Bad Dürkheim Betont feminin

Unaufdringliche Eleganz und eine betont feminine Ausstrahlung gehen von den Werken der Künstlerinnen Nicole Meyer-Habault und Margret Zimpel aus, die die Galerie Meck-Art ab morgen in Weisenheim am Sand ausstellt.

Ölpastelle, Materialbilder, Collagen und Tuschebilder sind die bevorzugten Techniken der gebürtigen Französin Nicole Meyer-Habault, die seit 2007 mit ihren Arbeiten im In- und Ausland vertreten ist. „Indem ich nicht das Äußere der Natur wiedergebe, also ihr nicht abbildend nachgehe, sondern den inneren Prozessen der Natur nachspüre, ist Empathie die Basis meines künstlerischen Themas“, so charakterisiert die Künstlerin ihre Arbeiten. Besonders in ihren meditativen Ölpastellen kommt diese Einstellung zum Ausdruck. Bei ihren Ölpastellen trägt sie zahlreiche Farbschichten auf, die wiederum partiell abgeschabt werden. Dadurch treten interessante Strukturen hervor, wie bei den zweiteiligen Tafeln, die am Anfang des Ausstellungsrundgangs zu sehen sind. Gedämpfte Rot- und Brauntöne bestimmen das namenlose Bild, die beiden Hälften wirken untrennbar miteinander verbunden und ergeben ein harmonisches Ganzes. In der Ölpastell-Serie „Blauer Mond“ wandelt sich die Farbgebung von Bild zu Bild und nimmt Bezug auf die Texte aus dem Gedichtband der 90-jährigen Malerin und Dichterin Hilla Jablonsky aus Bonn, auf deren Wunsch Nicole Meyer-Habault die Texte in ihre Bildersprache umgesetzt hat. Der Gedichtband liegt in der Ausstellung aus. Über ihre vorwiegend grau getönten Collagen, die erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden, sagt Nicole Meyer-Habault, dass ihr dabei Intuition und Spontaneität die stärksten Impulse geben. Die Bildhauerin Margret Zimpel, die in Meckenheim bei Bonn lebt, ist seit mehr als 25 Jahren künstlerisch tätig. Sie setzt in ihren Skulpturen und Plastiken ihre persönlichen Gefühle, Empfindungen und Gedanken um, für die sie Ton, Bronze und Stein, die sie zu sehr unterschiedlichen Aussagen formt. Bisweilen archaisch wie die Skulptur „Synapse“ aus Terrakotta, geheimnisvoll und unnahbar dagegen wie „Der Wächter“ aus Bronze. Wie schwebend steht die Bronze-Figur „Im Wind“, markant und solide zeigt sich dagegen „Der Denker“, ein Kopf aus Terrakotta. Lebensnah geben sich die beiden Bronzen „Dickmamsellchen“ und „Frau im Aufbruch“. Eher abstrakt gestaltet ist „Symbiose“, eine Kombination aus Alabaster und einer kleinen sich schlängelnden Bronzeschlange. Irreal wirkt die Begegnung „Die mit dem Bär tanzt“, ganz real dagegen „Verführung“, ein sich fast berührendes Paar. Zu jeder Figur entwickelt der Betrachter sofort eine Beziehung, weil sie ihre Gefühlswelt lebensnah widerspiegelt. Helga und Dieter Meck ist es gelungen, in dieser Gemeinschaftsausstellung mit insgesamt 32 Exponaten zwei auf den ersten Blick gegensätzliche Künstlerinnen in eine gelungene Beziehung zu setzen. Beide sind bei der Vernissage anwesend.

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