Donnersbergkreis Ausgezeichneter Kuh-Komfort in der Nordpfalz
Das Glück der Erde liegt für Patrick Mohr in Dörrmoschel nicht auf einem Pferderücken, sondern ganz eindeutig bei seinen Kühen und deren Nachkommenschaft. Der Nordpfälzer stammt aus einer alten Landwirtsfamilie, in der schon immer die Milchviehhaltung im Mittelpunkt stand. Es war für ihn nie eine Option etwas anderes als Landwirt zu werden, von Kindesbeinen an war er rund um den Tieralltag mit eingebunden. Mutter Jutta, langjähriges Kreisvorstandsmitglied der Donnersberger Landfrauen, und Vater Roland haben ihm die Liebe zur Landwirtschaft und vor allem zur Tierhaltung in die Wiege gelegt.
Kein leichter Job, denn seine Holsteiner Rotbunten und Schwarzbunten Friesian – so der Rassename seiner Kühe – wollen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr betreut und gemolken werden. Dabei wird Patrick außer von seinem Vater von einem festangestellten Mitarbeiter und zwei Auszubildenden unterstützt. Morgens und abends ist er gut zwei Stunden mit dem Melken beschäftigt, dazu kommt die Versorgung der Tiere im Stall, die Betreuung der Kälber und die Futterbeschaffung. Denn Familie Mohr ist stolz darauf, fast alles, was ihre Tiere benötigen, selbst anzubauen und damit einen gesunden Kreislauf herzustellen. „Wir düngen mit unserem Mist, bauen unser Tierfutter bis auf wenige Ausnahmen selbst an, mähen unsere Wiesen und produzieren unser Stroh für die Tiere“.
Gesunde Kühe – gute Milch
In den zurückliegenden Jahren hat Familie Mohr viel in den Kuhkomfort investiert. Es gibt großzügige Liegeboxen mit viel Platz zum Ausruhen und Fressen, eben zum Wohlfühlen im Herdenverband. Dabei geht es auch um Wirtschaftlichkeit, und die steht und fällt mit der Gesundheit der Tier. Das ist es auch, was Patrick am meisten am Herzen liegt. Gerade die Kühe, die frisch gekalbt haben oder sich auf die Geburt ihres Kälbchens vorbereiten, brauchen seine besondere Aufmerksamkeit. Ebenso jene Milchlieferantinnen, deren Eutergesundheit im Mittelpunkt steht, um eben ein gutes Produkt, nämlich beste Milch, zu erhalten.
Der Nachwuchs wohnt in Kälberiglus gegenüber dem Kuhstall, erhalten, was für die Tiergesundheit enorm wichtig ist, sofort nach Geburt ihre Biestmilch und in den ersten zwei Wochen Vollmilch zur freien Aufnahme. Der Mohr’sche Betrieb zieht seine Nachkommen groß. Dabei beschäftigt sich Vater Roland intensiv mit den Vorgaben der Herdbuchzucht. Dabei geht es darum, die Abstammung der Tiere nachvollziehen zu können. Da für das züchterische Vergleichen und Auswählen Erfahrung und Gespür nötig sind, sind Vater und Sohn Mohr immer ganz eng bei ihren Tieren und kennen sie genau. Die meisten Kühe werden besamt, also künstlich befruchtet. Doch auch einige Bullen gehören zum Hof der Mohrs und dürfen hier auf natürliche Weise für Nachwuchs sorgen.
Wissen soll nicht verloren gehen
Damit das Wissen um die Herkunft der Milch und ihrer Folgeprodukte nicht verloren geht, sind Schulklassen, Kindergartenkinder und ihre Erzieher auf dem Hof willkommen, um sich zu informieren. Patrick Mohr und seine Familie seien immer bereit, beim Thema Landwirtschaft und Milchviehhaltung Rede und Antwort zu stehen, betonen die Landwirte.
Dass sich seine Arbeit lohnt und er mit seinem Betriebskonzept Erfolg haben kann, wurde Patrick Mohr in diesem Jahr auch wieder ganz offiziell betätigt. Nach der pandemiebedingten Pause von drei Jahren wurden in diesem Jahr wieder landwirtschaftliche Milchkuhbetriebe aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ausgezeichnet. Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft (MILAG) Rheinland-Pfalz-Saar e.V. hat bei ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung wieder die besten Milchlieferanten ausgezeichnet, der Betrieb von Patrick Mohr gehörte zu den zehn besten. Urkunde und Stallplakette wurden an prominenter Stelle angebracht.