Sportlerwahl Donnersberger Sportler des Jahres stehen fest

Fynn Mager strahlt bei der Auszeichnung durch seinen Vater und Trainer Sven Mager. Der Kickboxer zieht mit dem Sieg mit seiner S
Fynn Mager strahlt bei der Auszeichnung durch seinen Vater und Trainer Sven Mager. Der Kickboxer zieht mit dem Sieg mit seiner Schwester Kiara gleich, die 2018 Sportlerin des Jahres wurde.

Fynn Mager, Josefa Matheis und die Laufgruppe der TSG Eisenberg sind die Gewinner der diesjährigen Sportlerwahl im Donnersbergkreis. Die Vereinskameraden überraschten sie in der vergangenen Woche mit der frohen Botschaft im Training und ließen sie richtig hochleben. Ein bisschen trainiert werden musste dann aber doch noch, mit einer extra Portion Motivation, die sich für eine auch direkt auszahlte.

Mireille Giel, die Vorsitzende der TSG Eisenberg, ist zum Training der Laufgruppe um Trainer Ralf Matheis gekommen, RHEINPFALZ-Fotograf Helmut Dell soll ein paar Aufnahmen im Vorfeld des Tages des Donnersberger Sports machen. Das denken zumindest die Läuferinnen und Läufer, ihr Trainer und Josefa Matheis, die wie das Laufteam als Mannschaft bei den Sportlerinnen eine der drei Nominierten war. Die Kamera läuft, Giel setzt an – doch nicht etwa eine kurze Vorstellungsrede zum Verein folgt, sondern eine Frage: „Ihr ward nominiert als Sportler des Jahres und vielleicht wollt ihr wissen, ob ihr was erreicht habt?“, stellt sie in den Raum.

Fragende Gesichter, große Augen, ein etwas schüchternes Lächeln bei einigen, die jetzt vielleicht beginnen zu ahnen, dass die Gruppe in diesem Jahr richtig abgesahnt hat. „Josefa wir fangen mit dir an“, macht Giel weiter und dann eine kurze Pause, ehe sie verrät: Die deutsche Meisterin über 5000 Meter, Bronzemedaillen-Gewinnerin bei der Berglauf-Weltmeisterschaft des vergangenen Jahres, hat sich gegen ihre Konkurrentinnen in der Leserabstimmung durchgesetzt. 593 Menschen haben für sie gevotet, ein überlegener Sieg ist es vor dem Kunstrad-Duo Carina Steger und Anna-Lena Becker (309) und Dressurreiterin Sophie Stilgenbauer (163) geworden.

Das Göllheimer Sportgelände (hier bei der Herrichtung des neuen Kunstrasens 2018) wird Austragungsort des Tages des Donnersberge
Sportlerwahl

Tag des Donnersberger Sports am 4. Juni mit Sportlerehrung

„Das hätte ich nicht gedacht, danke“, staunt sie ernsthaft, nimmt mit einem breiten Grinsen die Glückwünsche und symbolisch einen silbernen Luftballon in Form einer Eins entgegen. Für Matheis ist es nach etlichen Nominierungen bei der Donnersberger Sportlerwahl seit Jahren wieder der erste Platz. Ihr Mann erinnert sich noch genau: „Sie war 1995 zum ersten Mal Sportlerin des Jahres.“ Sie selbst will davon gar nicht so viel reden, wiegelt ab, als sie davon berichtet, dass sie sogar schon mal mehr Stimmen als Lisa Ryzih, „die bekannte Stabhochspringerin“, hatte. „Das war mir ein bisschen unangenehm damals, sie hat ja schon bei Olympia teilgenommen“, gibt Matheis zu. Die offizielle Ehrung der diesjährigen Sportlerwahl muss noch ein bisschen warten – findet am 4. Juni beim Tag des Donnersberger Sports statt.

Im Team freut es sich doppelt gut

Und auch die Laufgruppe ihres Trainers Ralf Matheis wird dann so richtig feiern können, denn Giel hat an diesem Abend noch eine weitere gute Nachricht: Die TSG Eisenberg nimmt auch bei den Mannschaften den Titel mit nach Hause – ebenfalls überlegen, 487 Stimmen sind auf sie entfallen, die Thaiboxer aus Marnheim haben sie damit abgehängt (353). „So erfolgreich wie auf der Laufstrecke“ witzeln einige, während Astrid Eisenbarth den symbolischen Preis in Händen hält, aus dem Strahlen genauso wie ihre Mannschaftskollegen nicht mehr herauskommt.

„Ich habe schon zu den Mädels gesagt, wenn wir Erster werden würden, wäre das schon geil, aber wahrscheinlich werden wir Dritter. Alleine die Nominierung ist schon richtig gut und eine Anerkennung unserer Leistungen“, erzählt Matheis, der überrascht ist, „auf keinen Fall“ damit gerechnet hatte. Dass sie sich gegen die Göllheimer Fußballer und Thaiboxer durchsetzen könnten, glaubten Eisenbarth und Co. nicht. „Die sind schon richtig groß“, haben ihre Fangemeinde hinter sich. „Wir sind da eher ein bisschen neben dran“, meint Matheis. „Das gibt auf jeden Fall extra Motivation“ – fürs Training, aber auch für die Wettkämpfe. So bestritt Josefa Matheis am vergangenen Samstag die deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter, wurde Zweite in 42:02,03 Minuten – persönliche Bestleistung. „Ich bin sowieso super stolz auf sie alle“, erklärt der Trainer über seine Gruppe, die sich gegenseitig toll unterstütze, keine Eifersüchteleien aufkommen lasse.

Nichts geahnt, von den Kollegen bejubelt

Ortswechsel: Es ist Zeit fürs Training beim Kickboxingteam Kirchheimbolanden (KBT). Fynn Mager reiht sich wie seine über 20 Kameradinnen und Kameraden des KBT Kirchheimbolanden auf der Trainingsfläche in einen Halbkreis ein, als der vereinsinterne Pressebeauftragte Andreas Lambrix anfängt, vor versammelter Mannschaft zu reden. „Wir wollten uns gerade ganz normal aufwärmen. Ich habe mir absolut nichts dabei gedacht“, blickt Fynn Mager zurück. Ein paar Sekunden später wurde ihm tosend applaudiert und der Team-Schlachtruf „Was sind wir? Ein Team. Was sind wir? Ein Team! Wir sind ein? Team! Wir sind ein? Team! KBT – Kibo! KBT – Kibo! AHU! AHU! AHU!“ gewidmet.

Mittendrin beim Jubel: ein selbst erstelltes großes Plakat. „One for all. All for one“ (Einer für alle, alle für einen) steht darauf. Lambrix hatte das Geheimnis gelüftet: Der 16-Jährige Mager ist Sportler des Jahres 2021. Bei den Junioren-Europameisterschaften (Wako) in Budva/Montenegro holte sich das Nachwuchs-Ass vergangenen November den Titel in der Klasse OC (U16 + 69 Kilogramm) in der Kategorie Point-Fighting. Zudem wurde der Göllheimer mit drei weiteren Teammitgliedern der deutschen Nationalmannschaft im Teamfight Vize-Europameister. Sein Vater und Trainer Sven Mager überreichte ihm symbolisch eine aufgeblasene silberne Eins und betonte: „Fynn nimmt das auch stellvertretend für das gesamte Team, Grünstadt, Kirchheimbolanden und Martial Arts Pfalz entgegen. Wir haben ein geiles Team und geile Sportler.“ Erneut gute Ergebnisse wurden bei den German Open vor zwei Wochen erzielt.

Natürlich wollte dann auch jeder Fynn Mager gratulieren – bevor es dann (endlich) mit dem Training losging. Der neue Sportler des Jahres, dauerhaft mit breitem Grinsen im Gesicht, war zunächst mal beim Händeschütteln und Umarmen gefragt. Denn auch Familie und Freunde kamen extra nach Kirchheimbolanden zum Training, um ihn dort zu überraschen. Das ist gelungen. Mager: „Diese Auszeichnung macht mich schon stolz.“ Damit zieht er mit seiner größeren Schwester Kiara, die den Titel 2018 holte, gleich. Bei der offiziellen Zeremonie am 4. Juni kann Mager nicht persönlich teilnehmen. An diesem Wochenende stehen Wettkämpfe in Budapest auf dem Programm. Beim Hungarian World Cup wird es für ihn auch darum gehen, sich fürs Nationalteam zu empfehlen. „Er müsste da unter die ersten acht kommen. Gerade hat er die German Open gewonnen, das ist schon mal ein Riesenschritt für die Quali für die WM, bei der deutschen Meisterschaft muss er unter die ersten zwei kommen und in Budapest eine gute Leistung bringen“, erklärt sein Vater und Trainer.

Am Tag des Donnersberger Sports werden dann nicht nur die Gewinner geehrt, sondern ab 15 Uhr auf der Bühne am Göllheimer Sportgelände auch die Zweit- und Drittplatzierten sowie der Verein des Jahres (TSG Eisenberg), die Talente und der Schiedsrichter des Jahres. Die RHEINPFALZ und der Donnersbergkreis vergeben diese Sonderpreise in diesem Jahr zum ersten Mal. Damit soll auch den besonderen Umständen während der Pandemie im Nachwuchsbereich Rechnung getragen und das große ehrenamtliche Engagement rund um den Sport gewürdigt werden.

Info

Ein Video von den Überraschungsbesuchen im Training und der Verkündung der Gewinner gibt es unter folgendem QR-Code. Einfach mit dem Smartphone oder Tablet scannen.

Eine herzliche Umarmung gibt es für Josefa Matheis, Sportlerin des Jahres 2021, von Mireille Giel. Die Vorsitzende der TSG Eisen
Eine herzliche Umarmung gibt es für Josefa Matheis, Sportlerin des Jahres 2021, von Mireille Giel. Die Vorsitzende der TSG Eisenberg überraschte das Team im Training.
Die TSG Eisenberg sahnt in diesem Jahr richtig ab, ist nicht nur Verein des Jahres, gewinnt auch bei den Mannschaften den Titel.
Die TSG Eisenberg sahnt in diesem Jahr richtig ab, ist nicht nur Verein des Jahres, gewinnt auch bei den Mannschaften den Titel. Astrid Eisenbarth nimmt den symbolischen Preis von Mireille Giel entgegen.
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