Bad Dürkheim Viertes Direktmandat für Manfred Geis

Manfred Geis bleibt der Wahlkreisabgeordnete für den Raum Bad Dürkheim. Im Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis 41 setzte sich der SPD-Routinier etwas unerwartet deutlich mit 34,8 Prozent gegen den jungen CDU-Herausforderer Markus Wolf durch. Der 35-Jährige kam auf 31,8 Prozent – und musste dann noch mit ansehen, dass seine Landespartei, die vor wenigen Monaten noch um die 40 Prozent gelegen hatte, auf der Zielgeraden einbrach – so reichte es für ihn auch über die Landesliste nicht. Für den Genossen Geis dagegen ist es das vierte Wahlkreismandat in Folge.

„Ich bin sehr zufrieden“, setzte sich der 66-Jährige gestern Abend am Telefon gegen den Hintergrundlärm in der Dürkheimer „Marktschänke“ durch, wo die Genossen ihren grandiosen Wahlsieg in Mainz „begossen“. „Letztes Mal waren es ja nur 65 Stimmen, die ich vornlag“, blickte Geis auf einen komfortablen Vorsprung. „Das ist prima, zumal es ja schon alles anders eingetütet war“, spielte der Dürkheimer auf seine unfreiwillig-freiwillige „Verlängerung“ an, nachdem sein designierter Nachfolger als SPD-Wahlkreiskandidat, Christoph Glogger, vergangenen Juli zum Dürkheimer Bürgermeister gewählt worden war. „Der landesweite Trend hat voll durchgeschlagen“, kommentierte Markus Wolf das Wahlkreisergebnis. Denn er selbst habe sich nichts vorzuwerfen. „Ich habe einen guten Wahlkampf gemacht, alles probiert. Doch die Umstände waren schwierig – und der Wähler hat anders entschieden“, sagte der 35-Jährige hörbar enttäuscht. Dass auf der CDU-Landesliste einige Kandidaten mit einem Direktmandat an ihm vorbeiziehen würden, war ihm klar: „Ich habe immer deutlich gemacht, dass mein Listenplatz knapp wird. Und als sich um 18 Uhr abzeichnete, dass die CDU nur 35 Sitze bekommt, habe ich nicht mehr so recht damit gerechnet“, bedauert Wolf. Letzten Sommer hatte er seinen Job in einer Personalberatungsfirma in Titisee-Neustadt an den Nagel gehängt, um sich ganz auf den Wahlkampf zu konzentrieren. Nun werde er sich beruflich eben anders orientieren. „Aber da mache ich mir keine Sorgen ...“ Schwacher Trost für Wolf, der mit seinen Wahlkampfhelfern daheim in der Halle des Familienweinguts in Ungstein feierte: Sein Erststimmenergebnis liegt 2,3 Prozentpunkte über dem CDU-Wahlkreisergebnis. Dass sie es nicht in den Landtag schaffen würde, sei ja „von vornherein klar“ gewesen, sagte gestern Abend eine angesichts des FDP-Erfolgs gut gelaunte Petra Dick-Walther – auf dem Weg von Mainz zurück nach Hause. Mit ihren Erststimmen zeigte sich die Dürkheimerin zufrieden. „Super, toll“, sagte sie zu über 7 Prozent im Wahlkreis und zu sogar 9 Prozent in Bad Dürkheim. Für Ruth Ratter ist der Lebensabschnitt Landtagsabgeordnete seit gestern erledigt. Es habe sich abgezeichnet, dass es nicht reicht, sagte die knapp 61-jährige Deidesheimerin, die vor fünf Jahren mit der Fukushima-Welle ins Parlament gekommen war. „Ich glaube, dass die Leute die Atomkraftwerke-Problematik unterschätzen“, sagte sie bis heute mit Blick auf französische Reaktoren etwa in Cattenom und Fessenheim. Das Thema Flüchtlinge habe dieses Mal die Wahl entschieden. Zudem sei es eine Malu-Dreyer-Wahl gewesen, die die Grünen am Ende viele Zweitstimmen gekostet habe. Zu ihrer persönlichen Zukunft sagte Ratter: „Ich muss mir ernsthaft überlegen, was ich mache. Ob ich zurück in den Schuldienst gehe.“ Der Bildungspolitik werde sie – in welcher Form auch immer – erhalten bleiben. Neu in den Landtag ist Iris Nieland gerutscht – die Direktkandidatin der AfD im Wahlkreis 41 reichte Platz 12 auf der Landesliste der Partei, die auf Anhieb 14 Mandate holte. „Ich habe nicht damit gerechnet, aber es erhofft“, sagte die 55-Jährige aus Altleiningen, die sich mit Mitgliedern des Kreisverbands in Bobenheim am Berg getroffen hatte – die Stimmung sei ob des Ergebnisses von 12,6 Prozent „herausragend gut“, sagte sie am Telefon. (psp/led/jpl/als/ks)

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