Donnersbergkreis Die Hoffnung stirbt zuletzt

OTTERBACH. Das Entscheidungsspiel um den Abstieg aus der Landesliga Westpfalz hat die Frauenmannschaft des ASV Winnweiler am Samstagnachmittag mit 0:1 (0:0) gegen den FV Linden verloren. Dem späten Gegentor (87.) folgte der Ausgleich durch Stürmerin Nina Kasimir in der Nachspielzeit. Doch Schiedsrichter Epp verweigerte den Treffer und sorgte damit für viel Diskussionsstoff. Dem ASV kann jetzt nur noch eine Abmeldung einer Frauen-Damenmannschaft aus der Verbands- oder Landesliga retten.

Die Meldefrist geht bis 20. Juni. Bis dahin ist ungewiss, in welcher Klasse der ASV Winnweiler in der neuen Saison spielen wird. Vieles ist möglich. Zieht sich beispielsweise ein Team der Frauen – wie in der Vergangenheit häufig passiert – aus dem Spielbetrieb der Verbands- oder Landesliga Südwest zurück, kann der ASV die Klasse doch noch halten. Zukunftsmusik. Rein sportlich gesehen hat es die Mannschaft von Christoph Eisenbeiß und Klaus Schäfer am Samstag gegen den SV Linden selbst vergeigt. „Der Ball war nie und nimmer im Aus. Das Ausgleichstor wurde uns geklaut“, war sich das Trainerduo sicher. Es geht um die Szene in der Nachspielzeit. Die eingewechselte Melanie Geißler hatte sich über die rechte Seite durchgesetzt und den Ball auf der Grundaußenlinie in die Mitte gepasst. Am zweiten Pfosten drückte ASV-Angreiferin Nina Kasimir die Kugel über die Linie. Doch den Treffer erkannte Schiedsrichter Wolfgang Epp überraschend nicht an. Lea Bold, Epps Assistentin an der Seitenlinie, sah Geißlers Ball nicht über der Linie und ließ die Fahne unten. Doch Epp überstimmte sie trotz schlechterer Sicht. Wenige Momente später pfiff er ab. Die Enttäuschung im ASV-Lager saß tief. Viele weinende Spielerinnen und ein aufgebrachter Coach Klaus Schäfer. Es war sein letztes Spiel als Trainer für die Damenmannschaft. Christoph Eisenbeiß, nächstes Jahr für das Team alleinverantwortlich, zog ernüchternd Resümee: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir dieses Endspiel brauchen und erst recht nicht verlieren. Irgendwie war das ein Spiegelbild der Saison. Unsere gewonnenen Begegnungen waren klare Dinger. Dann kamen aber immer wieder so Tage wie am Samstag, wo uns der Biss, Zweikämpfe unbedingt gewinnen zu wollen, gefehlt hat.“ Das Spiel war für die rund 100 Zuschauer wahrlich kein Leckerbissen. Großchancen waren über die gesamte Spielzeit Mangelware. Die einzige nennenswerte Möglichkeit im ersten Durchgang vergab der FV Linden per Foulelfmeter an den Pfosten (30.). ASV-Außenverteidigerin Pia Bellingrodt-Radtke agierte zuvor im Strafraum zu ungestüm und machte ein äußerst unnötiges Foul. Erst nach 60 Minuten übte der ASV mehr Druck aus, wirkte konditionell stärker als der Gegner. Doch bis auf einen Schuss von Kasimir, der aus aussichtsreicher Position in den Armen von SV-Torhüterin Schneider landete, und einem Versuch aus der zweiten Reihe von Corinna Fath (75.), kam nichts gefährliches zu Stande. Besiegelt hat den sportlichen Abstieg der Winnweilerinnen letztlich die kleine, wendige und pfeilschnelle SV-Angreiferin Ashley Huber mit einer der ebenfalls wenigen Torchancen für Linden. Sie erlief einen perfekt gespielten Ball durch die Schnittstelle der Viererkette und blieb vor ASV-Torfrau Sylvie Hofmann eiskalt (87.). Melanie Geißler beurteilte einen Tag nach dem verlorenen Spiel zunächst die Szene in der Nachspielzeit: „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass der Ball niemals im Aus war. Die Linienrichterin steht genau hinter mir und hat es gesehen. Doch was dann der Schiedsrichter gemacht hat, ist nicht nachvollziehbar“. Doch die Offensivspielerin verwies auch auf eine dürftige Mannschaftsleistung. „Das Spiel war zugegebenermaßen ein großes Durcheinander. Wir waren zu oft im Schlafmodus. Bitter, denn der Gegner war genauso wenig gut wie wir.“

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