Donnersbergkreis Das Ende der Ära Giehl

Seine Zeit beim ASV Winnweiler ist abgelaufen: Nach 14,5 Jahren gehen der Verein und Trainer Jürgen Giehl getrennte Wege. Laut A
Seine Zeit beim ASV Winnweiler ist abgelaufen: Nach 14,5 Jahren gehen der Verein und Trainer Jürgen Giehl getrennte Wege. Laut ASV ist die »sehr kritische sportliche Situation« Grund für die Entlassung.

«WINNWEILER.»14,5 Jahre trainierte Jürgen Giehl die Aktiven des ASV Winnweiler – stieg 2008 als Meister der Bezirks- in die Landesliga auf. Der größte Erfolg in der 118-jährigen Vereinsgeschichte folgte im Juni 2015 mit dem Relegations-Aufstieg in die Verbandsliga, wo man sich drei Spielzeiten halten konnte. Seit vergangener Woche ist die Ära Giehl am Rauhen Weg beendet. Die ASV-Vorstandschaft hat den 53-Jährigen aus sportlichen Gründen entlassen.

Die derzeit „sehr kritische sportliche Situation“, heißt es in einer Pressemeldung des Winnweilerer Vereins, sei für die Trennung ausschlaggebend gewesen: „Sich gegen die weitere Zusammenarbeit mit Jürgen Giehl zu entscheiden, fiel nicht leicht. Der ASV Winnweiler bedankt sich bei Jürgen Giehl für sein langjähriges Engagement, seine loyale Haltung gegenüber dem Verein, seine fachliche Kompetenz und seine Persönlichkeit, ohne die alle sportlichen Ziele nicht erreicht worden wären.“ Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga und dem personellen Aderlass im Sommer – sechs potenzielle Stammspieler, darunter mehrere verdiente und bewährte Führungsfiguren gingen – zog Giehl sämtliche Jugendspieler und Akteure aus der Reserve hoch. Große externe Neuzugänge blieben aus. Der Landesliga-Auftakt glückte mit zwei Siegen – in Mackenbach und in Ixheim. Doch der Erfolg in Mackenbach wurde annulliert, und nach dem Sieg in Ixheim folgten 15 teils deftige Niederlagen. Mit drei Punkten und einem Torverhältnis von 17:72 ziert der ASV das Tabellenende der Landesliga. Der Rückstand auf den ersten möglichen Nichtabstiegsplatz beträgt zehn Zähler. Wie bereits in unserer gestrigen Ausgabe berichtet, übernimmt der bisherige Torwarttrainer Gerd Hanauer zumindest bis zum Winter das Zepter. Unterstützt wird er von Sportvorstand Franz Mayer, der hofft, Hanauer auch darüber hinaus als Chefcoach halten zu können. Mit dem Einsatz und der Laufbereitschaft der Mannschaft war Mayer bei der 0:1-Heimniederlage am Sonntag gegen Zweibrücken/Ixheim zufrieden, dennoch merke man „die Verunsicherung. Dann bekommst du ein bitteres Gegentor und bist wieder im Negativtrend.“ Das Tor hütete wohl ein letztes Mal Robin Assel. „Wir haben uns noch nicht aufgegeben. Klar ist es ultra-schwer, da unten rauszukommen, aber wir werden nichts abschenken“, betont Mayer. Der bisherige Trainer der zweiten Mannschaft, Bassirou Boukari, teilte der sportlichen Führung zudem mit, dass er aufgrund gesundheitlicher und beruflicher Gründe dem Verein nicht mehr zur Verfügung steht. Die ASV-Reserve, die aktuell Tabellenletzter in der B-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg Nord ist, übernimmt ab sofort Martin Becker. Jürgen Giehl wollte sich indes nicht öffentlich zu seiner Entlassung äußern. Der 53-Jährige, der am letzten Spieltag der Saison 1988/1989 ein Bundesligaspiel für den 1. FC Kaiserslautern bestritt, war seit 1992 nahezu ununterbrochen als Spielertrainer und Trainer für den SC Siegelbach, VfR Grünstadt, SV Kirchheimbolanden, FV Rockenhausen, 1. FC Haßloch, SV Enkenbach und ASV Winnweiler tätig.

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