Donnersbergkreis Basketball ist ihr Leben

Als Trainerin, Spielerin und Schiedsrichter-Coach muss Eva Krause-Lott stets den Überblick behalten.
Als Trainerin, Spielerin und Schiedsrichter-Coach muss Eva Krause-Lott stets den Überblick behalten.

«KIRCHHEIMBOLANDEN.» Wer kennt Eva Krause-Lott im „Basketball-Land“ Rheinland-Pfalz eigentlich nicht? Bei vielen Vereinen und auf Verbandsebene wirbelte das Energiebündel, ehe sie sich in der Kleinen Residenz und beim TV Kirchheimbolanden sesshaft machte. Mit ihrer Familie, ihrem Mann und den drei Söhnen Henri (11 Jahre), Hannes (9) und Hugo (7), fühlt sie sich in der Nordpfalz pudelwohl. Die Wege sind kurz – für den Unterricht an der Realschule Plus in ihren Schwerpunktfächern Deutsch, Gesellschaftslehre, Berufsorientierung, Sport und Haushaltslehre genauso wie für ihr Lieblingshobby in der Basketballhalle. Eva Krause-Lott ist Trainerin – und als solche beim TV Kirchheimbolanden gleich dreifach gefordert: bei der Damen- und Herrenmannschaft jeweils in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz und beim U12-Mixed-Team gemeinsam mit Übungsleiter Slavko Strock. Ganz nebenbei streift die 43-Jährige selbst noch das Trikot für das Damenteam über, ist wertvoller Bestandteil der Mannschaft. Im Spielaufbau und bei den Dreiern aus der 6,75-Meter-Distanz macht der leidenschaftlichen Korbjägerin niemand etwas vor. Eva Krause-Lott ist beim Nachwuchs und den Aktiven beliebt, weil sie offen und ehrlich auftritt, Perspektiven aufzeigt. Sie begeistert auf dem gemeinsamen Weg, schrittweise immer ein Stück besser zu werden. Steile Schiedsrichter-Karriere Ihre Referee-Kollegen schätzen Krause-Lotts Erfahrung auf und am Spielfeld – besonders in der 2. Basketball-Regionalliga Südwest. Dort arbeitet die Kirchheimbolandenerin regelmäßig in der Schiedsrichter-Betreuung. Als Coach begleitet sie die Unparteiischen bei den Spielen. Etwa Anfang Februar: Beim Regionalliga-Match TV Bad Bergzabern gegen TuS Makkabi Frankfurt leiten die beiden jungen Unparteiischen Gereon Kubitza (Heppenheim) und Daniel Krüger (Kaiserslautern) das Spiel. Und Krause-Lott unterstützt das Duo. Seit mittlerweile elf Jahren ist die 43-Jährige in Rheinland-Pfalz und Hessen unterwegs, durchschnittlich einmal im Monat als Schiedsrichtercoach im Einsatz – oft an den Standorten Frankfurt, Langen und Bad Bergzabern. „Seit ich 16 bin, pfeife ich. Es machte großen Spaß. Meine Erfahrungen will ich weitergeben“, erklärt Eva Krause-Lott, warum sie sich bei der Schiedsrichterweiterbildung auf hohem Niveau einbringt. Genügend Erfahrung kann sie vorweisen. Die Wahl-Pfälzerin legte einst als Unparteiische selbst eine steile Karriere hin. In kurzen Abständen stieg sie von Liga zu Liga auf, war am Ende ihrer aktiven Zeit als Referee in der Damen-Bundesliga und Herren-Regionalliga im Einsatz. Der Aufstieg in die Zweite Liga der Herren war bereits vorgesehen – ehe die Schwangerschaft sie aktiv ausbremste, aber nicht dauerhaft stoppte, wie sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ verrät: „Das war der Anfang des Coachings bei Schiedsrichter-Kollegen.“ Bis heute habe sich die Idee bewährt. „Die Referees schätzen die Begleitung und das Feedback – diese Impulse helfen in der Entwicklung ungemein. Die Qualität ist dadurch enorm gestiegen“, ist Krause-Lott überzeugt. „Dadurch, dass ich früher selbst in hohen Ligen gepfiffen habe, bin ich akzeptiert. Grundsätzlich erfahren diese Unterstützung alle Referees von der Bundesliga bis zur Oberliga. In der Regionalliga Herren, für die ich im Einsatz bin, treffe ich sogar einige wenige, mit denen ich früher schon zusammen als Schiri im Einsatz war.“ Training für die Unparteiischen Der Schwerpunkt ihrer Arbeit ist aber ein anderer: Vorrangig gehe es um die Betreuung junger Kollegen. So wie im Spiel Bergzabern gegen Frankfurt: Daniel Krüger aus Kaiserslautern, der auch Rollstuhl-Basketball-Bundesliga-Spiele leitet, kennt sie schon lange. Ein Talent an der Pfeife, das Krause-Lott schätzt und gerne fördert. Bei einer brenzligen Situation, als Krüger einen Spieler wegen zwei technischer Fouls nach Meckern disqualifiziert, nickt sie wohlwollend am Spielfeldrand. Die jungen Schiedsrichterkollegen behalten im Bergzaberner Hexenkessel einen kühlen Kopf, bieten eine starke Leistung. „Ich bin dabei, wenn die Schiris sich auf das Spiel vorbereiten sowie Situationen und Aktuelles abstimmen“, erklärt Krause-Lott. Pre-Game heißt die gemeinsame Besprechung vor dem Match. „Bei meiner Spielbeobachtung führe ich ein Protokoll und schicke im Nachgang den Referees die wichtigsten Szenen in meiner Beurteilung – es geht mehr als nur um Lob und Kritik: Welche schwierigen Szenen wurden gut gelöst, wo gab es kritische Pfiffe, wie fand die Kommunikation mit den Spielern und Schiedsrichtern statt, wie funktionierte die Abstimmung untereinander und vieles mehr. Es gibt einiges zu beobachten und reporten“, gibt Krause-Lott Einblick in ihre Aufgabe. Mit einem Videomitschnitt, für den der Heimverein verantwortlich ist, arbeiten die Schiedsrichter die Bewertung auf. Inspiration statt Stress Schule, Familie und Basketball – dafür lebt Eva Krause-Lott. 15 Stunden pro Woche investiert sie alleine in ihre Traineraufgaben beim TVK, das Schiedsrichter-Engagement kommt am Wochenende mit teils weiten Fahrten noch extra dazu. Kürzer treten will sie nicht, weil die Arbeit, der Umgang, die Entwicklung und Förderung von Jugendlichen und Erwachsenen ihr Kraft gibt – auch dann, wenn es mal gesundheitliche Rückschläge gibt. Der Sport und dabei gerade die Aufgaben als Pädagogin und Vorbild helfen ihr, positive Energien zu bündeln und nach vorne zu blicken. „Ich bin ein offener Typ, wir alle gehen freundschaftlich und kollegial miteinander um. Ob bei der Schiedsrichter-Weiterbildung oder als Trainerin – die Arbeit macht Riesenspaß“, zeigt die Sportbegeisterte auf, dass sie die vielen Aufgaben und Ämter nicht stressen, vielmehr begeistern und inspirieren. Eva Krause-Lott bereichert die Korbjagd in der Kleinen Residenz und den Basketballsport in Rheinland-Pfalz auf vielfältige Weise.

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