Pfalz Klirrende Kälte beschert Pfälzer Winzern noch mehr Eiswein

Eisweinernte in Neustadt. Foto: Pfalzwein/Klaus Venus
Eisweinernte in Neustadt.

In der Nacht auf Dienstag konnten weitere Pfälzer Weinbaubetriebe bei Temperaturen von bis zu minus 9,5 Grad Eiswein ernten. Wie die Pfalzwein-Werbung am Dienstag mitteilte, wurde vom Weinkontor Edenkoben neben der Rebsorte Chardonnay auch Cabernet Mitos, Riesling und Weißburgunder gelesen. Das Weingut Nett in Neustadt-Geinsheim hat etwa 500 Liter Goldmuskateller von der Lage Neustadter Pfaffengrund bei klirrender Kälte von Hand gelesen. In St. Martin – St. Martiner Ludwigshöhe – hat das „Consulat des Weines“ seine Chance genutzt und die Rebsorte Riesling eingebracht.

Viele haben gepokert



Außerdem haben das Weingut Knauff aus Gönnheim Scheurebe in der Einzellage Gönnheimer Mandelgarten mit 158 Grad Oechsle gelesen. Das Weingut Anselmann hat die Rebsorten Scheurebe und Riesling eingebracht. Auch in Kallstadt konnte das Weingut Schröder-Weisenborn zwei Rebsorten lesen: Die Scheurebe mit 155 Grad Oechsle und die Huxel mit 165 Grad Oechsle. Das Weingut Frey in Essingen konnte bereits am Montag früh einen Chardonnay mit etwa 148 Gard Oechsle lesen. In Bad Dürkheim kamen beim Weingut Wegner weiße Cabernet-Trauben in die Presse. Das Weingut Darting erntete Weißburgunder.
Dieses Jahr haben sich viele Pfälzer Winzer entschieden, Flächen für die Eiswein-Ernte vorzuhalten. Das ausgewogene Verhältnis von Süße und Säure sorgt dafür, dass die Eisweine dieses Jahrgangs besonders lagerfähig und facettenreich im Geschmack sein werden.

Dreistellige Summen für Eiswein-Fläschchen



Die Rarität, die aus klirrender Kälte kommt – gelesen werden darf erst bei mindestens sieben Grad minus und die Trauben müssen noch im gefrorenen Zustand gekeltert werden – und doch die Süße des Sommers in sich trägt, wird es laut Pfalzwein nie in großer Menge geben, denn die Erträge sind sehr gering. Die freiwillige Mengenreduktion könne sich natürlich lohnen: Ein Eiswein sei kaum unter 15 bis 20 Euro je Halbliterflasche zu bekommen, begehrte Weine kosteten manchmal dreistellige Summen – und werden nach einigen Jahrzehnten als gesuchte Raritäten nicht selten für mehrere Hundert Euro gehandelt.

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