Pfalz Landau: So überwintern die Zootiere

Halten sich auch im Winter draußen auf: Flamingos. Allerdings müssen sie aufpassen, dass ihre Beine nicht einfrieren.  Foto: Zoo
Halten sich auch im Winter draußen auf: Flamingos. Allerdings müssen sie aufpassen, dass ihre Beine nicht einfrieren.

Die Polarluft hält die Pfalz im Griff. Mit den eisigen Temperaturen ist laut dem Deutschen Wetterdienst mindestens noch eine Woche zu rechen – bis zum meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März. Im Landauer Zoo leben viele kälteempfindliche Tiere. Doch manche von ihnen stehen das ganze Jahr über im Freien. Die Dromedare beispielsweise sind in Landau in ihrem Freigehege von der Straße aus zu sehen. Wie kommen diese Zootiere durch den Winter?

„Mit trockener Kälte kommen die meisten Tiere wie zum Beispiel unsere europäischen Kraniche relativ gut klar. Mehr zu schaffen macht ihnen das nasse Schmuddelwetter“, sagt der Direktor und Tierarzt des Landauer Zoos, Jens-Ove Heckel auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Da gehe es ihnen ähnlich wie den menschlichen Tierpflegern und Besuchern. Selbst das Bennett-Känguru sei ziemlich winterhart. „Es stammt aus einer Region in Australien, wo es kalt werden kann“, erklärt Heckel. In ihrem Gehege gibt es aber trotzdem eine Rotlichtlampe, unter der sie sich nach Bedarf aufwärmen.

Wenig Pinguine leben in Schnee und Eis



Das kälteempfindlichste Tier im Zoo ist ironischerweise der Pinguin. Was sich im ersten Moment ungewöhnlich anhört, ist im zweiten verständlich. „Nur die wenigsten Pinguin-Arten leben in Schnee und Eis. Tatsächlich gibt es viel mehr subtropische Arten wie unsere Humboldt-Pinguine“, so Heckel. Ihr natürlicher Lebensraum sind die Küsten Chiles oder Perus. Dort ist das Wasser zwar kalt, auf dem Land ist es dagegen warm und trocken. Damit sich die Humboldt-Pinguine auch in der Pfalz wohl fühlen, sind Stall und Wasserbecken beheizt. Außerdem finden sie in ihrem Gehege ganzjährig mehrere Bruthöhlen zum Unterschlupf. Aber auch sie halten sich wie alle Zootiere ganzjährig im Freien auf.
Viele haben die Wahl, sich in windgeschützte Ecken oder warme Ställe zurückzuziehen. „Bei der aktuellen Kälte merken die meisten Tiere schon selbst, was ihnen gut tut. Und es ist ja nicht unser erster Winter,“ sagt Direktor Jens-Ove Heckel und spielt damit auf die mehr als 100-jährige Geschichte des Landauer Zoos an.

Sibirischer Tiger trotzt der Kälte




Die Tierpfleger sind dafür zuständig, dass Wasser und Futter nicht gefriert oder dass die Tiere die Kälte nicht unterschätzen. Das wird für die Pinselohrschweine schnell unangenehm. „Ihre Ohr- und Schwanzspitzen können einfrieren“, weiß Heckel. Stehen die Schweine schon zu lange im Freien, locken sie die Pfleger ins Warme - mit dem was immer zieht: Futter.

Hart im nehmen sind die Sibirischen Tiger. Sie halten sich bei Wind und Wetter im Freien auf, haben außer einem trockenen Rückzugsort nicht einmal beheizte Ställe. „Die brauchen sie auch nicht“, versichert der Zoodirektor. Anders sieht es bei Nachwuchs aus. Im Stall der Zwerg-Ziegen wurden für die Lämmer Rotlichtlampen aufgestellt und eine dicke Schicht Stroh ausgelegt. Da haben es die Lämmer eindeutig gemütlicher als die Tierpfleger, die sich bei Wind und Wetter um sie kümmern.

Öffnungszeiten im Winter



Im Winter sind die Öffnungszeiten des Landauer Zoos verkürzt. Über die geänderten Zeiten kann man sich unter der Telefonnummer 06341/137010 informieren. Für die Landauer Zootiere gibt es keine festen Fütterungen. „Unsere Besucher erhalten am Eingang aber den Hinweis, wann wir welche Tierart füttern“, informiert Heckel.

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Den Pinselohrschweinen können bei Kälte ihre Ohr- und Schwanzspitzen einfrieren.
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Ein Zebra sonnt sich.
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Sind die kälteempfindlichsten Tiere im Landauer Zoo: Die Humboldt-Pinguine.
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Ein Gepard im Schnee.
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Ein Känguru im Schnee.
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