Bad Dürkheim Nur zum Teilnahmerekord reicht es nicht

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Bad Dürkheim. Zufriedene Mienen beim 20. Dürkheimer Berglauf. Das perfekte Laufwetter erfreute dabei nicht nur die Organisatoren im Lauf-Club Bad Dürkheim, die 326 Sportler auf die 8,7 Kilometer zwischen Berufsbildender Schule und Bismarckturm schickten, sondern auch die Sportler waren im Ziel erschöpft aber glücklich.

Alexander Kriegel überquerte die Ziellinie rund fünf Minuten hinter Seriensieger Jonas Lehmann als erster Sportler des LTV Bad Dürkheim, wurde in 38:43 Minuten nicht nur Sieger der Altersklasse AK 30, sondern war damit auch Dritter der Gesamtwertung. „Nicht nur deshalb strahlte er: „Das Wetter ist gut, der Kopf ist frei und das war meine Bestzeit“, zählte er gleich drei gute Gründe für sein Lächeln auf. Bei den Damen landete Sonja Deiß als schnellste Dürkheimerin vom Lauf-Club in 48:38 auf Platz neun der Gesamtwertung. Ein Lob von allen Seiten gab es für die Organisation. 70 Helfer des LC sorgten für einen reibungslosen Ablauf, machten es praktisch unmöglich, dass sich die Läufer auf dem Weg durch Wingert und Wald über Anstiege und abschüssige Strecken hinauf an den Turm verliefen. Und die letzten 150 Meter waren sowieso unüberhörbar, läuteten die traditionellen Kuhglocken vor den letzten Kurven und dem bissigen Anstieg vor dem Zieleinlauf. „Das ist wirklich eklig“, sagte einer, der es wissen muss: Sieger Jonas Lehmann. Spätestens hier trennte sich die Spreu vom Weizen, wenn sie sich nicht, wie der fünfmalige Berglauf-Sieger und sein weibliches Pendant Melanie Noll bereits vom Start weg abgesetzt hatten. Auch Wolfgang Schantz strahlte. „Für uns ist der Berglauf die größte, einzige und damit wichtigste Veranstaltung des Jahres und es hat wieder alles geklappt“, erklärte der LC-Vorsitzende, der zwar auch viele „Wiederholungstäter“, aber ganz besonders die Neulinge auf der Strecke begrüßte. Einen Teil davon hatte der Lauf-Club selbst beigesteuert. Seit März organisiert der zweite Vorsitzende Gholam Allboje einen Lauftreff für Flüchtlinge. „Zehn sind es, die regelmäßig, also bis zu fünf Mal in der Woche beim Lauftreff mit dabei sind“, berichtete er. Und die taten sich im Rennen über Stock und Stein gleich ganz besonders hervor. Farmanullah Wakmann zum Beispiel, der in der Unter-20-Jugendklasse in 56:37 Minuten auf den sechsten Platz kam, oder Ali Nazari, mit 43:07 Minuten in der AK20 Fünfter, knapp vor den Teamkollegen Oliver Wild (Siebter, 45:11) und Mohamad Hakim Hasanzi (Neunter, 46:51). Nicht die einzigen Sportler aus Dürkheim und Umgebung, die es ganz weit nach vorne schafften, wenn auch teilweise ohne echte Konkurrenz. So ist die Altersklasse der Männer 80 fest in den Händen von Ludwig Mesel vom gleichnamigen Weingut. Genau 72:33 Minuten benötigte der mit 81 Jahren älteste Teilnehmer über die 510 Höhenmeter hinauf zum Bismarckturm, siegte damit in seiner Altersklasse und war damit längst nicht der Langsamste im Feld. Gerhard Landes von der TTK Mannheim benötigte in der Altersklasse M65 noch einmal knapp 20 Minuten länger. Lediglich Mit-Organisator Henning Schneehage war nicht ganz zufrieden. „Wir hatten mit knapp 240 Voranmeldungen so viele Meldungen wie noch nie. Es sah nach einem neuen Teilnahmerekord aus, aber dafür haben sich dieses Jahr nur relativ wenige Läufer nachgemeldet“, bedauerte er, dass es zum Jubiläum nicht mit einem neuen Teilnahmerekord geklappt hat. Einziger Wermutstropfen in der ansonsten perfekten Veranstaltung.

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