Über den Kirchturm hinaus In schwierigen Zeiten zur Stelle

kirche

Von Simon Krug
Eine alte Dame sitzt in einer Kirchenbank, mit gefalteten Händen und dem Blick zum Kreuz. Sie betet einen Psalm, Worte, die sie ein Leben lang begleiten. Wie oft hat sie diese Verse gesprochen? Wie oft gingen sie ihr mit zittriger Stimme über die Lippen? Zwei Söhne hatte sie, sie musste sie zu Grabe tragen, vor ein paar Jahren ihren geliebten Mann. „Und ob ich schon wanderte…“

Ja, die Täler, durch die sie ging, waren wirklich finster. Wie kann für einen Menschen nach so viel Traurigkeit morgens noch die Sonne aufgehen, möchte man oder frau fragen.

Ja, es ist finster gewesen. Und das ist es auch heute noch für die Dame, dennoch weiß sie bei aller Traurigkeit: Sie war nicht allein. In den dunkelsten Stunden war sie getragen – da waren Menschen um sie herum, die da waren, da waren Momente, da hatte sie einen tiefen Frieden im Herzen. „Wie von allein...“, daran erinnerte sie sich bei diesen Worten. „Dein Stecken und Stab trösten mich – Du bist da, Gott, auch dann, wenn es mal ganz dunkel ist. Amen.“

Gebet: Gott, du gehst mit uns Menschen. Am Tag wie auch in der Nacht. Du begleitest unsere Wege – ganz gleich wohin wir gehen. Lass uns gerade in den dunkelsten Stunden nicht alleine sein und spüren, dass Du da bist.

  • Pfarrer Simon Krug, Protestantisches Pfarramt Gönnheim mit Ellerstadt und Friedelsheim
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