Donnersbergkreis Aktuell: Erzieher kämpfen für bessere Bedingungen

Mainz/Kirchheimbolanden. 6500 Erzieherinnen und Erzieher haben sich gestern in Mainz an einem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aufgerufenen Warnstreik beteiligt. Sie forderten einmal mehr eine bessere Bezahlung für Beschäftigte in Sozial- und Erziehungsberufen, aber auch bessere Arbeitsbedingungen. Von den doch deutlich mehr als erwarteten Teilnehmern zeigte sich auch die Bolander CDU-Landtagsabgeordnete Simone Huth-Haage überrascht, die selbst vor Ort war. „Es waren auch erstaunlich viele Männer dabei“, sagte die familienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag gestern der RHEINPFALZ. Nicht nur das: Auch aus dem Donnersbergkreis waren zahlreiche Erzieherinnen und Erzieher in Mainz dabei. Die Forderungen kann Huth-Haage nachvollziehen. „Eine Kindertagesstätte ist längst nicht nur eine Betreuungs-, sondern auch eine Bildungseinrichtung. Die Rahmenbedingungen sind gleich geblieben, aber die Anforderungen sind immer mehr gestiegen“, so Huth-Haage. So gebe es mehr Kleinstkinder, Kinder mit Migrationshintergrund und Flüchtlingskinder. Gerade am Personalschlüssel müsse sich etwas ändern. Verärgert zeigte sich die familienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion darüber, dass die rot-grüne Landesregierung die Sprachförderung gekürzt und die Landeszuwendungen für Fortbildungen vergangenes Jahr kurzfristig gestoppt habe. „Gleichzeitig leiden die rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten seit Jahren unter einem hausgemachten Erzieherinnenmangel“, sagte Huth-Haage. Verständnis habe sie für die Forderung der Erzieherinnen und Erzieher nach einer höheren Entlohnung. Hier wiederum komme der kommunale Finanzausgleich ins Spiel. „Und der funktioniert in Rheinland-Pfalz nicht“, so Huth-Haage. Ebenfalls in Mainz, um die Erzieherinnen und Erzieher zu unterstützen, war unter anderem Helmut Schmidt, Kreisvorsitzender der Linken. „Ich unterstreiche die Forderungen der Erzieherinnen und Erzieher, finde das wichtig“, sagte er der RHEINPFALZ. (ssl) Am morgigen Mittwoch kommt das Alfa-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung (BVAG) von 10.30 bis 16 Uhr auf den Parkplatz des Edeka-Marktes nach Kirchheimbolanden, um Werbung für Lese- und Schreibkurse für Erwachsene zu machen. Das Alfa-Mobil kommt auf auf Einladung des „GrubiNetz“ – Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz. In Kirchheimbolanden bietet die Förderinitiative Donnersberg Grundbildungskurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Außerdem gibt es einen „Family Literacy Kurs“ der Evangelischen Kirche der Nordpfalz. „Die besten Botschafter für Kurse sind natürlich Kursteilnehmer selbst“, sagt Projektleiterin Julia Kuhlmann. Deshalb wird die Aktion von einem ehemaligen Betroffenen aus Rheinland-Pfalz begleitet, der seine Erfahrungen mit dem Lernen im Erwachsenenalter mit anderen teilen möchte. (red)

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