Donnersbergkreis Übernahme erlaubt

Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben des Klinikums Worms, das zum Gesundheitskonzern Agaplesion gehörende evangelische Hochstift Krankenhaus im Zentrum von Worms zu kaufen, freigegeben. Das teilte das Bundeskartellamt in einer Pressemeldung mit. Parallel hatte das Wormser Klinikum über die Zustimmung informiert.

Bereits 2012 hatten die Träger der Krankenhäuser, das Klinikum und der Hessische Diakonieverein, eine Fusion angestrebt. Diese war jedoch aus Wettbewerbsgründen untersagt worden. Laut Bundeskartellamt haben sich die Marktverhältnisse in Worms „inzwischen deutlich verändert“. Eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs sei nicht mehr zu erwarten. Die beiden Krankenhausträger begrüßen die Entscheidung des Kartellamts. Nun gelte es, so Klinikum-Geschäftsführer Friedrich Haas, „die ganzheitliche medizinische Versorgung der Stadt und des Umlandes sowie die Arbeitsplätze langfristig zu sichern“. Dies werde, betonte der Wormser Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der gemeinnützigen Klinikum GmbH, Michael Kissel (SPD), „im Dialog mit allen Beteiligten und den zuständigen Gremien“ geschehen. Zustimmung zur Übernahme signalisiert auch der Förderkreis Unser Hochstift braucht Freunde. Spekulationen über eine Schließung des Hochstiftes seien damit vom Tisch, so die Vereinsvorsitzende Katrin Anklam-Trapp (SPD). Der Förderverein wolle, versichert sie in einer Pressemitteilung, auch weiterhin alles tun, dem Hochstiftpersonal solidarisch beizustehen. Der Erhalt der Arbeitsplätze müsse im Vordergrund stehen. Parallel ruft Anklam-Trapp die Bevölkerung in Worms und dem Umland auf, die Übernahme zu unterstützen. Mit Infoständen am Ludwigsplatz während des Weihnachtsmarktes an den Samstagen, 29. November und 13. Dezember, jeweils 10 bis 16 Uhr, sowie beim Nikolausmarkt im Hochstiftkrankenhaus am Donnerstag, 4. Dezember, 10 bis 17 Uhr, wolle der Freundeskreis über die aktuelle Situation informieren. Ihre Meinungsänderung und Zusage der Übernahme des Hochstifts durch das Klinikum begründet die Kartellbehörde damit, dass große Kliniken in der Umgebung in der Zwischenzeit ihre Stellung ausgebaut haben. Demgegenüber habe das Wormser Hochstift in den vergangenen Jahren deutliche Patientenrückgänge zu verzeichnen und die Abteilungen Geburtshilfe und Gynäkologie schließen müssen. Damit sei die Bedeutung des Hochstifts als Wettbewerber erheblich zurückgegangen. Zudem habe eine aktuelle Untersuchung der Behandlungszahlen gezeigt, dass die Patienten Ausweichalternativen in der Umgebung nutzten. (rhp/cei)

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