTC: Müller/Franck, Pfannenstein/Wiegand, Geißler/Böttger, Müller, Wiegand, Franck, Böttger, Geißler, Pfannenstein. TuS Hochspeyer – TTF Rockenhausen 9:6. Dann ist es also passiert. Der Nimbus ist gebrochen, der König zwar noch die Eins, aber mit einem Fleck auf seiner weißen Weste. Günther Rutz, zuvor mit unfassbaren 17:0-Einzeln im ersten Paarkreuz, bekam in Hochspeyer den ersten Dämpfer versetzt. Schockmoment. „Das war heute auch keine Kunst, gegen mich zu gewinnen“, gab Rockenhausens Ass, in unterirdischer Form, nach dem klaren 0:3 zu. Sascha Reichert, ein langer Recke mit zwei Noppenbelägen, knockte Rutz geradewegs aus. Alleine kein Drama. Doch die TTF, mit 5:5 gut im Spiel beim Liga-Dritten, verloren – vielleicht auch durch die Pleite des Alpha-Tiers – den Glauben. Vier der nächsten fünf Einzel gaben sie glatt mit 0:3 ab, davor holten sie noch vier Fünfsatz-Thriller in Serie. Es riss ab. Nur Ersatzakteur Markus Harz bewies mit zwei Siegen Stehvermögen. „Wir hatten schon so oft einen Punkt verdient und wurden nicht belohnt“, trauerte TTF-Kapitän Michael Nehm. Das ist Sport. Die nächsten zwei Spiele – Pflichtaufgaben!Punkte TTF: Rutz/Bauer, Rutz, Nehm, Bauer, Harz (2).Bezirksliga Vorderpfalz NordTSG Zellertal – SV Pfingstweide 3:9. Ganz kurz erweckte es den Anschein, als wolle die TSG das große Pfingstweide mal ärgern. Mit breiter Brust, nur einer Niederlage und Platz zwei kam der SVP zum Zehnten – und mühte sich anfangs ab. Stefan Müller und Walter Fromkorth erkämpften sich das Doppel gegen Pölsterl/Ruland mit 15:13 im Fünften, Matthias Ermel gewann 3:2 über Daniel Weber. Ein paar Minuten stand es 2:2. Dann verloren die Zellertaler die Sensation aus den Augen. 2:4, 3:9 – bis auf einen Punkt von Harald Zinser, der nach seiner Leidenszeit allmählich wieder den Formgipfel erklimmt, sah der Außenseiter alt aus. Kein Rückschlag, das 3:9. Punkten muss das Zinser-Sextett gegen die direkte Konkurrenz. Ein Sieg nächsten Mittwoch bei Schlusslicht TFC Ludiwgshafen wäre ein wichtiger Schritt...Punkte TSG: Müller/Fromkorth, Ermel, Zinser. (ppp)

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