Donnersbergkreis Auch die nächste Generation lässt aufhorchen

Als eines der Glanzlichter im Terminkalender des Gymnasiums Weierhof kündigte Schulleiter Gerhard Bugiel das jährliche Jazz-Konzert an mit der Junior Big Band sowie mit der „großen“ Big Band „Swingin’ Project“ unter der Leitung von Musiklehrer Carsten Petry. Das Konzert lockte reichlich Publikum an und bot einen sehr unterhaltsamen Abend.

Musiklehrer Jürgen Heber moderierte anfangs und klärte das Publikum über die dritte auftretende Gruppe auf. Außer den beiden Big Bands war dieses Jahr nämlich auch ein Novum dabei – die Bläserklasse 7b. In der Regel seien die Bläserklassen nur für zwei Jahre konzipiert, so Heber, aber auf Wunsch aller Schüler in der Klasse sei ein Verlängerungsjahr genehmigt worden. So machten die Jüngsten den Anfang mit einem abwechslungsreichen Programm. Gleich zu Beginn erklang „Sousa on Parade“ von J.P. Sousa, frisch und schmissig wie der Einmarsch in einen Zirkus. Besonders gut gelang der bekannte Hit „Proud Mary“ von „Creedence Clearwater Revival“, bei dem die einzelnen Instrumentalgruppen jeweils solistische Passagen übernahmen und somit jeder mal im Vordergrund stehen konnte. Sehr viel Spaß bereitete aber auch „Viva la Vida“ der britischen Band „Coldplay“ – immerhin ein Song quasi aus den aktuelleren Charts. Selbst die komplizierten Rhythmen und das schnelle Tempo meisterten die Jugendlichen mit Bravour. Die Junior Big Band präsentierte sich mit vier Stücken in unterschiedlichen Stilrichtungen von Swing bis Rock. Dass hier die nächste Generation für die „große“ Big Band heranwächst, merkte man bereits an der Art der Ausführung: Kleine Soli, auch teilweise einzeln und vor der Band gespielt, gaben vielen der jungen Musiker Gelegenheit, sich auch mal allein zu behaupten und in exponierter Stellung zu zeigen, was sie „drauf haben“. So werden die Jüngeren schon an das später beim Jazzen so wichtige solistische Improvisation herangeführt. Interessant war bei der Programmauswahl, dass vor allem der Swing im „Swing Fever“, dem ersten Stück, besonders gut zu der Band passte. Auch wenn der Swing als Stil schon etwas älter ist, so ist er doch noch immer „cool“, und das richtige rhythmische Gefühl setzt auch bei jungen Musikern schnell ein. Nach der Pause waren dann die „Großen“ dran – die Big Band „Swingin’ Project“. Präzise, aber mit der gebotenen Zurückhaltung geführt von Carsten Petry, haben sie ein anspruchsvolles, umfangreiches Programm präsentiert. Die Musiker der Big Band gaben sich auf der Bühne schon sehr professionell. Mit Michael Jacksons berühmtem „Thriller“ leiteten sie ihren Teil des Programms ein, was im Publikum sehr gut ankam. Nicht weniger faszinierend im Folgenden auch „Skyfall“ der britischen Sängerin Adele, die Titelmelodie aus dem neuesten „James Bond“-Film. Ein stimmungsvolles Saxophon-Solo von Anna-Maria Knauf begeisterte gleich eingangs, ein volles Orchester mit spannungsvoller Dynamik und kraftvollem „Bond-Klang“ führte die Kino-Stimmung weiter, und die rötliche Beleuchtung der Bühne (tolle Leistung von der Technik-AG!) tat noch ihr Übriges – ein Erlebnis. Mit „Gonna Fly Now“ aus dem Film „Rocky 3“ landeten die Musiker einen weiteren Volltreffer – fetzig-frisch gespielte Melodien reißen einfach mit. Bekannte Stücke wie „String of Pearls“, „Chicago“ und „What is Hip“ folgten, alles mitreißende Stücke, die den (Tanz-)Fuß kaum still stehen lassen mochten. Das offizielle Programm endete mit einer weiteren Filmmusik, diesmal der Titelmelodie aus „Footloose“, was die Big Band nahezu aufnahmereif präsentierte. Die tollen Leistungen des Abends wurden mit stehendem Beifall und Zugabe-Rufen belohnt – und das Publikum erhielt als Belohnung ganze zwei Zugaben. Die Solisten innerhalb der Big Band verdienen eine besondere Erwähnung. Vielfach schon ohne Noten und teilweise frei improvisierend, bewegten sich einige der Jugendlichen auf sehr professionellem Niveau. Besonders hervorzuheben ist Trompeter Tom Schutte, der in den meisten Stücken solistische Partien übernahm und immer buchstäblich den „richtigen Ton“ traf. Aber auch die anderen Solisten meisterten ihre Partien mit Bravour, rhythmisch und intonationstechnisch sicher und klar. Eine schöne Aussicht für die kommenden Jahre! (mlis)

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