Donnersbergkreis Andrang beim Eidechsen-Umzug

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In Kerzenheim tragen die Vereine die Kerwe, genau das konnten die zahlreichen Zuschauer an der Strecke am Sonntag während des Umzuges bestaunen. Mehr als zwei Stunden dauerte es, bis dieser nach dem Start im Ostring am Römer ankam. Entlang des Wegs hatten die Zuschauer und Akteure viel Spaß. Für die Kinder regnete es Bonbons satt, und die Motivwagen boten viele Hingucker.

Los ging es mit dem Kerwebaum, letztmals getragen vom scheidenden Kerwekomitee. Es folgten Eidechs und Kerweleit, letztere angeführt von Jenny Kreuter und Mundschenk Jens Goetsch, die es am Römer übernahmen, die Kerweredd vorzutragen. Eingeladen hatten die Kerwemacher eine Guggemusik, die kräftig für Stimmung sorgte und sich von den zahlreichen anderen Beschallungen nicht übertönen ließ. Den kleinen Drachen Grisu auf ihren Lkw gepackt hatten die Nachwuchskräfte der Feuerwehr. Den kleinen Wehrleuten folgte der örtliche Alpen- und Trachtenverein – in diese Rolle waren die Stage Performing Artists geschlüpft. Krachlederne Hose, Dirndl, Strohhut und die lila Kuh auf dem Wagen, das gefiel – vor allem auch, weil die Männer der agilen Theatergruppe Bier aus eisgekühlten Fässchen unters Volk brachten. Zum gleichen Verein gehören die ehemaligen Buderocker, eine Mädchentanzgruppe, deren Akteurinnen mittlerweile ein bisschen größer geworden sind und deren Anblick vor allem den Jungs entlang der Strecke gefallen haben dürfte. Einen Rollentausch gab es bei den Hexen, die sich als fromme Klosterschwestern und Mönche verkleidet hatten – abgekauft hat die neue Frömmigkeit den Frauen niemand, dafür ließen sie in ihren Messgesängen die Kerwe viel zu laut hochleben. Grün-weiß soweit das Auge reicht: Mehr als 40 aktive Fußballer, von den Bambini bis zur Erstvertretung, hatte die TSG aufgeboten. Sie schwenkten Fahnen in Vereinsfarben und warben für familienfreundlichen Fußball-Sport. Dass beim Radfahrverein nicht nur in die Pedale getreten werden kann, dafür machten dessen Aktive mit einem Wagen Werbung. Dazwischen war der Spielmannszug Eisenberg zu hören. Und dann war da noch ein gerade gelandetes Ufo von der privaten Gruppe um Familie Gütermann, aus dem reichlich Außerirdische entsprungen waren – auch ein Augenschmaus. Die Verbandsgemeinde warb für fair gehandelte Produkte und ihren neuen Status als Fair-Trade-Gemeinde, die Grünen hatten einen Wagen beigesteuert, und ein Brennholzhändler aus der Region fuhr mit. Außerdem dabei: die Lautersheimer Kerwemacher, die ebenfalls bayerische Tracht trugen und als einziges Gastkerwekomitee mitfuhren. (jös)

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