Donnersbergkreis Betzegeflüster: Sippel über dem Sofa

Markus Karl ist noch zu haben, Ruben Yttergard Jensen, Kevin Stöger ist besonders beliebt und begehrt. Nur Steven Zellner will einfach nicht weggehen. Im Internet-Auktionshaus Sport-Auktion bestimmt die Nachfrage den Preis. Getragene Matchtrikots von FCK-Spielern sind da zu haben, ungetragene aber handsignierte, Schals, ein Überraschungspaket mit Fanartikeln. Es gibt das Originaltrikot von Jan-Lucas Dorow, das er am 34. Spieltag gegen Düsseldorf getragen hat, mit Originalautogramm in der Fünf seiner Nummer 35. Dann ist da Ruben Jensens M-Trikot in Fluorot aus dem 0:0-Spiel gegen Darmstadt 98. Markus Karls L-Shirt beim 2:2 gegen Bochum . Nostalgiker finden einen Schal aus dem Bundesligaspiel vom 7. April 2012 gegen 1899 Hoffenheim. Wer Überraschungen mag, kann ein Fanpaket als Wundertüte ersteigern. Was die Bieter dafür geben, bekommt in der Regel der Verein und zum Teil auch das Auktionshaus. Aber es gibt auch Ausnahmen. Die Sache mit den Leinwänden zum Beispiel. „Tobias Sippel über der Couch, Alexander Ring im Flur?“, wirbt das Auktionshaus und preist 1,07 auf 0,78 Meter große Leinwandfotos von Fußballern an, die auf dem Betzenberg aussortiert wurden. Nicht immer die Fußballer, manchmal auch nur die Fotos. Sie zeigen dasselbe Motiv wie auch auf den Autogrammkarten zu sehen ist. In der Saison eben die Profis auf den Stühlen von Kullmans Diner, mit hochgekrempelten Armen getreu dem Motto „Der Betze rockt“. Die Originalbilder hingen ursprünglich und hängen auch aktuell in den Räumen des Fritz-Walter-Stadions. Das Trainerteam auf dem Flur, ausgewählte Spieler – welche, entscheidet der Vorstand – im Vip-Bereich, andere im Pressezentrum, ausgemusterte schon mal in der Geschäftsstelle. Und manche werden abgehängt und versteigert – für den guten Zweck. Der Erlös der verkauften Leinwände kommt der Aktion „Betze-Engel“ zugute, heißt, er wird durch sechs geteilt und an sechs Einrichtungen in Kaiserslautern gespendet, die von den Betze-Engeln unterstützt werden, beispielsweise die Organisation „Mama/Papa hat Krebs“ oder die Spendenaktion „Arm-Alt-Allein“. Nachschub gibt es genug. Wenn ein Spieler den Verein sortiert, wird auch seine Leinwand aussortiert. Wenn die neue Saison startet, gibt es neue Bilder, auf denen der neue Sponsor drauf ist, und die historischen Abbildungen müssen raus. Sie werden fein säuberlich vom Holzrahmen gelöst, zusammengerollt und an ihre neuen Besitzer geschickt. Mancher Spieler wird zum Ladenhüter, ein anderer lässt die Kasse klingeln. Florian Dick zum Beispiel war immer heiß begehrt, Tobias Sippel ist es sowieso, und auch Simon Zoller spült Geld in die Kasse. Nur einer scheint ein Ladenhüter zu sein: Es gibt da so eine Leinwand, die auch noch eine Mogelpackung ist. Im Titel wird Enis Alushi in 1,07 auf 78 angeboten. Wer draufklickt landet bei einem Schwarz-Weiß-Foto. Es zeigt Franco Foda in Schwarz-Weiß. Startpreis :19 Euro. Gebote: 0.

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