Donnersbergkreis Auch wer anders ist, gehört dazu

Mit dem neuen Stück „Irgendwie Anders“, aufgeführt vom „Mamakita“-Team am Freitagnachmittag in der Morschheimer Mauritiushalle, ist wieder eine sympathische Theatervorstellung für kleine und große Leute gelungen. Gäste waren unter anderem auch Grundschulklassen aus Bolanden und Dannenfels sowie Kinder und Erzieher aus anderen Kindertagesstätten.

Auf humorvolle, packende und einfache Weise hat die Truppe das Thema „Toleranz“ aufbereitet – denn jeder ist „etwas anders“ – es ist nur eine Frage der Auslegung. Das Stück wurde vom Theaterteam, das aus Eltern und Erzieherinnen der Kindertagesstätte besteht, selbst entwickelt und basiert auf dem Kinderbuch „Irgendwie Anders“ von Kathryn Cave und Chris Riddell, das 1997 mit dem „Unesco-Preis für Kinder- und Jugendliteratur im Dienst der Toleranz“ ausgezeichnet wurde. In der Hauptrolle spielte Christiane Rubner-Schmidt charaktervoll das „Irgendwie Anders“, Steffi Richter stellte das „Etwas“ dar. Die coolen Jungs wurden überzeugend von Ute Becker, Sabine Föller und Birgit Stürmer verkörpert. Die rosa Kitty-Gang wurde von Manuela Glöckner, Carina Walter und Bärbel Panter glaubwürdig dargestellt, die braven Jungs wurden von Tanja Füller und Rosi Bayer gespielt. Für die musikalische Begleitung sorgte Nina Steuerwald mit ihrer Gitarre, Andrea Züfle führte Regie und bediente die Technik. Ein Wesen mit blauem Haar sitzt auf dem Sofa und stützt den Kopf in die Hände: „Irgendwie Anders“. Zum Frühstück isst er einen grünen Wackelpudding direkt aus der Hand. Für einen Spaziergang legt er seine Kleidung an: einen endlosen Schal, den er um Hals und Oberkörper wickelt. Bei den Schuhen kombiniert er einen roten, hohen mit einem grauen, niedrigen Turnschuh. „Irgendwie Anders“ zieht sie umständlich über die durchlöcherten Socken. Die Kinder lachen, als er seine Schnürsenkel, die er angeblich schon alleine zubinden kann, einfach in die Socken steckt. Zum Ohrwurm wird sein „Lied über mich“, in dem es darin geht, dass er doch ein Mensch ist „mit Händen, Haaren und einem runden Bauch – wie alle anderen auch“. Im nahegelegenen Park treten die „Normalen“ auf: Jungs im Fußballtrikot unterhalten sich kaugummikauend über die lästigen Hausaufgaben, drei Mädchen, die sich „Kitty-Gang“ nennen, betreten kichernd die Bühne. Die „Braven“ unterhalten sich über Schachspiel am Computer und Klavierunterricht. „Irgendwie Anders“ und die „Normalen“ begegnen sich. Er möchte gerne Fußball mitspielen, das Freunde-Buch der Kitty-Gang anschauen oder mit den braven Jungs spazierengehen. Wegen seines Aussehens und seines Verhaltens wird er aber von den „Normalen“ abgewiesen und verscheucht. Traurig geht er mit hängenden Schultern nach Hause, wo er ganz alleine lebt, ohne einen einzigen Freund. Die jungen Zuschauer beteiligen sich aktiv am Geschehen, geben „Anders“ Tipps, wie er sich anpassen könnte: Soll er sein äußeres Erscheinungsbild ändern? Das will er aber nicht, denn das macht ihn schließlich einzigartig. Eine interessante Wende entsteht in dem Stück, als „Anders“ selbst sich plötzlich gar nicht mehr so tolerant zeigt: Denn eines Tages steht ein „Seltsames Etwas“ vor seiner Tür, das zwar nicht so aussieht wie er, aber trotzdem behauptet, anders zu sein. Weil er es nicht begreift, wirft „Anders“ das „Etwas“ kurzerhand aus seiner Wohnung hinaus, das daraufhin weinend wegläuft. Erst nachdem „Anders“ sich selbst im Spiegel betrachtet hat, begreift er, das auch das „Etwas“ einsam und anders als die „Normalen“ ist, genauso wie er. Schnell rennt er in den Park und holt das „Etwas“ zurück. Am Ende entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, und auch die verschiedenen Gruppen der „Normalen“ kommen sich im Park näher. Zum Schluss spielen Mädchen, Jungs und die Braven gemeinsam Fußball. „Anders“ und „Etwas“ stoßen dazu und spielen einfach mit. Alle haben viel Spaß, bis sie nach Hause müssen, weil es dunkel wird. Musikalisch stellen am Ende alle fest: „Keiner ist wie irgendein anderer – alle sind verschieden. Na und – das macht das Leben bunt.“ Es gab reichlich Applaus, laut Kindermund war die Vorstellung „supertoll“.

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