Hofläden in der Region Auf dem Mühlhof wird viel Wert auf Bio-Qualität gelegt

Für Gerhard Krehbiel ist die Arbeit auf dem Hof kein Beruf, sondern sein Leben.
Für Gerhard Krehbiel ist die Arbeit auf dem Hof kein Beruf, sondern sein Leben.

Gerhard Krehbiel vom Mühlhof in Wartenberg bezeichnet sich selbst als Urgestein des ökologischen Landbaus. Seit er 1990 den Landwirtschaftsbetrieb von seinem Vater übernommen hat, hat sich allerdings einiges verändert. Bald soll es neben Automaten auch einen Hofladen geben.

1990 übernahm Gerhard Krehbiel von seinem Vater Adolf den Landwirtschaftsbetrieb. „Damals hatten wir schon einen gewissen Teil Selbstvermarktung von Milch und Rindfleisch“, erinnert sich Krehbiel. 1999 ist seine Frau Judith mit auf den Hof gekommen. „Wir haben uns gemeinsam entschlossen, den Betrieb neu zu aktivieren.“ 2010 wurde dann die Haltung von Rindern und Milchvieh eingestellt. Stattdessen begannen die Krehbiels mit Geflügel, Legehennenhaltung, Masthähnchen und Gänsen.

Zurzeit befinden sich auf dem Mühlhof zwei Automaten, die Wurst, Nudeln und Eier aus dem eigenen Betrieb sowie Wein und Honig von anderen Kollegen beinhalten. Die Automaten sind sieben Tage in der Woche 24 Stunden lang zugänglich. Für die Zukunft plant Familie Krehbiel einen Hofladen mit Bistro. Auch eigenen Likör möchten sie ihren Kunden anbieten. Die Planungsphase habe schon begonnen und spätestens in einem Jahr hofft Krehbiel, den Hofladen eröffnen zu können. Dort sollen dann auch andere zugekaufte Produkte aus der Region angeboten werden.

Wert auf Bio-Qualität

35 Hektar Ackerbau und 30 Hektar Grünland bewirtschaftet der Landwirt Krehbiel. Der Familienbetrieb beschäftigt mittlerweile 15 Mitarbeiter. Rund 14.500 Stallplätze für Legehennen befinden sich auf dem Hof. Davon sind aktuell 14.300 Plätze belegt, verteilt auf fünf Ställe.

Für das vorhandene Bio-Zertifikat bietet Krehbiel 500 Quadratmeter Stallfläche für 3000 Hühner und vier Quadratmeter Freifläche pro Huhn. Zur Biolandhaltung gehöre auch das Biofutter. Davon werden 50 Prozent von einem Kooperationspartner produziert – einem Futtermittelwerk aus der Region. „Für 400 Tonnen Futtergetreide bekommt der Betrieb 400 Tonnen Hühnermist.“ Durch den Mist erhalte er wiederum Nährstoffe für seine Flächen.

Besonderes Mehl für Allergiker

Pro Tag legen die Hennen 9000 bis 12.000 Eier, das sei aber die Bruttomenge. Davon werden Brucheier, zu kleine und solche mit zu dünner Schale aussortiert. Danach ordnet Krehbiel die Eier nach Gewicht und Größe. M-Eier haben ein Gewicht von 52 bis 62 Gramm, L-Eier wiegen 63 bis 72 Gramm und XL-Eier 73 bis 83 Gramm. Die S-Eier möchte der Landwirt in Zukunft als Ein-Kilo-Bio-Minis verkaufen. „Die haben einen sehr hohen Eigelbanteil.“

Neben Eiern verkaufen die Krehbiels Nudeln aus Hartweizen, der aus der Region zugekauft wird, und Dinkelnudeln. Den Dinkel baut Krehbiel selbst an – ein Urtyp, der nicht mit einem Weizenanteil gekreuzt ist. „Das Mehl ist besonders gut für Allergiker.“

Kein Beruf, sondern sein Leben

Außerdem gibt es Suppenhühner zum Verkauf, aus denen Geflügelwurst und Geflügelfleisch produziert wird. Zusätzlich habe er noch Masthennen zum Grillen. „Die Tiere haben bei uns keinen Transportweg.“ Die Schlachtung finde in der Regel jeden Samstag statt, rund 42 Wochen im Jahr. „Unsere Kunden können das Fleisch vorbestellen, auch über die Homepage.“ Samstagmittags kann ohne Bestellung ab Hof gekauft werden, unter der Woche gibt es das Fleisch vakuumiert. An Weihnachten kommen die Gänse dazu.

Krehbiel liefert die Produkte an Märkte, Hofläden und Supermärkte im Umkreis von rund 30 Kilometern vom Mühlhof. In Rheinhessen bringt er 30 Supermärkten viermal in der Woche Eier, Nudeln und Wurst im Glas. Die weiteste Fahrt für ihn gehe bis Baden-Baden. Auch in der Vorderpfalz beliefere er viele Kunden. Krehbiel nimmt am Landmarkt-Projekt teil, eine Vereinigung der landwirtschaftlichen Direktvermarktung. Dadurch könne er die Preise für seine Produkte selbst bestimmen. Für Krehbiel sei seine Arbeit auf dem Mühlhof kein Beruf, sondern sein Leben. Wichtig ist ihm, dass seine Kunden das Fleisch wertschätzen.

Info

Mehr zum Hofladen gibt es unter www.krehbiel-bio-landkost.de.

Zum vorherigen Teil der Serie geht es hier.

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