Rheinland-Pfalz 65 Kirchengemeinden wollen CO2-Ausstoß senken

Der Traubentrester wird in Industriepressen um rund 50 Prozent entwässert, dann thermisch weiter entfeuchtet, bevor daraus die P
Der Traubentrester wird in Industriepressen um rund 50 Prozent entwässert, dann thermisch weiter entfeuchtet, bevor daraus die Pellets in weiteren Pressen geformt werden.

«Speyer/Neustadt.» 65 Kirchengemeinden nehmen an der Klimaschutzkampagne „Minus 40 Prozent CO2 – wir machen mit!“ der Evangelischen Kirche der Pfalz teil. Das teilte die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der pfälzischen Landeskirche in Speyer mit.

Die Kirchengemeinden unterstützten damit das Ziel der Landeskirche, bis zum Jahr 2020 insgesamt 40 Prozent Kohlenstoffdioxid gegenüber 2005 einzusparen, erklärte Sibylle Wiesemann, Klimaschutzmanagerin der Landeskirche. Dank des Energiemanagements in den Kirchengemeinden habe die Landeskirche bis 2015 den Ausstoß von CO2 im Gebäudebereich um 25 Prozent senken können, sagte Wiesemann. Um das 40-Prozent-Ziel der Landessynode zu erreichen, seien jedoch weitere Anstrengungen nötig. Deshalb umfasse die Kampagne auch die Bereiche Mobilität und Beschaffung. Während der Kampagne unterstützt die Landeskirche die Kirchengemeinden. Auf Wunsch erstelle ein Ingenieurbüro ein Energiegutachten der Kirchengebäude, das als Grundlage für einen Maßnahmenplan des Presbyteriums dienen könne. Für die Erarbeitung eines solchen Gutachtens erhielten Kirchengemeinden 1.000 Euro, für die Umsetzung der Maßnahmen einen Zuschuss von 50 Prozent der Kosten bis maximal 2.500 Euro, sagte Wiesemann. Förderfähige Maßnahmen sind neue Heizungen mit regenerativen Energieträgern, Dämmmaßnahmen, die Umstellung auf LED-Beleuchtung, Optimierung bestehender Heizungen sowie die Anschaffung von E-Bikes. Das Klimaschutzmanagement der Landeskirche wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Protestantische Kirchengemeinde in Neustadt-Hambach hat die Zusage für Fördermittel des Bundes in Höhe von rund 440.000 Euro für den Aufbau eines Nahwärmenetzes mit dem erneuerbaren Energieträger Traubentrester-Pellets. Die Förderung beträgt damit 80 Prozent der Gesamtkosten des Projekts. Der Plan sieht vor, vier Gebäude der Gemeinde aus den 1950er- und 1960er-Jahren in das Netz einzubinden. Diese könnten nach zusätzlichen energetischen Sanierungen und später auch dank eigengenutztem Solarstrom nahezu klimaneutral mit Strom und Wärme versorgt werden. Die dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) angeschlossene Agroscience GmbH in Neustadt-Mußbach hat der Kirchengemeinde eine langfristige Lieferung der Tresterpellets zugesichert. Im Februar hatte sich das Presbyterium der Hambacher Gemeinde einstimmig für das Projekt und die Annahme der Fördergelder ausgesprochen.

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