Pfalz Südwestpfalz: Prozess um importierte Kriegswaffen beginnt neu

Der im Oktober vor dem Landgericht Zweibrücken geplatzte Prozess um mutmaßliche Verstöße gegen das Kriegswaffengesetz wird an 30. Januar neu aufgerollt. Das teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch mit. Angeklagt ist ein 67-jähriger Mann aus der Südwestpfalz. Er soll über 100 Maschinenpistolen und Sturmgewehre verkauft haben, die laut Staatsanwaltschaft nur scheinbar funktionsuntüchtig waren: In die Läufe waren zwar Gashülsen oder Stifte eingebracht, diese waren aber ohne viel Aufwand zu entfernen.
Die Waffen soll der Beschuldigte aus der Slowakei bezogen haben. Die angeblichen Deko- und Show-Waffen sind dort frei verkäuflich, in anderen Ländern – auch in Deutschland – werden sie als weiterhin scharfe Waffen eingestuft. Der Prozess war im Oktober abgebrochen worden, weil einer der Richter länger erkrankt war.

Hausdurchsuchung in 2015



Die dem 67-Jährigen vorgeworfenen Taten beginnen im Januar 2013 und enden am 29. Mai 2015. Denn an jenem Tag kamen Ermittler zu ihm: Hausdurchsuchung. Dass die Polizei irgendwann bei ihm auftauchen würde, hätte der Westpfälzer ahnen können. Denn Monate zuvor, im Februar 2015, hatte die RHEINPFALZ nach den Paris-Attentaten Recherchen zu den Waffen der Firma in der Slowakei veröffentlicht, die von den Terroristen benutzt worden sein sollen.

BKA arbeitet Liste ab



So wurde bekannt: Das deutsche Bundeskriminalamt hat ein Verzeichnis der slowakischen Firma ergattert, in dem feinsäuberlich aufgelistet ist, was wann an wen verkauft wurde. Und die dort aufgeführten deutschen Kunden wollten sich die Behörden nach und nach vorknöpfen.

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