Donnersbergkreis ASV steckt in einer Minikrise

HERMERSBERG. Der ASV Winnweiler steckt in einer Minikrise. Die 1:4 (1:2)-Pleite beim SV Hermersberg bedeutete die dritte Niederlage aus den letzten vier Partien. Die Tabellenführung in der Landesliga West ist eingebüßt, die Mannschaften sind im Kampf um die Spitzenplätze näher zusammengerückt. Wie schon in Kirn vor drei Wochen enttäuschte die Mannschaft von Jürgen Giehl: Grundordnung, Laufbereitschaft und aggressives Zweikampfverhalten fehlten.

Ohne Zweifel wäre die Niederlage am Sonntag beim SV Hermersberg trotz des schwachen Auftritts für den ASV zu verhindern gewesen. Nach Wiederanpfiff, beim Stand von 2:1 für die Gastgeber, hatte Winnweilers Waldemar Maurer gleich zweimal allein vor dem Torwart den Ausgleich auf dem Schlappen. In dieser Druckphase hätten die Gäste einfach zuschlagen müssen. Es kam aber anders. In der 67. Minute bestrafte der kleine und sehr agile Luigi Canizzo eine ASV-Fehlerkette zum vorentscheidenden 3:1. Marcel Brödel traf gut eine Viertelstunde später zum 4:1 Endstand (84.). Dass die Donnersberger mit einem Rückstand in die Halbzeitpause gingen: mehr als unnötig. Gerade hatte Waldemar Schneider per direkt verwandeltem Freistoß aus zwanzig Metern den Ausgleich erzielt (42.), war Innenverteidiger Christoph Scharfenberger nach einem lang geschlagenen Ball der Hermersberger unverständlicherweise im eigenen Sechszehnmeterraum im Eins gegen eins auf sich allein gestellt. Keine Absicherung. Kein Nachrücken. Der Kapitän foulte den Angreifer unglücklich. Philipp Weishaar knallte das Leder zur 2:1-Pausenführung unter die Latte. Derselbe Spieler verwandelte bereits nach acht Minuten einen Elfmeter zum 1:0 sicher. Schiedsrichter Süleyman Birinci wertete das Handspiel von ASV-Außenverteidiger Jan Giehl als absichtlich. Äußerst zweifelhaft. Anschließend hatte Winnweilers Stürmer Fabian Schmitt die große Chance zu egalisieren. Sein Schuss wenige Meter vor dem Tor war aber zu unplatziert. Torhüter Zott wehrte ab (11.). Auch Felix Horn, der genau wie Christian Vollmer angeschlagen in die Partie gegangen ist, vermochte danach das Runde nicht im Eckigen unterzubringen (20.). Insgesamt ging die zweite Auswärtspleite völlig in Ordnung. Die Hermersberger waren aktiver und gieriger. Es bleibt dabei: Ohne Einsatzwille, Laufbereitschaft und taktischer Grundordnung gewinnt auch der ASV Winnweiler keine Spiele. „Obwohl man die zwei Elfmeter nicht unbedingt geben muss, war es nach dem Aufwärtstrend gegen Baumholder und Rodenbach heute wieder ein Rückschritt. Wir haben zu wenig investiert. Keine richtige Einstellung auf den Platz gebracht“, war ASV-Trainer Jürgen Giehl, der auf den verletzten Marco Petrusch und den im Urlaub weilenden Christian Geißler verzichten musste, nach dem Spiel enttäuscht. Die Tabellenführung hat sein Team nun wieder an den SV Rodenbach abgegeben und liegt zwei Punkte zurück auf Rang zwei. Die Mannschaften dahinter sind durch die Niederlage enger herangerückt. Wer anfangs dachte, Rodenbach und Winnweiler marschieren vorne weg, hat sich sichtlich getäuscht. Der Kampf um die Spitzenplätze bleibt spannend. Am Sonntag empfängt der ASV Schlusslicht TSG Kaiserslautern (fsm)

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