Rheinland-Pfalz THW: Grundausbildung auf dem Paradeplatz [mit Bildergalerie]
Das Technische Hilfswerk im Land hat unter anderem über Soziale Netzwerke 50 neue Mitglieder geworben. Einige von ihnen starteten gestern in Germersheim öffentlich in die Grundausbildung – bei einem Aktionstag des Pfälzer THW.
Die Germersheimer Stadtmitte war gestern in blau getaucht. Blaue Fahrzeuge und Gerätschaften standen auf dem Paradeplatz, und blau waren auch die Uniformen der Menschen, die diese bedienten. Vor dem Rathaus wehte die blaue Fahne des Technischen Hilfswerks. Die Katastrophenschutzorganisation hatte in den vergangenen Monaten mit einer Werbeoffensive in den sozialen Medien und vor Ort versucht, Nachwuchs für den ehrenamtlichen Dienst zu gewinnen. Wohl mit Erfolg: Rund 50 neue Mitglieder hatten sich in Germersheim eingefunden – von alteingesessenen Aktiven zu unterscheiden durch das noch fehlende Abzeichen an der rechten Brust.
Boote, Bagger, Brücken
So ziemlich alles, was das THW an Geräten und Fahrzeugen aufzubieten hat, war zu sehen: Boote, Behelfsbrücken, Bagger, Kräne und sogar ein Amphibienfahrzeug. Mitglieder standen bereit, um Gästen zu technischen Daten und Einsatzmöglichkeiten Rede und Antwort zu stehen. Für viele der Neumitglieder standen gestern zudem die ersten Ausbildungseinheiten der Grundausbildung auf dem Programm: Sie lernten, wie Schere, Spreizer oder eine Betonkettensäge bedient oder an Einsatzorten Kabel verlegt werden.
Grundausbildung als Familiensache
Für Monika und Michael Wolf wird der Dienst beim THW künftig Familiensache sein. Ihre Tochter ist seit einigen Jahren in der Jugendabteilung aktiv. Beim Straßentheater-Spektakel in Zweibrücken war Monika Wolf mit THW-Mitgliedern ins Gespräch gekommen und hatte spontan ihre Dienste als Köchin angeboten. Am Ende entschloss sie sich, den großen Schritt zu machen, und meldete sich mit ihrem Mann für die Grundausbildung an. „Als wir erstmal dabei waren, waren wir gleich ergriffen mit Leib und Seele“, sagt Wolf.
Wegfall der Wehrpflicht bereitet Probleme
Ein Grund für die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit des THW ist der Wegfall der Wehrpflicht. Vor 2012 leisteten viele Wehrdienstverweigerer ihren Zivildienst beim THW ab, viele blieben der Organisation später erhalten. Dieser stete Zufluss an Neuankömmlingen ist nun weggebrochen, während gleichzeitig jedes Jahr viele Aktive aus Altersgründen ihren Dienst einstellen. „50 neue ist für dieses Jahr ein schönes Ergebnis“, sagt Anja Baier vom Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. „Wir freuen uns aber natürlich nach wie vor über jede helfende Hand.“