Donnersbergkreis Debakel für TuS Rüssingen

Zeiskam. Mit 6:1 (2:0) hat Tabellennachbar TB Jahn Zeiskam den TuS Rüssingen abgefertigt. Grund dafür war auch der überharte Einsatz der Rüssinger, der in zwei Rote Karten, einen Elfmeter und zahlreiche Gelbe Karten mündete.

Als Schiedsrichter Patrick Simon die Partie anpfiff, wähnten sich beide Mannschaften noch auf Augenhöhe. Und tatsächlich waren es sogar die Rüssinger, die nach acht Minuten die erste Chance im Spiel hatten, als Jahn-Torwart Steffen Hess einen Kopfball über die Latte lenkte. Die nachfolgende Ecke brachte eine weitere Großchance: Nachdem Hakan Aktens Schuss zunächst noch abgeblockt wurde, zimmerte Maximilian Kardasch den Ball aus der Distanz an die Latte (10.). Es sollte die letzte positive Aktion für Rüssingen in der ersten Halbzeit sein. Denn danach spielten nur noch die Gastgeber aus Zeiskam. Maurice Hafner hatte sich in der 13. Minute auf links durchgetankt und Florian Simon bedient. Nach einem Kontakt fiel Simon zu Boden, der Elfmeterpfiff kam sofort. Eric Kiefer verwandelte trocken links-mittig und verlud TuS-Torwart Jan-Philipp Kluska(13.). In der Folge zeigten die Zeiskamer ihre Überlegenheit, stellten die Räume geschickt zu und unterbanden so die Rüssinger Angriffsbemühungen schon weit vor dem Strafraum, während die ideenlosen Rüssinger allzu oft mit hohen Bällen agierten, die aber stets den Kopf eines Zeiskamers fanden. Die wiederum lauerten auf Konter. Einen solchen nutzte Florian Simon zu einer sehenswerten Flanke von der linken Seite, die Kapitän Christian Luginger per Kopf aus elf Metern über Keeper Kluska ins Tor hob (24.). Die Rüssinger antworteten mit Härte. Nach einem Offensiv-Foul mit gestreckten Beinen sah Engin Göher (29.) die Rote Karte, was das Spiel von Rüssingen sichtbar destabilisierte. Zeiskam wiederum eröffnete dies weiteren Raum für Konter. Den nutzte Maurice Hafner direkt nach der Pause zum 3:0 (50.), nachdem er TuS-Torwart Jan-Philipp Kluska umkurvt hatte. Den überraschenden Anschlusstreffer zum 3:1 durch Ivica Dzijan (61.) nach Flanke von Semir Borogovac beantwortete Hafner nur zwei Minuten später mit seinem zweiten Tor. Er legte im weiteren Verlauf noch ein Tor von Christopher Koch (79.) mustergültig auf, womit er an vier von sechs Toren beteiligt war. Danach hätte Zeiskam mit mehr Effektivität das Ergebnis sogar zweistellig gestalten können, doch sowohl die Paraden von Kluska als auch die Unkonzentriertheiten der Zeiskamer verhinderten eine noch höhere Niederlage. Den Endstand perfekt machte der eingewechselte Felix Sitter nach Flanke von Kiefer (85.). In der 90. Minute sah TuS-Torschütze Ivica Dzijan noch die Rote Karte nach einer Tätlichkeit gegen Pascal Thiede, der verletzt vom Platz ging. Während die Zeiskamer ihren Kantersieg feierten, herrschte im Lager der TuS Rüssingen Totenstille. „Der Sieg ist sehr befreiend für uns. Ich weiß, worauf die Spieler in letzter Zeit verzichtet haben“, sagte Jahn-Trainer Sahin Pita nach dem Spiel, während sein Gegenüber Ako Yalkin mit dem überharten Einsatz seines Teams haderte: „Das haben wir beim Elfmeter ganz schlecht verteidigt. Das ist wirklich schlechtes Zweikampfverhalten.“ Für die Roten Karten hatte er nur bedingt Verständnis: „Die erste Roten Karte kann man geben, aber man kann auch Gelb ziehen. Und bei der zweiten kann der Schiedsrichter auch Gelb-Rot statt glatt Rot ziehen. Mit zehn Mann ist es natürlich schwer gegen Zeiskam. Bleibt es bei elf gegen elf, dann bekommen wir hier heute keine Klatsche.“ Das sah Jahn Zeiskams Trainer Sahin Pita etwas anders: „Wir hätten heute auch ohne Elfmeter und Rote Karte gewonnen.“

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