Rheinland-Pfalz Skandal um Homburger Stadtspitze weitet sich aus

«HOMBURG.» Der Skandal um die Führung der saarpfälzischen Stadt Homburg weitet sich aus. Nach der Anklageerhebung gegen Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) steht nun auch dessen Stellvertreter Klaus Roth (CDU) im Visier der Ermittler, wie die Staatsanwaltschaft gestern mitteilte. Bei Roth gab es demnach eine Razzia in seiner Wohnung und seinen Büros.

Die Vorwürfe gegen die Politiker stehen zwar in keinem Zusammenhang, beiden wird aber Untreue vorgeworfen. Bei CDU-Bürgermeister Roth steht zudem ein Betrugsverdacht im Raum. Ebenfalls wegen Untreue- und Betrugsverdachtes wurden die Privat- und Geschäftsräume eines Elektro-Unternehmers durchsucht, der Ortsvorsteher in einem Homburger Stadtteil ist und der CDU angehört. Durchsucht wurden auch die Räume eines Neunkircher IT-Unternehmers, in dessen Firma Roth früher Geschäftsführer war. Bürgermeister Roth wird unter anderem verdächtigt, im Dezember 2012 Planungsleistungen für die EDV-Verkabelung im Homburger Rathaus über 35.105 Euro brutto zum Schein an die Elektrofirma vergeben und dafür gesorgt zu haben, dass sie von der Stadt Homburg bezahlt wurden. Dabei seien die Leistungen weder von der Elektrofirma noch von dem Neunkircher IT-Unternehmen erbracht worden. Roth sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, sich auf Kosten der Stadt bereichert zu haben. Der Bürgermeister habe umfangreiche EDV-Kenntnisse. Auch habe er die Ausschreibungsunterlagen erstellt. Die EDV-Verkabelung sei im Rathaus bis heute nicht erfolgt. Roth soll der Neunkircher Firma städtische Aufträge zugeschanzt haben. Diese habe offenbar Leistungen bei der Stadt abgerechnet, die aber Roth selbst erbracht habe.

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