Bad Dürkheim Leser-Aktion: Mini-Wurstmarkt und „Hämlaaf-Kapp“

Helmut Fischer will einen Mini-Wurstmarkt aufbauen: Die Mackenbacher stehen schon.
Helmut Fischer will einen Mini-Wurstmarkt aufbauen: Die Mackenbacher stehen schon.

Was tun ohne Wurstmarkt? Das hatten wir unsere Leser gefragt. Die Antworten sind richtig kreativ. Während mancher lieber das Weite sucht, versuchen andere, das Fest der Feste bestmöglich trotzdem zu feiern.

Weilach statt Wurstmarkt

Meine Entscheidung ist gefallen: Mit Freunden werde ich auf der Pfälzerwald-Hütte in der Weilach unter Kastanienbäumen mit dem Dubbeglas in der Hand und mit schönen Erinnerungen aus der Vergangenheit versuchen, das „Muss“ der Absage zu akzeptieren und trotzdem fröhlich zu sein. Ich lebe in der Hoffnung, dass 2021 dieses Ereignis wieder belebt und erlebt werden kann.

Elisabeth May-Baust, Bad Dürkheim

Pälzer Gruß

Als Ersatz für den Wurstmarkt oder den „Literarischen Frühschoppen“ haben wir uns eine Besonderheit überlegt, die wir in der Vergangenheit schon einmal praktiziert und auch getestet haben. Es handelt sich um einen „Jou-Wettbewerb“, der hier beschrieben werden soll. Die Teilnehmer der Veranstaltung (...) treffen sich an einem Ort, der schon etwas „schallgeschützt“ sein soll. Ein Weingut hat sich schon angeboten. Im Laufe des Abends können sich die anwesenden Personen, sofern sie möchten, an dem Wettbewerb beteiligen. Nacheinander geben die Teilnehmer so eine Art „Grußformel uff gut Pälzisch“ von sich. Dabei kann es sich um ein kurzes „Jou“, „Jep“ oder ein langgezogenes „Jjjjjjjoouuuuuw“ handeln. Die Erfahrungen der damaligen Veranstaltung haben gezeigt, dass die langgezogene Version von Vorteil bei der Preisvergabe ist. So eine etwas vom kleinen Zeh her hochgezogene Variante. Mitarbeiter der BASF konnten sich die Bemerkung nicht verkneifen: „A des is jo so ebbes wie de Aniliner-Gruß!“ Kurzweil und Lacherfolge sind quasi vorprogrammiert. Eine Damenwertung ist nicht ausgeschlossen. So ein helles, fast gesungenes „Jup“, hat bestimmt auch seinen Charme. Die Vorträge sollen mitgeschnitten und bei der nächsten Weihnachtsfeier abgespielt werden. Wurstmarkt-Outfit ist wünschenswert, aber keine Pflicht. Noch zum „Wir“. Hier handelt es sich um die „Bad Boys KuBA“ und die „Pälzer Schwitzer“, die sich schon als Tipp-Mannschaften bei den RHEINPFALZ-Wettbewerben (Fußball-WM) beteiligt haben.

Rudolf Kost, Ellerstadt

Flitterwochen „ohne“

Wir, Harrie und Yvonne, hatten unsere Flitterwochen 1975 auf dem Dürkheimer Wurstmarkt. Bis einschließlich zum letzten Jahr haben wir diese Flitterwochen jedes Jahr wieder auf dem Wurstmarkt gemacht. Wir schlafen dann in Freinsheim im Weingut & Gästehaus Oßwald-Gaul. Zum 45. Mal in diesem Jahr kommen wir traditionell wieder in die Pfalz. Wir essen wie immer am Riesenfass, machen einen Spaziergang durch die Weinberge und sehen zum ersten Mal, wie Bad Dürkheim ohne Wurstmarkt aussieht und vieles mehr. Nächstes Jahr werden wir einfach aufholen.

Harrie & Yvonne op de Weegh, Meppel, Niederlande

Wurstmarkt in klein

Ich baue mir meinen eigenen Mini-Not-Wurstmarkt zu Hause auf: Gradierbau mit Wasserrad und Hin- und Her, zwei Schubkarchstände, Umzug der Winzer, Eröffnung durch drei Weinhoheiten und Wurstmarkt-Küfermeister, Erntewagen der Vier-Jahreszeiten, zur Unterhaltung aufspielende Mackenbacher. Vor dieser Kulisse mundet bestimmt die eine oder andere Rieslingschorle und eine Bratwurst wird auch nicht fehlen. Der Aufbau erfolgt in der ersten Septemberwoche.

Helmut Fischer, Bad Dürkheim

Trotzdem ein Foto

Seit 1970 gehe ich jedes Jahr auf den Wurstmarkt. Zum Pflichtprogramm gehört ein Besuch am Schießstand, wo wir uns fotografieren lassen. In diesem Jahr bleibe ich natürlich zu Hause, möchte aber nicht auf unsere Tradition verzichten.

Daher werde ich mein Luftgewehr vom Speicher holen, das dort seit mehr als 30 Jahren eingewickelt liegt und noch nie benutzt wurde. Dann bastle ich ein Schild, auf dem Wurstmarkt 2020 steht – und wir machen unser traditionelles Wurstmarkt-Foto.

Arno Manthey, Bad Dürkheim

Virenfreies Playmobil

Unsere Kinder hatten schon unabhängig von dem Aufruf in der RHEINPFALZ die Idee, dass wir die Dinge, die sie auf dem Wurstmarkt mögen, nämlich die verschiedenen Leckereien, einfach in der heimischen Küche selbst zubereiten. Auf der Liste stehen bereits Bratwurst im Brötchen, Saumagen-Burger, Pommes Spezial, Pizza, Langos, Dampfnudeln und Vanillesoße, Kartoffelpuffer und Apfelmus, Fleeschknepp mit Meerrettichsoße, Baumstriezel, Crêpes, Fruchtspieße Magenbrot, gebrannte Mandeln, Zuckerwatte. (...) Unser Sohn möchte in dieser Zeit trotzdem seine „Hämlaaf-Kapp“ und sein „Worschtmarkt“-T-Shirt anziehen und traditionell seinen Playmobil-Wurstmarkt mit Riesenrad, Breakdance, Kettenkarussell und Gutselstand aufbauen – denn da gibt es kein Corona. Mit Sicherheit werden wir auch an der städtischen „Mein Worschdmarkt Dehääm“-Idee teilnehmen, da uns die Ideen zum „Statt-Fest“ bereits gut gefallen haben.

Andrea und Frank Metzger mit Emelie und Max, Ungstein

Auf Abstand in Südtirol

In der Wurstmarktszeit möchte ich, wenn mir die zweite Corona-Welle keinen Strich durch die Rechnung macht, meinen Urlaub in Südtirol verbringen. Dort möchte ich in der friedlichen Bergwelt „Meinen Worschtmarkt in Südtirol“ mit Winzerkittel mit Wurstmarktsabzeichen (eventuell mit Holzbrosche) das eine oder andere Event, den „Worschtmarkt dahääm“ am 12. September im Internet mit guten Gedanken verfolgen. Vielleicht teilen auch andere nette Menschen „auf Abstand“ das digitale Wurstmarktsevent? Eine gute- und erfrischende Pfälzer Rieslingschorle mit Südtiroler Sprudel im Dubbeglas mit Akkordeonklängen wird an diesem Tag sicherlich nicht fehlen!

Peter Stabenow, Bad Dürkheim

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