Rheinland-Pfalz Hochschule: Minister sieht keine Noteninflation

«Mainz». Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) wies gestern im rheinland-pfälzischen Landtag die Vorwürfe der AfD zurück, die Hochschulzensuren im Land seien inflationär besser geworden. Die SPD warf der AfD vor, sie diskreditiere Tausende Studenten.

Von einer Noteninflation könne keine Rede sein, betonte Minister Wolf. Seit 2011 habe sich der Notendurchschnitt nur in der zweiten Nachkommastelle verbessert, und bezogen auf die vergangenen 20 Jahre liege der Wert der Verbesserung bei 0,2. Daraus eine Noteninflation abzuleiten, sei reine Polemik, sagte Wolf. Giorgina Kazungu-Haß (SPD) warf der AfD vor, sie diskreditiere Tausende von Studenten, wenn sie behaupte, dass an den Hochschulen eine Noteninflation und „Schummelkultur“ Einzug gehalten habe. Wie berichtet, wirft die AfD den Hochschulen vor, dass zu gute Noten und erfolgreiche Täuschungsversuche dazu führen, dass mehr Schulabgänger einen akademischen Bildungsweg beschreiten, anstatt eine berufliche Ausbildung zu starten. Für die CDU erteilte Marion Schneid den Vorwürfen der AfD eine Absage. Es brauche allerdings ein gesellschaftliches Umdenken, die berufliche Bildung müsse wieder mehr wertgeschätzt werden. Dazu forderte sie, die Berufsreife-Zweige an Integrierten Gesamtschulen und Realschulen Plus sowie die Berufsbildenenden Schulen im Land zu stärken und die Angebote für die Berufsorientierung zu intensivieren. Die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz weist den Vorwurf der AfD ebenfalls als „nicht richtig“ zurück. An der Mainzer Universität sind die Noten von 2012 bis 2017 laut Pressestelle sogar minimal schlechter geworden – von durchschnittlich 1,98 auf 2,00. Staatsexamensabschlüsse seien dabei nicht berücksichtigt, heißt es weiter.

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