Pfalz Landkreistag: Altersbestimmung von Flüchtlingen vereinheitlichen

Medizinische Untersuchungen des Alters sollen nach dem Konzept des Landkreistages künftig möglichst zentral vorgenommen werden.
Medizinische Untersuchungen des Alters sollen nach dem Konzept des Landkreistages künftig möglichst zentral vorgenommen werden.

Die rheinland-pfälzischen Landkreise wollen die Altersbestimmung von unbegleiteten, minderjährigen Ausländern auf Grundlage von Standards vereinheitlichen. Dies kündigte am Mittwoch Burkhard Müller, der Geschäftsführende Direktor des Landkreistages, gegenüber der RHEINPFALZ an.
Danach empfiehlt der Landkreistag, nach Möglichkeit die drei in Trier und in den Kreisen Kusel und Mainz-Bingen bestehenden Schwerpunkt-Jugendämter mit der Altersbestimmung zu beauftragen. Bisher nutzen noch nicht alle Kommunen im Land deren Dienste.

Bei Zweifeln zweite Inaugenscheinnahme



Bestehen danach Zweifel an dem von den jungen Leuten genannten Alter, sollen Mediziner eine zweite Inaugenscheinnahme vornehmen. Sehen auch die Ärzte die Zweifel als begründet an, dann schließen sich medizinische Untersuchungen an. Die sollen laut dem Geschäftsführenden Direktor möglichst zentral vorgenommen werden.
Wie berichtet, war die Diskussion um die Altersbestimmung unbegleiteter, minderjährige Ausländer im Zusammenhang mit der Tötung einer 15-Jährigen in Kandel aufgeflammt. Nachdem ein Altersgutachten ergeben hatte, dass der Tatverdächtige wahrscheinlich fünf Jahre älter als von ihm behauptet ist, hatte der Kreis Germersheim eine nochmalige Altersüberprüfung aller jungen Flüchtlinge angekündigt. Die ist noch nicht abgeschlossen, teilte Landrat Fritz Brechtel am Mittwoch mit. In einem Fall habe aber ein junger Ausländer bei einer erneuten Inaugenscheinnahme seinen Antrag auf „Hilfe für junge Volljährige“ zurückgezogen.

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